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Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Titel: Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
Autoren: Nadine Dela , Manuela Inusa
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ent­wickelt, was für die meis­ten Men­schen ver­rückt klang, für Grace und Jo­se­phi­ne aber das Nor­mals­te der Welt war.
     
    So, wie ei­ni­ge Leu­te an die Lie­be auf den ers­ten Blick glaub­ten und ei­ni­ge sie für Schwach­sinn hiel­ten, gab es das­sel­be auch mit Freund­schaft. Grace und Jo­se­phi­ne glaub­ten an Freund­schaft auf den ers­ten Blick, ob­wohl man es in ih­rem Fall eher „Freund­schaft auf den ers­ten Klick“ nen­nen soll­te.
     
     
    JO­SE­PHI­NE
     
    „ Glaubst du an Freund­schaft auf den ers­ten Klick?“, hat­te Jo­se­phi­ne Dave ge­fragt, der sie dar­auf­hin mit ge­run­zel­ter Stirn an­schau­te und in ih­ren Au­gen da­nach such­te, ob sie die­se Fra­ge wirk­lich ernst mein­te und schnell feststell­te, dass sie das tat.
     
    „Ich ken­ne Lie­be auf den ers­ten Blick wie bei uns“, hat­te er ihr ge­sagt, wor­auf­hin sie ihm die Arme um den Hals schlang, ihm tief in die Au­gen schau­te und lei­se sag­te: „Ich habe über Fa­ce­book einen ganz be­son­de­ren Men­schen ken­nen­ge­lernt, sie heißt Grace und ich habe das Ge­fühl, in ihr mei­ne See­len­ver­wand­te und bes­te Freun­din ge­fun­den zu ha­ben. Hört sich das ver­rückt an?“ 

Doch statt zu ant­wor­ten gab er ihr einen zärt­li­chen Kuss auf den Mund, leg­te sei­ne Stirn ge­gen ihre, sah ihr eben­falls tief in die Au­gen und sag­te: „Nein, es hört sich so an, als ob du end­lich einen Men­schen mit dem glei­chen großen Her­zen ge­fun­den hät­test, wie du es hast, Jo!
     
    ...
     
    Sie konn­te es noch im­mer nicht glau­ben, dass die­ses Ge­spräch fast sechs Mo­na­te zu­rück lag und sie jetzt mit ih­rer dicken Win­ter-Jacke, Woll­müt­ze und Hand­schu­hen mit­ten im Bahn­hof von Pro­vi­dence stand – der an die­sem Tag vol­ler war als ge­wöhn­lich und ihr zeig­te, dass es eine gute Ent­schei­dung ge­we­sen war, eine Stun­de früher zu kom­men – und auf den Zug war­te­te, der sie nach New York brin­gen soll­te.
     
    Al­lein der Ge­dan­ke brach­te Jo wie­der zum Strah­len.
    Seit Wo­chen plan­te sie die­ses Christ­mas-Shop­ping-Wo­chen­en­de nun schon mit Grace, und als sie end­lich zu dem Punkt ge­kom­men wa­ren, an dem sie ein Da­tum fest­leg­ten, war sie wie ein klei­nes Kind durch die Woh­nung gehüpft und hat­te sich wie ein Ho­nig­ku­chen­pferd ge­freut. 
     
    Auch wenn sie jetzt mit­ten im Bahn­hof stand mit dem Ticket in der Hand, konn­te sie es noch im­mer nicht glau­ben, dass sie in we­ni­gen Stun­den end­lich ih­rer See­len­ver­wand­ten ge­gen­überste­hen wür­de, dem Men­schen, der mitt­ler­wei­le eine große Rol­le in ih­rem Le­ben spiel­te und einen be­son­de­ren Platz in ih­rem Her­zen ein­nahm.
     
    Ein Blick auf die Uhr ver­riet ihr, dass sie noch fast eine hal­be Stun­de Zeit hat­te, bis der Zug ab­fuhr und plötz­lich fiel ihr ein, dass sie ver­ges­sen hat­te, ein Sou­ve­nir für Grace zu kau­fen.
    Eine su­per bes­te Freun­din bist du, Jo! Wie konn­test du nur ver­ges­sen, ein Ge­schenk für Grace zu kau­fen? , dach­te sie und mach­te sich schnell auf die Su­che nach ei­nem pas­sen­den La­den, was gar nicht so ein­fach war an ei­nem Bahn­hof um sie­ben Uhr mor­gens.
    Hek­tisch lief sie durch die Gän­ge, als plötz­lich ein Pie­pen aus ih­rer Jacken­ta­sche er­tön­te. Schnell zog sie sich die Hand­schu­he aus, da sie ihr Han­dy sonst nicht be­die­nen konn­te – der Nach­teil, wenn man ein Touch­s­creen-Han­dy hat­te.
     
    Eine Nach­richt von Grace! Oh mein Gott, sie will mir doch jetzt nicht sa­gen, dass sie nicht kommt? , ka­men ihr die ver­zwei­fel­ten Ge­dan­ken. Ein Blick auf die Bahn­hof­suhr sag­te ihr, dass in die­sen Mi­nu­ten Grace` Flie­ger ge­hen müss­te!
     
    MEIN FLIE­GER HAT VER­SPÄTUNG :-(
     
    NEIN!!! WUR­DE SCHON MIT­GE­TEILT, WIE LAN­GE?
     
    LEI­DER NICHT! ICH HOF­FE UND BETE, DASS ES NICHT LÄN­GER ALS EINE STUN­DE DAU­ERT. ICH MEL­DE MICH, WENN ES WAS NEU­ES GIBT.
     
    DAS HOF­FE ICH AUCH, GRACE, FÜHL DICH GE­DRÜCKT!
     
    DAN­KE, DU DICH AUCH!
     
    Während des SMS-schrei­bens war sie wei­ter­ge­lau­fen und stand nun vor ei­nem Schau­fens­ter, in dem ihr et­was ganz Be­son­de­res ins Auge sprang und sie sich si­cher war, dass es Grace ge­fal­len wür­de. Nein, sie wird es
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