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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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stürmisch, Kindchen!“
    Er schlug einen Bogen und jagte den anderen nach.
    „Mensch, Mini! Nächstes Jahr stell ich dich bei uns in den Garten, dann fressen die Amseln nicht die ganzen Kirschen weg“, pflaumte Dieter den kleinen Eberhard an.
    Werner zückte seinen Fotoapparat: „Schaut mal her! Das gibt die Kitschpostkarte des Jahrhunderts!“
    Doch er kam nicht zum Schuß. Die Gartenzwerge wurden umringt, angefaßt, ausgelacht und mußten erzählen. Walter vor allem.
    „Ich wollte nur in den Radstall, mein Rad holen. Das hab ich dem Mann gesagt, der an der Zugbrücke abgesperrt hat. Er hat mich durchgelassen, und dann hieß es auf einmal, ich sei im Bild. Bis ich gemerkt hab, was los ist, stand ich vor Känguruh . Der hat mich so komisch angeschaut und gesagt: Das ist feine Idee! Das ist feine Idee! Fünf von diesen kleinen Männchen, wir brauchen fünf!“
    Der kleine Egon trat vor und verkündete: „Dann haben sie uns eingekleidet, in dem Campinganhänger. Das ist nämlich die Garderobe...“
    „Morgen haben wir unseren ersten Drehtag“, fügte der kleine Kuno hinzu und wäre fast vor Stolz geplatzt.
    Am wichtigsten aber hatte es der kleine Herbert: „Der Film ist schon fast abgedreht“, berichtete er atemlos. „Nur die Außenaufnahmen werden noch bei uns gemacht. Aber wichtige Szenen. Da werdet ihr staunen!“ Und er rollte mit den Augen, als wisse er allein, wo der Schatz der Nibelungen versteckt ist.
    Ottokar tippte Stephan an den Oberarm. „Schauen wir uns den Tonwagen an.“
    Sie waren schon unterwegs, außen herum, da kamen ihnen auf der Zugbrücke zwei Mädchen entgegen: Bettina und Esther.
    „Was tut ihr denn hier?“ Stephan begrüßte die beiden Rosenfelserinnen nicht unbedingt freundlich.
    Entsprechend fiel die Antwort aus.
    „Bei euch soll ein Werbefilmchen fürs Fernsehen gedreht werden“, sagte Bettina.
    Esther fiel ihr ins Wort. „Für ein Haarwaschmittel, und da soll es Gratispackungen geben.“
    „Irrtum“, antwortete Stephan im gleichen Ton. „Es handelt sich um Hosenträger. Also nichts für euch.“
    „Aber eine Kopfwäsche im Kappellsee könnt ihr gern haben“, fügte Ottokar hinzu.
    „Vielen Dank“, erwiderte Bettina. „Das haben schon die zwei Taucher versucht.“
    Die beiden Ritter sahen einander an. „Taucher?“ fragten sie, wie aus einem Mund.
    „Schau mal!“ raunte Ottokar Stephan zu und deutete mit dem Kopf die Richtung an.
    Dampfwalze stieg gerade in einen der hier draußen abgestellten Wagen und fuhr mit Wa und anderen Filmleuten weg.
    Esther plapperte inzwischen weiter. „Ja, bei eurem Steg. Richtige Taucher, mit Sauerstoffflaschen und Flossen. Sie haben ein Stahlseil ins Wasser geworfen und wollten uns umkippen, sind aber dann weggetaucht.“
    „Wo sind denn die Filmschauspieler?“ fragte Bettina dazwischen.
    Eine Antwort bekam sie nicht mehr. Ottokar und Stephan rannten den Hang hinunter, liefen auf den Steg hinaus und sahen an aufsteigenden Luftblasen, daß die Mädchen sie nicht angeschwindelt hatten. Ohne sich darüber verständigen zu müssen, setzten sie sich auf das nur auf einer Seite vorhandene Geländer und warteten.
    „Wo Dampfwalze wohl hingefahren ist?“ fragte Ottokar, ohne die Luftblasen unweit des Stegs aus den Augen zu lassen.
    „Wahrscheinlich nach Wampoldsreute zum Wirt. Als Fremdenführer“, vermutete Stephan.
    Da kam, etwa dreißig Meter entfernt, ein Taucher an die Oberfläche.
    „Können wir was helfen?“ rief Stephan hinüber und wiederholte seine Frage: „Ob wir was helfen können?“
    Der Taucher winkte ab und verschwand wieder. Bald darauf kam der zweite hoch, und auch ihn fragten sie.
    „Wo Dampfwalze wohl hingefahren ist?“ erkundigte sich Ottokar neugierig

    „Ja“, sagte der, „gebt mir mal die Stange da.“
    Vor dem Geländer lag eine lange Eisenstange. Mit vereinten Kräften reichten sie das schwere Stück hinüber.
    „Was gibt das denn?“ wollte Ottokar wissen, doch zu spät. Das Gewicht zog den Taucher hinunter.
    „Jedenfalls handelt es sich um keinen Streich, sondern um Filmaufnahmen“, tröstete Stephan.
    „Leider“, Ottokar grinste übers ganze Gesicht.
    „Da seid ihr ja!“ rief eine bekannte Stimme von hinten. Mücke kam auf den Steg gelaufen. „Das ist doch das Allerletzte! Mauersäge verlangt, daß wir die Kippen, die die Filmheinis wegwerfen, jeden Abend einsammeln. Dagegen, finde ich, müssen wir was unternehmen.“
    Stephan schüttelte den Kopf. Auch er grinste. „Du weißt genau, wir
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