Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
reichte beides Grunt. Ich war entwaffnet.
    Worte fielen. Einer der Wilden, Akihoka, sprang von seiner Kaiila. Canka warf ihm einen Halsgurt zu, der mir umgebunden wurde.
    Ich blickte zu Canka auf. Ich war sein Sklave.
    Akihoka machte Anstalten, mir die Tunika vom Leib zu reißen.
    »Nein!« sagte Canka und verhinderte im weiteren auch, daß ich gefesselt wurde.
    Der Krieger ließ mich stehen und stieg wieder auf den Rücken seines Tiers.
    Canka wendete sein Tier und blickte mich über die Schulter an. »Folge uns!« sagte er.
    »Ja.«
    »Howo, Winyela«, sagte Canka zu Winyela und deutete an eine Stelle neben der linken Flanke seiner Kaiila.
    Hastig eilte Winyela an den angegebenen Ort.
    Gutgelaunt bohrte Canka seiner Kaiila die Ferse in die Seite und entfernte sich im Schritt von diesem Ort unheilvoller Begegnungen. Das Mädchen folgte ihm gehorsam.
    »Ich bin ruiniert«, sagte Grunt.
    »Du bist ruiniert?« fragte ich. »Ich bin ein entwaffneter Sklave!«
    »Irgend etwas daran ist seltsam«, sagte Grunt. »Du wurdest nicht entkleidet und auch nicht gefesselt. Ich verstehe das alles nicht.«
    »Sei beruhigt, du hast noch den größten Teil deiner Tauschwaren«, sagte ich.
    »Zu denen auch ich gehöre, Herr«, sagte Pickel. »Ich bin doch bestimmt etwas wert!«
    »Das rothaarige Mädchen«, sagte Grunt und blickte den Kriegern nach, »war für Mahpiyasapa bestimmt, den Friedenshäuptling der Isbu. Bei meinem Besuch im letzten Jahr bestellte er sich eine solche Frau.«
    »Canka wird sie sicher Mahpiyasapa überlassen, wenn er ins Lager zurückkehrt«, sagte ich.
    »Glaubst du wirklich?«
    »Nein.«
    »Ich habe Durst«, sagte Cuwignaka und setzte sich ins Gras. »Und ich bin schwach vor Hunger.«
    Es waren die ersten Zeichen von Schwäche, die er an den Tag legte. Wie töricht kam ich mir plötzlich vor! Wie wenig hatten wir an ihn gedacht!
    Ich eilte zur Pack-Kaiila und holte die Wasserhaut. Aus seinen Vorräten brachte Grunt Trockenkekse, die in Kailiauk aus Sa-Tarna-Mehl gebacken worden waren. Dann sahen wir ihm beim Essen und Trinken zu. Wir nahmen an, daß sein Magen Kailiaukfleisch noch nicht vertragen konnte. Die Staubfüße hatten uns einen Vorrat mitgegeben: beinahe papierdünn geschnitten, in der Präriesonne getrocknet, eingewickelt in einen Parfleche, eine Lederumhüllung. Mit seinem Eingeständnis leiblicher Bedürfnisse tat uns Cuwignaka auf seine Weise eine große Ehre an. So etwas äußerte ein Kaiilakrieger zweifellos nur bei Menschen, die er für seine Freunde und Kameraden hielt.
    »Fleisch«, sagte Cuwignaka.
    Grunt und ich wechselten einen Blick, gaben ihm dann aber doch einige Streifen Trockenfleisch.
    Mit untergeschlagenen Beinen saß er im Gras und aß. »Es ist genug«, sagte er schließlich und schob Grunt den Rest hin, der wieder im Parfleche verstaut wurde.
    »Ich bin nun bereit, das Lager aufzusuchen«, sagte Cuwignaka.
    »Du bist nicht fähig zu reisen«, sagte ich.
    »Ich bin bereit.«
    »Du wirst reiten.«
    »Ich kann gehen«, sagte er und stand unsicher auf. Er packte die Lanze und stützte sich schwer darauf.
    Ich begann meine Habe von der Kaiila abzuräumen, bis nur noch Zaumzeug, Sattel und Satteldecke übrig waren.
    »Was machst du?« fragte Grunt.
    »Ich bereite das Tier für Cuwignaka vor.«
    »Sei kein Dummkopf!« sagte mein Freund. »Dies ist deine beste Fluchtchance! Reite nach Westen, schnell wie der Wind! Flieh!«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst«, sagte ich.
    »Verstehst du nicht, mein Freund?« fragte Cuwignaka. »Man hat dir die Chance zur Flucht gegeben.«
    »Sie könnten mich ohne weiteres verfolgen, mit Ersatz-Kaiila, bis mein Tier erschöpft ist«, sagte ich.
    »Sicher«, sagte Cuwignaka, »aber ich glaube nicht, daß sie das tun wollen.«
    »Sie lassen dich frei«, sagte Grunt.
    »Reite los«, sagte Cuwignaka, »denn später, im Hauptlager, bestimmen vielleicht andere über dich, die nicht so großmütig sind.«
    »Reite los!« drängte Grunt. »Du hättest einen guten Vorsprung vor Kriegern aus dem Hauptlager, die dich vielleicht verfolgen wollten.«
    »Warum sollte man mir diese Chance geben wollen?« fragte ich.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Grunt.
    »Man hat mich aufgefordert, dem Trupp zu folgen«, sagte ich, »und ich habe diesen Befehl bestätigt.«
    »Dieser Befehl war nötig«, sagte Grunt. »Aber niemand erwartet, daß du ihn ausführst.«
    »Ich habe aber gesagt, daß ich ihn ausführen würde.«
    »Sie werden nicht damit rechnen, daß ein Weißer sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher