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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
Autoren: John Norman
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reumütig. »Ja«, sagte sie, »ich bin eine stolze freie Frau. Ich konnte nicht zulassen, mir solche Dinge wie Einsamkeit oder der Hunger nach Liebe einzugestehen. Ich mußte mir einreden, daß es noch einen anderen Grund gibt.«
    »Und was ist das?«
    »Ich brauche dringend Geld«, sagte sie. »Ich habe einen Ring. Ich habe mir eingeredet, daß ich versuchen will, ihn zu verkaufen.«
    »Ich verstehe.«
    »Aber ich habe mich nicht dazu überwinden können, mich davon zu trennen. Er gehört zu den wenigen Dingen, die mir aus der Zeit übrig geblieben sind, als ich stolz und wohlhabend war. Er steckt voller Erinnerungen.«
    »Ach, so ist das.«
    »Möchtest du ihn sehen?«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Bitte, laß ihn mir dir zeigen«, sagte sie.
    »Also gut.« Sie holte den Ring aus einem winzigen Beutel, der an ihrem Gürtel hing, und streifte ihn über den Finger.
    »Wunderschön«, sagte ich. Der ovale Stein war aus weißem Porzellan und steckte in einer roten Metallfassung. Auf dem Porzellan war die winzige rote Abbildung eines Tur-Baumes. Der Ring war aus Gold.
    »Er wurde in Turia gefertigt.« Das glaubte ich ihr. Auf dem Stein war der Tur-Baum zu sehen, das Emblem Turias, einer Stadt der südlichen Hemisphäre. Außerdem wußte ich, daß man dort solche Ringe herstellte. Ich hatte sie dort sogar mit eigenen Augen gesehen. Doch in Ar, einer Stadt der nördlichen Hemisphäre, waren Ringe dieser Machart selten; die meisten Männer würden keinen Verdacht hegen, wozu er dienen mochte. Vermutlich hatte Tutina ihn in einem Importladen auf der Straße von Turia gekauft. Natürlich war es andererseits nicht auszuschließen, daß der Stein massiv und nicht hohl war. Die meisten derartigen Ringe sind völlig harmlos.
    »Würdest du ihn mir verkaufen?« fragte ich. »Du kannst das Geld doch sicher brauchen.«
    »Führ mich nicht in Versuchung«, lächelte sie. »Ich könnte es nicht über mich bringen, mich davon zu trennen.«
    »Es tut mir leid.«
    »Welch ein Glück, daß ich einen Mann wie dich kennengelernt habe«, sagte Tutina. »Wie verständig du bist.«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin so aufgeregt«, flüsterte sie.
    »Wirklich?«
    »Ich möchte dich auf dein Zimmer begleiten«, flüsterte sie.
    »Dann laß uns gehen.«
    »Oh, der Wein ist alle«, sagte sie enttäuscht.
    Das stimmte.
    »Können wir noch etwas Wein trinken?« bettelte sie. »Er würde mir helfen, in noch bessere Stimmung zu geraten. Noch ein kleiner Schluck, und ich weiß nicht, ob ich mich beherrschen kann. Vielleicht liefe ich hinter dir her, wie eine liebestolle Sklavin.«
    »Ich besorge noch Wein«, sagte ich, sah mich um und hob die Hand. Louise sprang auf und kam an den Tisch gelaufen. Der Mann am Nachbartisch schlief noch immer. Ich winkte Louise heran und bestellte flüsternd eine weitere Flasche Wein.
    Lady Tutina lächelte mich an.
    Ich erwiderte das Lächeln.
    »Magst du mich?« fragte sie.
    »Ja.« Mit der richtigen Ausbildung gäbe sie eine ausgezeichnete Sklavin ab.
    »Wenn diese Sklavin sich doch nur beeilen würde!«
    »Sie ist sicher gleich da.«
    »Vielleicht solltest du sie auspeitschen«, schlug Tutina vor.
    »Ein ausgezeichneter Vorschlag, aber wir wollen ihr noch ein paar Ihn geben.«
    »Ich glaube, daß ich bald in der richtigen Stimmung bin«, flüsterte sie vertraulich.
    »Ausgezeichnet«, entgegnete ich. Ihr ganzes Gerede belustigte mich. Ich fragte mich, ob sie in den ersten Ihn in Ketten – bis die Hand oder die Peitsche ihres Herrn sie anderweitig lehrte – noch immer der festen Überzeugung wäre, den Herrn auf sein Vergnügen warten lassen zu können, bis sie ›in der richtigen Stimmung‹ war.
    Sie sah mir tief in die Augen. »Ich glaube«, wisperte sie, »dieses Treffen könnte mein ganzes Leben verändern.«
    »Das erscheint mir nicht unmöglich«, erwiderte ich.
    »Herr«, sagte Louise und kniete vor dem Tisch nieder, eine kleine Flasche Wein auf dem Tablett. Ich nahm sie und stellte sie in meiner Nähe ab. Dann schickte ich Louise wieder fort.
    Ich goß zwei Glas Wein ein. Dabei fragte ich mich, wie geschickt Lady Tutina wohl wäre. Ich erinnerte mich an einen Freund namens Boots Tarskstück, der wunderbar begabt war, was Taschenspielertricks anging.
    »Sie ist hübsch, nicht wahr?« fragte Lady Tutina und sah Louise nach. Das nackte Sklavenmädchen war in dem flackernden Rotlicht kaum auszumachen; sie hielt das Tablett über den Kopf und bahnte sich einen Weg an den Tischen und Matten vorbei. »Auf
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