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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht
Autoren: S Collins
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nicht stimmte. Vor ihm standen sechs Kakerlaken, die jeweils zwei makellose Fühler und sechs stabile Beine hatten. Vielleicht lernte er jetzt doch endlich, sie auseinander zu halten, denn er konnte mit Sicherheit sagen, dass Temp nicht dabei war.
    »Wo ist Temp?«, fragte er, und sechs Kakerlaken ließen die Fühler hängen.
    »Wir wissen es nicht, wissen wir«, sagte ein Kakerlak. »Ich bin Pend, bin ich.«
    Gregor drehte sich einmal im Kreis, um ganz sicherzugehen. Es war der Raum, von dem aus man die Plattform herunterlassen konnte. Temp war nicht da. Und auch Luxa und Aurora nicht. Er hielt Boots noch fester umschlungen.
    Da kam Vikus hereingelaufen, und mehrere Wachen kamen hinterher. Seine Miene hellte sich auf, als er Boots sah. »Sie sind zurück!«, sagte er zu Gregor.
    »Nur Boots, Vikus. Tut mir leid«, sagte Gregor und sah, wie der alte Mann erbleichte.
    Vikus wandte sich zu den Kakerlaken. »Willkommen, Pend. Hab Dank für die Rückkehr der Prinzessin. Würdest du uns bitte vom Schicksal der anderen berichten?«
    Pend versuchte ihn aufzuklären, aber die Kakerlaken wussten nicht viel. Eine Motte – das musste Boots’ Flatterling sein – hatte Boots ins Land der Kakerlaken gebracht. Die Motte war im Land des Todes herumgeflogen und hatte dort das kleine Mädchen entdeckt, das sich mit Temp in den Felsen versteckte. Temp war sehr schwach und nicht in der Lage weiterzureisen. Er bat die Motte, Boots zu den anderen Krabblern zu bringen. Da die Motten Verbündete der Kakerlaken waren, stimmte die Motte zu. Die Kakerlaken sandten eine Delegation aus, um Temp zu retten, doch er war unauffindbar.
    »Erwähnten sie meine Enkelin?«, fragte Vikus. »Königin Luxa?«
    »Rennt, hat Königin Luxa gesagt, rennt«, sagte Pend. »Viele Nager waren da, viele Nager. Mehr hat Temp nicht gesagt, hat er.«
    Vikus strich Boots übers Haar. »Temp müde«, sagte sie. »Augen zu macht. Ich auf Flatterling fliegt.« Sie schaute sich um. »Wo Temp?«
    »Er schläft noch, Boots«, sagte Gregor. Vermutlich so, wie Tick schlief.
    »Pscht«, machte Boots und legte einen Finger auf die Lippen.
    Jemand hatte Dulcet geweckt. Als sie Boots aus Gregors Armen nehmen wollte, mochte er sie nicht hergeben. »Sorge dich nicht, Gregor. Ich werde sie baden und sie dann sofort zu dir zurückbringen«, sagte Dulcet. Weil sie es war, gab er nach.
    Er folgte Vikus in den Speiseraum, wo sie zuletzt mit Ripred gegessen hatten, und sie setzten sich beide.
    »Es scheint«, sagte Vikus schließlich, »als hätten sie nicht im Humpen ihr Ende gefunden.«
    »Nein«, sagte Gregor. »Aber Twitchtip war sich sicher, dass Wasser zwischen uns war, und auf Ares’ Rufe haben sie auch nicht reagiert.«
    Nach einer Weile kam Dulcet mit einer quietschsauberen Boots herein. Vikus ließ etwas zu essen bringen. Gregor hatte sie auf dem Schoß, während sie ein Abendessen für zehn in sich hineinschaufelte.
    »Boots«, sagte Gregor, »weißt du noch, als wir die großen …« Er wusste nicht, wie er die Ungetüme nennen sollte. »Diese großen Dinosaurier gesehen haben?«
    »Nicht lieb«, sagte Boots. »Sauri nicht lieb.«
    »Da hast du Recht«, sagte Gregor. »Aber weißt du noch, als wir sie gesehen haben und sie uns von der Fledermaus geschubst haben? Und Luxa dich und Temp aufgefangen hat? Wo seid ihr dann hin?«
    »Ach, ich schwimmt. Zu kalt. Kopf stoßt«, sagte Boots und rieb sich den Schädel.
    Gregor teilte ihre Locken mit den Fingern. Auf der zarten Kopfhaut entdeckte er kleine Kratzer. Wo war sie gewesen? Im Humpen jedenfalls nicht. »War es ein großes Schwimmbecken, Boots?«
    »Babybecken«, sagte Boots. »Kopf stoßt.«
    Gregor erinnerte sich plötzlich an den Tunnel, in den Twitchtip sie geführt hatte. Die eine Hälfte stand unter Wasser. Wenn Luxa in diesen Tunnel abgetaucht war, war der Eingang sicher schon bald von den Wellen, die die Riesenschlangen aufgewirbelt hatten, überflutet worden. Das könnte das Wasser gewesen sein, das sie getrennt hatte. Irgendwann waren sie wohl alle im Wasser gewesen, sonst würde Boots nicht behaupten, sie sei geschwommen. Wie hatten Boots und Temp es geschafft, nicht zu ertrinken? Da fielen ihm die Schwimmwesten ein. Beim Humpen hatte Boots ihre angehabt.
    Gregor erzählte Vikus von seiner Theorie. »Ja, so ähnlich muss es sich zugetragen haben. Doch dann wären sieim Irrgarten gefangen gewesen«, sagte Vikus. »Boots, sahst du Ratten?«
    Boots hielt sich eine Hand an die Nase. »Aua«, sagte sie. Erst dachte
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