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Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Titel: Grappa 16 - Rote Karte für Grappa
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Spiel?«
    »Margit hat ihm im Krankenhaus erzählt, dass sie den Vergewaltiger erkannt habe. Ninho. Marcel drehte vor Wut durch. Er sagte mir, dass Toninho endgültig zu weit gegangen sei und dass er die Sache ein für alle Mal erledigen würde.«
    »Was meinte er damit?«, fragte ich.
    Sie lachte auf. »Glauben Sie, dass er mir das gleich auf die Nase gebunden hat? Jedenfalls wunderte ich mich nicht, als Toninho entführt wurde.«
    »Also war sein Tod tatsächlich ein Unfall?«
    »Nein. Marcel hatte nie vor, ihn freizulassen oder ein Lösegeld zu verlangen. Er wollte ihn von Anfang an umbringen. Die Entführung war nur Tarnung.«
    »Warum hat er ihm den Fuß abgehackt?«, fragte ich.
    »Er wollte es eben spannend machen«, sagte sie bitter. »Am liebsten hätte er ihn ja kastriert, aber das wäre zu offensichtlich gewesen.«
    »Und Böhme?«
    »Theo hat immer das gemacht, was Marcel befohlen hat. Jahrelang ist er ja auch gut damit gefahren. Marcel schaffte alle Beweise in Theos Büro – den zweiten Schuh, die Karnevalssachen und das ganze Zeug.«
    Ich atmete durch. »Dazu gehört schon was – einem Menschen den Fuß mit dem Beil abzuschlagen!«
    »Glauben Sie mir, wenn ich alles rückgängig machen könnte – ich würde es tun!«
    Das glaubte ich ihr wirklich. Eine böse Intrige war zu einer Lawine von Unheil angewachsen und niemand hatte sie anhalten können.
    Erika Sauerwald weinte lautlos. Adriano holte sein Handy aus der Jackentasche und wählte eine Nummer. »Es kann losgehen!«
    Wenig später schellte es. Eckermann erhob sich und ging zur Tür.
    Im Flur waren Stimmen zu hören und kurz darauf standen Hauptkommissar Brinkhoff und einige seiner Leute im Zimmer.
    Der Hauptkommissar präsentierte Erika Sauerwald einen Durchsuchungsbeschluss, wies seine Leute an, zügig vorzugehen und möglichst wenig Unordnung anzurichten.
    »Die Werkstatt ist im Keller«, meinte Eckermann zu zwei Beamten. »Achtet besonders auf ein Beil.«
    Erika Sauerwald machte keine Anstalten, die Polizeiaktion zu verhindern. Sie verlangte noch nicht einmal, mit ihrem Mann telefonieren zu dürfen.

Das Volk und sein Gespür
    Zwei Tage später gaben Staatsanwaltschaft und Polizei die Ergebnisse ihrer Ermittlungen bekannt. Ich hatte mich von Brinkhoff und Eckermann überreden lassen, so lange nichts zu schreiben, bis sie grünes Licht gaben. Niemand sollte erfahren, dass ich hautnah dabei gewesen war, um Sauerwalds Anwälten keinen Grund zu liefern, die Ermittlungen als illegal zu klassifizieren.
    »Viel Spaß, Grappa-Baby«, sagte Jansen aufmunternd, als er mir das Fax mit dem Termin reichte.
    »Der Spaß wird sich in Grenzen halten«, meinte ich. »Die Ermittlungen gestalten sich zäh und schwierig, sagt Beate. Erika Sauerwald hat sich noch nicht erholt, ist psychisch belastet und hat erhebliche Gedächtnislücken und Marcel Sauerwald schiebt alles auf seinen toten Schwager. So hatte ich mir das Ende des Falles nicht vorgestellt.«
    »Lass mal gut sein«, tröstete Jansen. »Davon erholt sich der Präsident nicht mehr – glaub mir. Das Volk hat ein gutes Gespür für falsche Töne und faustdicke Lügen. Und wenn die Sauerwald ihren Gatten vor Gericht in die Pfanne haut – dann adios Marcel Sauerwald. Gibt es im Knast eigentlich auch Public Viewing während der Weltmeisterschaft?«
    »Im Werkstattraum des Hauses Sauerwald haben wir ein Beil sichergestellt. Es diente zur Zerkleinerung von Kaminholz«, erläuterte der Staatsanwalt im Konferenzraum des Polizeipräsidiums.
    Mal wieder hatten sich die üblichen Kollegen versammelt, angereichert durch die Berichterstatter der überregionalen Nachrichtenagenturen.
    Bluthund Wayne Pöppelbaum hatte – ein gutes Geschäft witternd – mehrere Kameras und einen Laptop dabei, mit dem er seine Fotos und Filme online in alle Welt versenden konnte.
    »Obwohl das Werkzeug gereinigt und geölt worden ist, haben wir Knochensplitter und geringe Mengen Blut festgestellt. Beide Spuren können eindeutig dem Geschädigten Toninho Baracu zugeordnet werden. Das Beil ist Beweisstück Nummer eins.«
    Mit einem eleganten Schwung legte Brinkhoff das Teil auf den Tisch. Blitzlichtgewitter, Raunen und Flüstern.
    »Nach Aussagen des Verdächtigen Marcel S. hatte er das Beil seinem Schwager Theo B. geliehen. Marcel S. gibt an, das Werkzeug zwei Tage nach dem Verschwinden des Geschädigten Toninho Baracu zurückerhalten zu haben. Inwieweit diese Aussage einer Überprüfung standhält, wird die Zukunft zeigen.«
    »Was
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