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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
Autoren: John Norman
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Närrin!« sagte Pickel. »Knie nieder!«
    Das Mädchen gehorchte.
    Der Krieger senkte die Lanze und machte damit eine knappe Bewegung. »Winyela«, sagte er.
    »Damit hast du deinen Namen erhalten«, sagte Pickel.
    Das rothaarige Mädchen hob den Kopf.
    »Winyela«, sagte er.
    »Winyela«, wiederholte sie.
    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit den beiden Kriegern zu, die unsere Tauschwaren durchwühlten. Beile, Spiegel, Messer, Stoffe und dergleichen lagen überall im Gras verstreut. Der Anführer ritt mit seiner Kaiila zu ihnen.
    »Ich habe einen Namen!« sagte das rothaarige Mädchen. »Einen schönen Namen.«
    »Er bedeutet ›weibliches Tier‹«, erklärte Pickel.
    »Oh«, sagte die andere erstaunt.
    »Ein recht hübscher Name, wenn man bedenkt, daß du eine Sklavin bist«, sagte Pickel.
    Ich beneidete den jungen Krieger um seine prächtige rothaarige Sklavin Winyela.
    »Schau dir die schamlos glückliche Sklavin an«, sagte ich zu Grunt. »Sie könnte für diesen Kragen geboren sein.«
    »Möglich«, sagte Grunt.
    »Vielleicht war es ganz gut, daß deine Einwände nutzlos geblieben sind.«
    »Sie war für Mahpiyasapa bestimmt, für Dunkle Wolke«, sagte Grunt. »Dieser Junge und Mahpiyasapa gehören beide der Isbu-Bande an. Da gibt es bestimmt noch größeren Ärger. Außerdem bekomme ich nichts für sie.«
    »Das ist richtig«, räumte ich ein. »Was sagte der Reiter der Gelben Kaiila zu dir, nachdem er mit dem Jüngling gesprochen hatte?«
    »Daß der Jüngling durchaus ein Recht auf das Mädchen hätte«, antwortete Grunt. »Daß er sie unter den gegebenen Umständen beanspruchen könnte.«
    »Was er tat.«
    »Natürlich! Hättest du es nicht auch getan?«
    »Vielleicht.«
    »Jedenfalls ist es passiert. Sie trägt seinen Kragen.«
    Plötzlich fiel mir auf, daß einer der beiden Krieger, die sich mit unseren Tauschwaren beschäftigten, nach einem bestimmten Bündel an meiner Kaiila griff. Es handelte sich um die gerollte Bildhaut und das Übersetzungsgerät.
    »Nicht!« sagte Grunt zu mir.
    Aber schon stand ich neben meiner Kaiila, löste entschlossen die Hand des Kriegers von dem Bündel und führte sie zur Seite. Verblüfft starrte er mich an.
    Unsere Finger zuckten zu den Messergriffen.
    Die Lanze des jungen Anführers schob sich zwischen uns, und wir traten auseinander.
    Ich deutete auf die Habe auf meiner Pack-Kaiila. »Mein!« sagte ich auf goreanisch. Gleichzeitig deutete ich mit dem Daumen auf mich. In der Zwischensprache bedeutete dies: ›ich‹ oder ›mein‹, je nach Zusammenhang.
    »Howo, Akihoka«, sagte der junge Anführer zu dem Krieger, der mich wütend anfunkelte. »Howo, Keglezela«, sagte er zu einem anderen Kämpfer. Langsam zog er seine Kaiila herum und ritt im Schritt zu Cuwignaka, der sich noch immer geschwächt auf die Kaiilalanze stützte. Er hatte in der Gegenwart der anderen Wilden noch nichts gegessen oder getrunken. Sicher waren seine Stammesgenossen sich dieser Geste bewußt. Zumindest in diesem Punkt wollte er sich als Kaiilakrieger erweisen, wenn er auch sonst keine Ehre mehr besaß. Die beiden Krieger Akihoka und Keglezela folgten dem jungen Anführer. Ich sicherte meine Habe auf dem Rücken der Kaiila. Die Reaktion des jungen Anführers interessierte mich. Irgendwie hatte er mich beschützt. Allerdings kannte ich ihn nicht; ich hatte ihn nie zuvor gesehen. Seine Handlungsweise ergab für mich keinen Sinn.
    Der junge Krieger zügelte seine Kaiila nun vor Cuwignaka, der in seinem zerlumpten Frauenkleid vor ihm stand. Seine Männer bauten sich links und rechts von ihm auf, beinahe als wären sie bereit, den Geschwächten anzugreifen. Cuwignaka zeigte nicht die geringste Angst. Ich begab mich langsam in seine Nähe, Grunt folgte mir. Winyela und Pickel hielten sich abseits.
    Der junge Krieger begann zu sprechen. Für jeden, der die Sprache nicht kennt, scheint sie voller fremder Phoneme und Betonungen zu sein. Zahlreiche heisere und gutturale Laute durchsetzen schnarrend und zischen die Äußerungen. Gleichwohl ist es eine sehr fließende und ausdrucksvolle Sprache.
    »›Wer hat dich befreit‹?« übersetzte Grunt. »›Ich bin frei. Da ist das nicht wichtig.‹«
    Der junge Krieger sprach energisch auf Frauenkleid ein, der beinahe hitzig antwortete. Es kam mir widersinnig vor, daß Frauenkleid, geschwächt wie er war, so energisch mit dem jungen Krieger stritt. Beide waren natürlich Kaiilakrieger. Ich fragte mich, ob sie sich in früherer Zeit gekannt hatten. Frauenkleid,
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