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Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis

Titel: Grenzenlos ermitteln - 23 Raetsel-Krimis
Autoren: SOKO Gmeiner
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Behauptung auch beweisen.«
    Â»Das ist momentan nicht der Punkt.« Krokowski dachte nicht daran, sich aus der Reserve locken zu lassen. »Es gibt Zeugen, Herr Chefredakteur«, entgegnete er. »Der Punkt ist, um was es bei der konspirativen Zusammenkunft ging.«
    Â»Sie sprechen in Rätseln, Herr Kommissar.«
    Â»Und Sie täten gut daran, die Karten auf den Tisch zu legen.« Ohne dazu aufgefordert worden zu sein, verließ Krokowski seinen Platz, schlenderte durch das Büro und baute sich vor dem Springer-Porträt an der Schmalseite des Raumes auf. »Umso mehr, als dass die Dame am Empfang äußerst redselig war. Kurzum: Die Beschreibung des Kollegen Sydow stimmt exakt mit der Ihrigen überein. Danach handelt es sich bei dem Tatzeugen um einen gewissen Paul Gierke, Mitglied Ihrer Lokalredaktion. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden wir ihn gern sprechen.«
    Van der Eycks Miene verfinsterte sich. »Und ob es mir etwas ausmacht, Herr Kommissar. Wer Behauptungen in die Welt setzt, muss sie auch beweisen. Das gilt auch für Sie, oder?«
    Krokowski gab keine Antwort, scheinbar ganz auf das Porträt von Deutschlands bekanntestem Verleger konzentriert, der nichts unversucht ließ, die DDR-Oberen herauszufordern. Das derzeit im Entstehen begriffene Verlagsgebäude hatte reichlich für Schlagzeilen gesorgt, unter anderem aufgrund der exponierten Lage. Über das Ansinnen, unmittelbar neben der Mauer ein Bürohochhaus zu errichten, gingen die Meinungen naturgemäß auseinander, am Versuch, sie zu untertunneln, jedoch nicht.
    Â»Hören Sie mir überhaupt zu, Herr Kommissar?«
    Â»Natürlich, wo denken Sie hin!«
    Â»Dann frage ich mich, wie Sie zu Ihrer abenteuerlichen …«
    Â»Für das Mitglied einer Zunft, die es mit der Wahrheit nicht sonderlich genau nimmt, nehmen Sie den Mund erstaunlich voll.« Krokowski fuhr herum, griff in die Jackentasche und holte eine Klarsichthülle samt dazugehörigem Beweisstück hervor. »Ich nehme an, Sie wissen, was das ist?«
    Â»Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, oder was? Dass das ein Scheck ist, weiß ja wohl jedes …« Van der Eyck versagte die Sprache und es dauerte geraume Zeit, bis er sich gefangen hatte. »Darf man fragen, was das soll?«
    Â»Das hier stammt vom Tatort. Wie ersichtlich, handelt es sich dabei um einen Scheck über 50.000 Mark, ausgestellt auf Ihren Namen.«
    Van der Eyck baute sich vor Krokowski auf und grinste. »Und woher wollen Sie das wissen?«
    Â»Trägt er Ihre Unterschrift – ja oder nein?«
    Â»Wir sind hier nicht in der Prinz-Albrecht-Straße, Herr Kommissar. Mäßigen Sie Ihren Ton, sonst …«
    Â»Sonst was?« Mit der Geduld am Ende hatte sich Sydow ebenfalls erhoben. »Leugnen Sie, dass Ihr Reporter vor Ort war – ja oder nein? Falls ja, wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen demnächst eine Vorladung ins Haus flattert. Falls nein, lassen Sie sich gesagt sein, dass ich die Faxen allmählich dicke habe. Daher nochmals, zum Mitschreiben: Da ich Lust verspürte, mir die Beine zu vertreten, bin ich heute Morgen spazieren gegangen. Ich denke mir nichts Böses, da sprintet Ihr Kollege auf mich zu. Rennt mich beinahe über den Haufen. Dabei scheint es sich um Paul Gierke, von Beruf Reporter, gehandelt zu haben. Irrtum so gut wie ausgeschlossen. Riecht förmlich nach Sensationsstory, hab ich recht? Dumm nur, dass es bei dem Tête-à-Tête zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall gekommen ist. Na, fängt’s jetzt an zu klingeln?«
    Â»Keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Herr Kommissar.«
    Â»Kriminalkommissar z. b. V., wenn ich bitten darf. Ordnung muss sein. Soll ich Ihnen was sagen, van der Eyck? Typen wie Sie kann ich auf den Tod nicht ausstehen. Und wissen Sie auch, warum? Weil Sie denken, Sie können sich alles erlauben. Wozu die Wahrheit sagen, wenn’s auch unkomplizierter geht, nicht?«
    Â»Ich muss doch sehr bitten, Herr …«
    Â»Sydow. Was Sie betrifft, bitte mit ›von‹. So, und jetzt rücken Sie endlich mit der Wahrheit raus.«
    Â»Will heißen, unsere Geduld ist definitiv erschöpft. Leugnen ist zwecklos, van der Eyck: Es bringt nichts, wenn Sie weiterhin auf Durchzug schalten.« Kokowski schlug mit dem Handrücken gegen die Folie. »Worum ist es bei dem Treffen im Wilde-Park gegangen? Und welche Informationen waren Ihnen 50.000
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