Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Wort hält«, sagte Grunt.
    »Dein Wort gilt doch etwas im Ödland, nicht wahr?« fragte ich.
    »Ich nehme es an«, sagte Grunt.
    »Dann soll dasselbe auch für das meine gelten.«
    »Flieh!« rief Grunt. »Sei kein Dummkopf!«
    »Was hast du vor?« wollte ich wissen.
    »Ich werde das Hauptlager der Kaiilakrieger aufsuchen«, antwortete er. »Ich bin in dieses gekommen, um zu tauschen.«
    »Du hast hier Geschäfte?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Ich ebenfalls.«
    »Du bist ja verrückt!«
    »Mag sein«, sagte ich. Aber ich war nicht so tief in das Ödland vorgedrungen, um jetzt noch umzukehren.
    »Steh auf!« sagte Grunt und versetzte Pickel einen leichten Stoß mit dem Fuß. »Wir haben zu tun.«
    »Ja, Herr«, sagte sie und glättete ihre kurze Sklaventunika.
    »Bitte nimm dich der Sachen an, die einmal mir gehörten«, sagte ich zu Grunt.
    »Ja«, sagte er.
    »Ich glaube, es ist Zeit, Canka zu folgen«, wandte ich mich an Cuwignaka.
    »Reite fort! Flieh!« wiederholte Grunt.
    »Steig auf!« sagte ich zu Cuwignaka. Der junge Mann erhob sich unsicher, auf die Lanze gestützt.
    »Ich werde zu Fuß gehen«, sagte er.
    »Du bist schwach«, widersprach ich.
    »Ich bin ein Kaiila!« sagte Cuwignaka. »Ich werde gehen.«
    Er machte einige torkelnde Schritte, wobei er sich mit der Lanze abstützte. Aber plötzlich knickten ihm die Beine ein. Kurze Zeit hielt er sich noch mit der Lanze aufrecht, dann stürzte er haltlos um. Hand über Hand zog er sich mühsam am Lanzenschaft hoch und machte drei oder vier stockende Schritte in die Richtung, die Canka und die anderen genommen hatten, doch wieder stürzte er ins Gras. Ich wollte zu ihm gehen, aber Grunt hielt mich zurück. »Nein«, sagte. »Du darfst ihn nicht kränken. Er ist ein Kaiila.«
    Mir fiel auf, daß auch Pickel keine Anstalten gemacht hatte, dem Mann zu helfen.
    Cuwignaka mühte sich in eine sitzende Stellung hoch. Mit untergeschlagenen Beinen saß er da, die Lanze neben sich. Er war wütend.
    »Ich habe beschlossen, mich auszuruhen«, verkündete er. »Ich werde ein Weilchen sitzenbleiben. Dann werde ich aufstehen und zu Fuß weitergehen.«
    »Wie du willst«, sagte ich.
    »Vielleicht dauert es Tage, bis er wieder gehen kann«, sagte Grunt.
    »Einen oder zwei Tage«, sagte ich.
    »Vielleicht.«
    »Er ist ein Kaiila.«
    »Das stimmt«, sagte Grunt lächelnd. Dann wandte er sich an Pickel. »Mach dich ans Werk, Mädchen. Pack unsere Vorräte ein. Der Weg erwartet uns.«
    »Ja, Herr«, sagte sie.
    Ich half Grunt und Pickel, und nach kurzer Zeit hatten wir die Waren auf Grunts Lastenschlepper und auf dem Rücken meiner Pack-Kaiila befestigt.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte ich zu Grunt.
    »Ich dir auch«, antwortete er.
    Ich blickte Grunt und Pickel nach, die mit den drei Kaiila – Grunts Reittier, dem Tier mit dem Lastenschlepper und meinem Packtier – durch das hohe Gras zogen. Sie drehten sich um und winkten, und ich erwiderte die Geste. Nach einiger Zeit waren sie kaum noch zu erkennen; sie folgten der Fährte Cankas und seiner Gruppe. In der Ferne machte ich den Rauch von Abendfeuern aus, vermutlich lag dort das Kaiila-Lager.
    »Woran denkst du?« fragte Cuwignaka.
    »An verschiedene Dinge«, gab ich zurück.
    »Wenn du nicht fliehen willst, solltest du Canka vielleicht jetzt folgen.«
    »Ich werde auf dich warten.«
    »Ich muß vielleicht noch ein Weilchen sitzenbleiben.«
    Ich lächelte. »Ich warte.«
    »Ein Sklave hat bei den Kaiila kein leichtes Los«, sagte Cuwignaka.
    »Das hatte ich auch nicht angenommen.«
    »Wenigstens bist du keine Frau«, sagte Cuwignaka. »Die Kaiila, wie auch andere Völker des Ödlandes, behandeln ihre weißen Schönheiten nicht gerade sanft.«
    Ich nickte. Etwas anderes hatte ich nicht erwartet.
    »Canka hat Winyela nicht einmal gefesselt«, stellte ich fest.
    »Sie braucht ihm nur mit einer Kleinigkeit zu mißfallen«, sagte Cuwignaka, »schon wird sie erkennen müssen, daß sie eine Sklavin und er ihr Herr ist.«
    »Da hast du sicher recht«, antwortete ich und fand es angebracht, daß die frühere Miß Millicent Aubrey-Welles ein strenges Regiment kennenlernen würde.
    »Ich verstehe allerdings nicht, warum ich nicht entkleidet und gefesselt wurde«, fuhr ich fort.
    »Das ist nicht schwer zu verstehen«, meinte Cuwignaka.
    »Warum behandelte man mich so nachsichtig«, fragte ich. »Warum wurde ich nicht angegriffen? Warum erhielt ich die Gelegenheit zur Flucht?«
    »Kannst du es dir nicht denken?«
    »Nein.«
    »Canka«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher