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Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Grappa 16 - Rote Karte für Grappa

Titel: Grappa 16 - Rote Karte für Grappa
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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beschlossen, Toninho zu vernichten, und dachten sich den Plan mit der Vergewaltigung aus. Die Spuren sollten auf Toninho hinweisen, und wenn er wegen des Überfalls vor Gericht gestellt worden wäre, wäre sein Ruf für immer ruiniert gewesen.
    Rebecca bekam eine nette Summe für ihr Schweigen.
    »Hat Frau Sauerwald Ihnen auch Geld gegeben?«, fragte ich.
    »Ja. Dreitausend Euro. Aber dann wurde Toninho entführt und ich hab versucht, die Sache zu vergessen.«
    »Margit hat mit jemandem geschlafen, bevor sie im Wald gefunden wurde«, sagte Beate. »Das haben die Ärzte festgestellt.«
    »Ich hab nicht begriffen, warum sie plötzlich mit mir vögeln wollte.«
    »Sie hat mit Ihnen ...?«
    »Sie hatte plötzlich ein Kondom und zog mich ins Bett.«
    Ganz schön abgebrüht, die Kleine, dachte ich.
    »Als Toninho dann verschleppt wurde, wussten wir nicht mehr, was wir machen sollten«, berichtete Knotek. »Der Plan brach zusammen. Und Margit drehte völlig durch, als die Leiche gefunden wurde. Das hatte sie natürlich nicht gewollt.«
    »Und wie verhielt sich ihre Mutter?«
    »Die versuchte zu retten, was zu retten war. Becca und ich bekamen die Kohle und Maggi wurde aus dem Krankenhaus geholt und in ein Sanatorium gebracht, damit sie nichts erzählen konnte.«
    »Sie wissen, dass Sie die Aussage vor Gericht wiederholen müssen?«, versicherte sich Beate.
    »Es ist gut, dass es vorbei ist.«
    »Und diese Rebecca Bergin schnappe ich mir auch noch«, sagte Beate grimmig, als wir wieder auf der Straße standen. »Haut ihre Freundin grün und blau und lässt sich Geld dafür geben!«

Nur zwei Tage
    »Gute Arbeit, die Damen! Nur leider ist die Entführung damit noch nicht aufgeklärt«, stellte Hauptkommissar Brinkhoff fest. »Ich habe Marcel Sauerwald zur Vernehmung vorgeladen.«
    »Der wird sich wehren und nicht kommen«, prophezeite ich. »Außerdem wird er die Sache seinem toten Schwager in die Schuhe schieben.«
    »Er steht nicht über dem Gesetz«, sagte Brinkhoff. »Die Verdachtsmomente gegen ihn sind so stark, dass er der Vorladung folgen muss. Nur sagen muss er natürlich nichts, wenn er sich dadurch selbst belastet.«
    »Eben.«
    »Seine Frau auch nicht«, meinte Beate. »Die ist bestimmt eh unpässlich.«
    So war es auch. Erika Sauerwalds Anwalt legte ein ärztliches Attest vor, das ihr jede Aufregung verbot. Seine Mandantin habe sich in stationäre Behandlung begeben.
    Marcel Sauerwald erschien tatsächlich bei Brinkhoff – flankiert von hoch bezahlten Rechtsbeiständen, die gleich loszeterten und der Polizei und allen anderen »Feinden« ewige Verdammnis und Schadensersatz- und Verleumdungsklagen bis ins dritte Jahrtausend in Aussicht stellten.
    »Brinkhoff ist absolut cool geblieben«, schwärmte Beate. »Von dem Kollegen kann man echt was lernen.«
    »Was hat Sauerwald denn nun gesagt?«
    »Nichts.«
    »Na, toll«, sagte ich. »Alle Mühe war umsonst. Wie heißt es doch so schön? Vor dem Gesetz sind alle gleich.«
    Frustriert fuhr ich in die Redaktion zurück, sah nicht nach rechts und links, ging in die Redaktionsküche und kochte mir einen starken Kaffee.
    »Was ist los, Grappa?«, fragte Jansen, der mir gefolgt war.
    »Nichts, gar nichts«, meinte ich missgelaunt. »Die Reichen kommen mal wieder davon und werden nicht bestraft. So ist das in dieser kapitalistischen Ellenbogengesellschaft, in der man sich fast alles kaufen kann.«
    »Dein rudimentärer Steinzeitkommunismus hat mich schon immer amüsiert«, grinste Jansen. »Könnten zwei Mandelhörnchen deine Sichtweise ein bisschen verfeinern? Ich kann den Volontär schicken.«
    »Nein. Aber du kannst mir einen anderen Gefallen tun.«
    »Und welchen?«
    »Gib mir zwei Tage frei.«
    »Wieso das? Jetzt, wo es gerade interessant wird.«
    »Ich muss die Sache zu Ende zu bringen.«
    »Zwei Tage?«
    »Genau.«
    »Was hast du vor?«
    »Erika Sauerwald. Ich will ein letztes Gespräch mit ihr. Wenn das zu nichts führt, trete ich dem Strickclub von Harras' Tante bei.«
    »Wie willst du die Sauerwald finden? Sie ist doch in einer Klinik«, meinte Jansen. » Siebenstein vielleicht?«
    »Glaub ich nicht. Dort ist ihre Tochter gestorben. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ihr Gatte sie aus den Augen lässt. Mein Gefühl sagt mir, dass Erika Sauerwald zu Hause ist.«
    »Kommst du mit?«, fragte ich Beate.
    »Ich kann das nicht machen«, erklärte sie. »Wir müssen das Attest anerkennen. Wenn ich mit dir da auftauche, hat Sauerwald alle Richter auf seiner
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