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Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Titel: Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis
Autoren: SOKO Gmeiner
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Verkehrsrowdy eine Scheibe abschneiden.«
    Â»Erstens: Ich bin kein Verkehrsrowdy«, wehrte sich Krokowski. »Zweitens: Ich kann’s kaum erwarten, ein paar Takte mit dem Herrn Chefredakteur zu wechseln.«
    Â»Wieso? Hast du was gegen ihn in der Hand?«
    Â»Na, du machst mir vielleicht Spaß!«, rief Krokowski aus. »Die Sache stinkt zum Himmel. Außerdem gibt es neue Erkenntnisse.«
    Â»Ãœber die ich als Außenstehender nichts erfahren darf, stimmt’s?«
    Â»Blödsinn! Kurz nach halb elf, also vor gut einer Stunde, ging im Präsidium der Anruf eines Taxifahrers ein. Hat einen verdächtigen Mann nach Dahlem kutschiert. Der Beschreibung nach könnte es sich um die Person handeln, auf die du heute früh gestoßen bist.«
    Â»Und woher willst du wissen, dass …«
    Â»Jetzt hör doch erst mal zu, Tom. Der Fahrer, ein gewisser Lenuweit, schwört, dass sein Kunde nicht koscher war – will heißen: Eigenen Angaben zufolge habe er sich bei einem Sturz verletzt, aber unser Zeuge meint, dass es etwas Schwerwiegenderes war. Eher eine Schussverletzung. Dreimal darfst du raten, wo er sich die Verletzung zugezogen hat.«
    Â»Doch nicht etwa an der Schulter?«
    Â»Hut ab. Du bist ja ein ganz Schlauer.«

    Â»Versuchter Mord, so, so. Und was habe ich damit zu tun?«
    Es gab Zeitgenossen, um die Sydow einen Bogen machte, solche, die ihm auf die Nerven gingen und wiederum andere, die ihm ganz sympathisch waren. Friedemann van der Eyck, Chefredakteur des auflagenstärksten Berliner Boulevardblattes, gehörte nicht dazu.
    Ihm hätte er rechts und links eine runterhauen können.
    Aber nur, wenn er guten Tag gehabt hätte.
    Da dies nicht der Fall war, kam ihm sehr gelegen, dass Krokowski das Heft in die Hand nahm. Seine Antipathie zu zügeln, fiel ihm trotzdem schwer, wobei er nicht einmal wusste, was ihn an dem salopp gekleideten Schönling störte. Weder war er unhöflich noch kurz angebunden und anscheinend auch nicht feindselig gegenüber Polizisten eingestellt. Er hatte ihn und Kroko nicht warten lassen, ihnen Platz auf dem Ledersofa neben seinem Schreibtisch angeboten. Hatte ihnen sogar Kaffee, Tee oder ein Getränk ihrer Wahl offeriert.
    Mit einem Wort: Er war darauf aus, den Gentleman zu geben.
    Dass dem nicht so war, wurde Sydow auf Anhieb klar. Ein Vierteljahrhundert in Diensten von Vater Staat war nicht spurlos an ihm vorübergegangen, und wenn er sich dabei etwas angeeignet hatte, dann war es Menschenkenntnis.
    Auf gut Deutsch: Dieser Fatzke konnte ihm nichts vormachen.
    Â»Ob es Ihnen in den Kram passt oder nicht – dies herauszufinden sind wir hier.«
    Donnerwetter, geht der aber ran!, dachte Sydow bei sich, hütete sich jedoch davor, in die Offensive zu gehen. Schließlich war er nur Zeuge, wobei Krokowski es absichtlich unterlassen hatte, ihn vorzustellen. Das gehörte eben zu den Schachzügen, die man sich im Laufe der Zeit angeeignet hatte, und wie die Dinge lagen, war der Griff in die Trickkiste notwendig.
    Â»Jetzt machen Sie es sich und uns doch nicht so schwer!«, fügte Krokowski im Stile eines Philanthropen hinzu. »Wir vergeuden hier sonst nur unsere Zeit.«
    Â»Das mag zwar sein, Herr … Wie war doch gleich Ihr Name, Herr Kommissar?«
    Â»Krokowski. So, und nachdem wir jetzt lange genug um den heißen Brei herumgeredet haben, schlage ich vor, zum Thema zu kommen.«
    Â»Nichts lieber als das, Herr Kommissar!«, versicherte van der Eyck. »Dadurch sparen wir eine Menge …«
    Â»Da wir gerade von der Zeit reden, Herr Chefredakteur – wo waren Sie eigentlich heute früh? Genauer gesagt kurz nach halb zehn?«
    Â»Na, wo denn wohl – hier!«
    Â»Gibt es dafür Zeugen?« Mit allen Wassern in und um Berlin gewaschen, schaute Krokowski so treuherzig drein, dass Sydow am liebsten losgebrüllt hätte. »Ich bitte um Verständnis, aber die Frage gehört zu meinem Job.«
    Â»So, tut sie das.«
    Â»Damit Sie informiert sind, Herr van der Eyck: Heute Morgen, genauer gesagt um Viertel nach zehn, wurde ein Mann, dessen Identität uns nicht bekannt ist, am helllichten Tag niedergeschossen.«
    Â»Und wo?«
    Â»Im Rudolph-Wilde-Park. Sie wissen, wo das ist?«
    Van der Eyck nickte.
    Â»Es besteht Grund zur Annahme, dass einer Ihrer Mitarbeiter in den Fall verwickelt ist.«
    Â»Ich nehme an, Sie können Ihre
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