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Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Titel: Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
Autoren: Nadine Dela , Manuela Inusa
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der so war und dach­te wie sie. Und im ers­ten Mo­ment ka­men ihr auch Zwei­fel; konn­te sie ihr wirk­lich glau­ben, was sie ihr hier al­les ge­schrie­ben hat­te? Konn­te sie dar­auf ver­trau­en, dass sie nicht eine von de­nen war, die sich ein­fach mal wie­der über sie lus­tig ma­chen woll­ten, wie so vie­le an­de­re es ta­ten?
    Schnell kam sie zu dem Schluss, dass sie das konn­te. Sie wuss­te in dem Mo­ment nicht wie­so, aber ihr Ge­fühl sag­te ihr, dass sie Grace ver­trau­en konn­te und so be­schloss sie, ihr zu­rück zu schrei­ben.
     
    Lie­be Grace,
     
    ich habe lan­ge über­legt, ob ich dir schrei­ben soll oder nicht. Was nichts mit dir als Mensch zu tun hat, son­dern eher mit der Tat­sa­che, dass es heut­zu­ta­ge eine Men­ge ver­rück­ter Leu­te auf der Welt gibt, vor al­lem in der vir­tu­el­len Welt, und man weiß nie, ob man je­man­dem trau­en kann oder nicht.
     
    Also habe ich be­schlos­sen, mich erst mal auf dei­ner Ly­rik-Sei­te auf Fa­ce­book um­zuschau­en, und muss dir ein großes Kom­pli­ment aus­spre­chen: Du schreibst wun­der­vol­le Ge­dich­te, bei ei­ni­gen sind mir so­gar die Trä­nen ge­lau­fen.
    Dann habe ich den Link zu dei­ner Ho­me­pa­ge ent­deckt, die üb­ri­gens auch sehr schön ge­macht ist, sehr ver­träumt. Nach ein paar Klicks auf dei­ne Bei­trä­ge, habe ich einen ge­fun­den, der „20 Things About Me“ heißt und als ich ihn las, habe ich am gan­zen Kör­per Gän­se­haut be­kom­men. Ich hat­te das Ge­fühl, mei­ne ei­ge­nen Wor­te zu le­sen und kann es im­mer noch nicht glau­ben!
    Grace, du bist ich und ich bin du, vers­tehst du, was ich mei­ne?
Es ist wirk­lich un­glaub­lich, was wir al­les ge­mein­sam ha­ben, wir sind uns in so vie­ler­lei Hin­sicht ähn­lich, dass es schon teil­wei­se gru­se­lig ist - LOL. Das Wort see­len­ver­wandt ist in mei­nem Wort­schatz noch nie vor­ge­kom­men, bis heu­te! Ich bin ein sehr skep­ti­scher Mensch und bin an­de­ren ge­gen­über im­mer sehr ver­schlos­sen, was da­mit zu tun hat, dass ich schon sehr oft ver­letzt wur­de. Mein Ge­fühl sagt mir aber, dass mir das bei dir nicht pas­sie­ren wird und ich hof­fe und bete, dass es mich in die­ser Hin­sicht nicht im Stich lässt.
     
    Ich freue mich schon sehr dar­auf, wie­der was von dir zu le­sen.
     
    Lie­be Grüße, Jo
     
    Mit ei­nem Lächeln im Ge­sicht drück­te sie auf „sen­den“. Im nächs­ten Mo­ment öff­ne­te sie ihre Fa­ce­book-Ly­rik-Sei­te, um ein neu­es Ge­dicht zu ver­fas­sen.
     
    Was ist ein Freund?
    Ein Freund ist je­mand, mit dem du Stun­den am Ufer sitzt, ohne ein Wort sa­gen zu müs­sen. Dem du dich dann zu­drehst, ihm in sei­ne Au­gen schaust und gehst, aber trotz­dem das Ge­fühl hast, dass es die bes­te Un­ter­hal­tung war, die du je­mals hat­test.
     
    ...
     
    Kurz dar­auf wur­de sie von ih­rer Sitz­nach­ba­rin aus den Ge­dan­ken ge­ris­sen und schau­te et­was ver­dutzt auf die Packung Ta­schen­tücher, die die alte Dame ihr hin­hielt. Sie nahm sich die Kopf­hö­rer aus dem Ohr, da sie nicht ver­stand, was sie zu ihr sag­te. „Es tut mir leid, Sie aus den Ge­dan­ken ge­ris­sen zu ha­ben, aber Sie müs­sen an et­was sehr Trau­ri­ges ge­dacht ha­ben, denn Sie schau­en starr aus dem Fens­ter und las­sen Ih­ren Trä­nen frei­en Lauf“, sag­te sie zu ihr.
    Da erst be­merk­te Jo, dass sie wirk­lich wein­te, dank­te der al­ten Dame und lächel­te sie an. „Nein, ich den­ke an eine wun­der­vol­le Freund­schaft und freue mich ein­fach so sehr, end­lich mei­ne See­len­ver­wand­te in die Arme neh­men zu kön­nen.“

See­len­ver­wandt
     
     
    GRACE
     
    „Der Flug Num­mer 876 non-stop nach New York City wird vor­aus­sicht­lich um 10:15 Uhr zum Boar­ding be­reit sein“, er­tön­te die Laut­spre­cher-Stim­me.
„Ja, ja, ja! End­lich!“, rief Grace er­leich­tert und glück­lich aus. Die Leu­te um sie her­um, alle be­reits ge­nervt we­gen der Ver­spätung, be­trach­te­ten sie, als wäre sie aus der Ir­ren­an­stalt ent­flo­hen.
    „ Was?“, frag­te sie in die Ge­gend. „Ich freue mich halt so auf mei­ne Freun­din.“
Eine Frau mit hoch­tou­pier­ten blon­den Haa­ren und falschen, pink lackier­ten Fin­ger­nä­geln, schüt­tel­te nur ab­wer­tend den Kopf.
„Sie hat­ten wohl noch
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