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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
Autoren: John Norman
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und seine Kampfkameraden?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete Cuwignaka. »Aber es waren Canka und Hci mit den Kampfkameraden und den Sleensoldaten, die mich in das Frauenkleid steckten und mich später als Sklave an die Staubfüße verkauften. Damit folgten sie einer Entscheidung des Rates der Isbu, unter dem Vorsitz Mahpiyasapas.«
    »Canka«, sagte ich auf goreanisch zu Cuwignaka, »scheint wegen deiner Befreiung nicht gerade bekümmert zu sein.«
    »Nein«, sagte Cuwignaka.
    »Du trägst das Kleid einer Frau«, sagte Canka plötzlich aufbrausend zu dem anderen. »Und du stützt dich auf eine Lanze der Kaiila! Gib sie mir!«
    »Du selbst hast sie neben mir in den Boden gesteckt, als du mich angepflockt fandest. Und zwar intakt und nicht zerbrochen. Und du warst es, der das Kleid, das Hci neben mir hingeworfen hatte, aufnahm und um den Schaft wickelte.«
    Canka antwortete nicht sofort. Durch die Lanze hatte er auf auffällige Weise die Stelle gekennzeichnet, an der der Junge festgebunden lag, beinahe wie mit einer Flagge. Grunt und ich hatten das Signal sofort bemerkt, als wir diesen Teil des Schlachtfeldes erreichten. Vielleicht war es auch mehr als ein Signal.
    »Gib mir die Lanze!« forderte Canka.
    »Nein«, antwortete Cuwignaka. »Du hast sie neben mir in den Boden gesteckt, und sie ist nicht gebrochen. Wenn du sie haben willst, mußt du sie mir abnehmen.«
    »Das werde ich nicht tun«, sagte Canka. »Du wurdest befreit. Jemand muß dafür bezahlen.« Sein Blick ruhte auf mir.
    »Er ist mein Freund«, sagte Cuwignaka.
    »Ich bin Anführer dieses Trupps«, sagte Canka. »Jemand muß mir büßen!«
    »Ich werde dafür bezahlen«, sagte Cuwignaka.
    »Was hier geschuldet wird«, sagte Canka, »kannst du nicht bezahlen.«
    »Ich werde bezahlen«, beharrte Cuwignaka.
    »Nicht du mußt bezahlen«, sagte Canka, »sondern ein anderer.«
    »Ich bin Krieger«, sagte ich zu Canka, »und verlange mein Recht auf einen Kampf.«
    »Ich will dich nicht töten«, sagte Canka.
    Diese Antwort überraschte mich. Ich hatte den Eindruck, als brächte Canka mir eine ungewöhnliche Rücksicht entgegen. Wegen der Tauschwaren hatte er mich vor Akihoka und Keglezela beschützt. Jetzt wollte er offenbar vermeiden, sich mit mir auf einen Kampf einzulassen. Er hatte keine Angst vor mir, soviel war klar. Sicher vermeinte er mich töten zu können. Als roter Krieger hielt er sich jedem Weißen im Einzelkampf für überlegen. Weiße waren nicht einmal im Coupsystem berücksichtigt. Gleichwohl hatte er seinen Respekt vor mir zum Ausdruck gebracht; er sah mich also auch als nicht zu geringwertig an, überhaupt für einen Kampf in Frage zu kommen.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Grunt auf goreanisch zu mir.
    »Ich auch nicht«, gab ich zurück.
    »Er scheint dir gar nicht zu grollen.«
    »Nein.«
    »Jemand muß dafür bezahlen«, sagte Canka.
    »Dann müssen wir kämpfen«, sagte ich und trat zurück.
    »Ich kann nicht gegen dich kämpfen«, sagte Canka, »aus einem Grund, den du nicht verstehen wirst. Für diese anderen aber, meine Freunde, die Kampfgefährten, gilt dieser Grund nicht.« Mehrere seiner Begleiter griffen daraufhin zu ihren Lanzen. Ihre Kaiila, die die Erregung spürten, begannen sich unruhig zu bewegen.
    »Ernenne einen Champion gegen mich«, sagte ich. »Ich werde ihn bekämpfen, und dann auch jeden anderen, sollte ich Erfolg haben.«
    »Ich bin Anführer«, sagte er. »Ich bringe meine Männer nicht leichtfertig in Gefahr.«
    »Dann alle oder keiner«, sagte ich.
    »Ja.«
    Ich trat noch weiter zurück. »Ich bin bereit«, sagte ich.
    »Kämpfe nicht«, sagte Grunt warnend. »Du hast es mit Isbu-Kaiila zu tun, Kampfgefährten. Es sind siebzehn. Jeder von ihnen ist ein erfahrener Krieger. Sie haben ausnahmslos schon Coups errungen. Du hättest keine Chance.«
    »Du würdest kämpfen, nicht wahr?« fragte Canka.
    »Ja«, erwiderte ich.
    »Tatankasa«, sagte Canka.
    »›Roter Bulle‹«, übersetzte Grunt.
    »Mir würde das Herz schwer, müßte ich dich töten lassen«, sagte Canka.
    »Ich bin zum Kämpfen bereit«, sagte ich.
    »Sei kein Dummkopf!« rief Grunt.
    »Ich bin bereit.«
    »Es gibt eine Alternative«, sagte Grunt. »Verstehst du nicht? Er wartet.«
    »Was?«
    »Den Kragen.«
    »Niemals!«
    »Bitte, Tatankasa!« sagte Canka.
    »Bitte!« bat auch Cuwignaka.
    »Bitte!« sagte auch Grunt.
    Bedrückt löste ich meinen Waffengurt. Ich wickelte den Gürtel um die Scheiden, um die Schwertscheide und die Messerscheide, und
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