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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht
Autoren: S Collins
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und die anderen, fiel es ihm schwer zu gehen.
    »Gebt mir Bescheid!«, rief er ihnen zu, doch wenn jemand darauf antwortete, hörte er es nicht.
    Ares flog sie den Fluss entlang über den Wasserweg, die Tunnel hinauf und wieder zum Absatz der steilen Treppe, die hoch zum Central Park führte. Gregor stieg mit Boots vom Rücken der Fledermaus.
    »Kommst du klar?«, fragte er Ares.
    »Ebenso gut wie du«, sagte Ares. »Fliege hoch, Gregor der Überländer.«
    Gregor ergriff Ares’ ausgestreckten Fuß. »Fliege hoch, Ares der Flieger.«
    Ares verschwand im dunklen Tunnel, und Gregor und Boots erklommen die Stufen.
    Es dauerte eine Weile, bis sich der Stein bewegen ließ –er war festgefroren. Doch schließlich gelang es Gregor, ihn loszuruckeln. Es war Nacht. Der Park war verlassen. Das Licht der Straßenlaternen fiel auf den Schnee, der den Boden in einer dicken Schicht bedeckte. Es sah wunderschön aus.
    »Slitten fahren? Wir Slitten fahren?«, fragte Boots.
    »Jetzt nicht, Boots«, sagte Gregor. »Vielleicht ein andermal.« Falls er einen anderen Park fand, in dem es einen Hügel gab. Hierher würde er sie nie wieder mitnehmen.
    Sie hielten ein Taxi an. New York war ein funkelndes Lichtermeer. »Der Wievielte ist heute?«, fragte er. Der Taxifahrer tippte auf einen Abreißkalender auf dem Armaturenbrett. 23. Dezember. Sie kamen nicht zu spät. Die ganze Familie würde Weihnachten vereint sein. Und bei diesem Gedanken, der ihm noch vor wenigen Stunden unmöglich erschienen war, fühlte er sich wie der glücklichste Mensch auf Erden.
    Boots schmiegte sich in seinen Arm und gähnte. Boots … der Fluch … jetzt waren sie einander noch so ähnlich, dass das ganze Unterland die Prophezeiung falsch gedeutet und die beiden miteinander verwechselt hatte. Aber was würde in einem Jahr sein, wenn der Fluch erwachsen war? Würde er zu dem Monster werden, das in der Prophezeiung beschrieben wurde, oder ein ganz anderes Wesen? Gregor hoffte, Ripred würde ihn gut erziehen.
    Aber selbst wenn Ripred alles richtig machte, hatte sein Einfluss Grenzen. Gregors Eltern waren großartig, und dochwar er ein Wüter geworden. Er würde in Zukunft höllisch aufpassen müssen, nicht in irgendwelche Schlägereien zu geraten. Er hätte sich mit Ripred darüber austauschen sollen. Wenn ich das nächste Mal runtergehe …, dachte Gregor, und es durchzuckte ihn. Denn plötzlich wusste er, dass es ein nächstes Mal geben würde. Er war schon zu verwickelt ins Unterland, es gab zu viel, was ihm am Herzen lag: Er wollte Luxa, Aurora, Temp und Twitchtip finden, wenn sie noch am Leben waren, er wollte Ares beschützen, den Freunden helfen, die ihm geholfen hatten.
    Gregor bezahlte das Taxi mit dem letzten Geld, das er noch von Mrs Cormaci hatte.
    Der Aufzug war außer Betrieb, also schleppte er Boots die Treppen hoch. Sie öffneten die Wohnungstür, und nach ungefähr drei Schritten landeten sie in den Armen seines Vaters. Wenige Minuten später waren alle aus den Federn. Seine Mutter küsste ihn, Lizzie hängte sich an seinen Arm, seine Großmutter rief aus dem Schlafzimmer. Tausend Fragen stürmten auf ihn ein, und er sah offenbar völlig fertig aus, denn seine Mutter nahm plötzlich sein Gesicht in die Hände und sagte: »Gregor, musst du ins Bett, Schatz?« Und genau das wollte er auch.
    Am nächsten Morgen erzählte er die ganze Geschichte. Die schlimmsten Szenen milderte er etwas ab, weil ihn alle so erschrocken ansahen. »Aber jetzt ist alles gut. Boots ist nicht das Kleine. Es war der Fluch. Die Ratten haben es also gar nicht auf sie abgesehen«, sagte Gregor.
    »Ich nicht klein. Ich goßes Mädchen«, sagte Boots, die bei ihrem Vater auf dem Schoß saß und kleine Plastiktiere auf der Sofalehne aufreihte. »Ich Federmaus fliegt. Ich schwimmt. Temp müde. Ich Flatterling kleine Zehen zählt.«
    »Und was ist mit dir, Gregor?«, fragte seine Mutter.
    »Na ja, ich hatte die Chance, den Fluch zu töten, und hab’s nicht getan, also glaub ich nicht, dass die Ratten nach mir suchen werden.« Er erzählte ihr nicht, dass die Bewohner Regalias ihn vielleicht suchen würden. »Hier, guck mal, was ich Mrs Cormaci mitgebracht hab. Eine Uhr. Sie war immer so nett, und du weißt ja, dass sie einen Uhrentick hat …«
    Gregor riss das Paket auf, und eine Wolke aus Geldscheinen kam herausgeflattert. Verdutzt kippte er alles aufs Sofa. Da war zwar auch die Uhr. Aber Vikus hatte sie in Geld einpacken lassen. Die Brieftaschen im Museum waren um
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