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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Autoren: John Norman
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Achseln. Ich kannte den Duft.
    Ich hatte ihn mit mir nach Klima genommen.
    Plötzlich fiel ihr Blick auf das winzige ausgebleichte Stück Seide.
    Ich erinnerte mich an den Morgen, da ich angekettet darauf gewartet hatte, nach Klima geführt zu werden. Vella hatte mich aus einem Fenster gemustert, hochm ü tig, ihre Rache genießend. Sie hatte mir spöttisch das Stück Seide zugeworfen.
    Ich stand ein Stück hinter Vella. Ich betätigte den Schalter des Ringes und wurde auf diese Weise für sie sichtbar.
    Vella griff nach dem Stoffstück, faltete es auseinander, drückte es an ihr Gesicht.
    Plötzlich stieß sie einen Freudenschrei aus. »Tarl!« rief sie und sprang auf. »Tarl!« Sie stürzte sich schluc h zend in meine Arme. »Tarl! Tarl! Ich liebe dich! Ich li e be dich!«
    Ich packte ihre Handgelenke und drückte sie von mir. Sie versuchte mich zu erreichen, wollte ihre Lippen auf die meinen drücken, doch ich ließ es dazu nicht kommen. »O Tarl! Kannst du mir jemals verzeihen! Kannst du mir verzeihen?«
    »Knie nieder!«
    Schluchzend gehorchte sie.
    Ich warf ihr ein zerlumptes Gewand zu, das ich unte r wegs in einer Küche gefunden hatte.
    »Zieh das an!« befahl ich.
    »Ich bin eine hochstehende Sklavin«, wandte sie ein.
    »Anziehen!«
    Zögernd kleidete sie sich um.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, sagte ich. »Bald wird in der Kasbah gekämpft.«
    »Ich liebe dich«, sagte Vella.
    Ich blickte sie zornig an.
    »Es tut mir leid, daß ich dich so gekränkt habe. Aber ich habe sehr dafür leiden müssen.«
    Ich schwieg.
    »Ich war grausam zu dir. Ich habe gegen dich ausg e sagt. Für deine Zurückweisung in Lydius wollte ich dich nach Klima schicken!«
    »Deine Wünsche interessieren mich nicht. Eine Skl a vin tut, was ihr Herr befiehlt.«
    »Aber ich habe noch andere Dinge getan.«
    »Du hast die Priesterkönige verraten«, stellte ich fest.
    Sie wurde bleich.
    »Und das könnte dazu führen, daß die Erde und Gor verloren sind – daß die Kurii letztlich doch den Sieg e r ringen.«
    Sie erschauderte. »Ich war schwach«, sagte sie. »Ich war angekettet in einem Verlies. Sie ließen Urts auf mich los. Ich hatte Angst. Ich konnte nicht anders.«
    Ich fesselte ihr die Hände.
    Plötzlich klopfte jemand an die Tür. Ich trat hinter das Mädchen, meine Hand fuhr über ihren Mund, mein Dolch legte sich vor ihren Hals.
    »Still!« sagte ich.
    Sie nickte. Ich entfernte meine Hand.
    »Vella! Vella!« rief eine männliche Stimme.
    »Ja, Herr!« rief das Mädchen.
    »Du weißt, daß du dich zur zwanzigsten Ahn um die Wächter am Nordtor kümmern sollst!« rief der Mann.
    »Ich mach mich gerade fertig!« rief sie. »Ich beeile mich!«
    »Wenn du auch nur fünf Ehn zu spät kommst, lernst du die Peitsche kennen.«
    »Ich beeile mich, Herr!« rief Vella.
    Der Mann entfernte sich.
    »Du bist in großer Gefahr«, sagte Vella zu mir. »Du mußt fliehen.«
    Ich steckte meinen Dolch wieder ein. »Die Bewohner der Kasbah sind viel mehr in Gefahr«, sagte ich lächelnd.
    »Wie bist du überhaupt hereingekommen? Gibt es e i nen geheimen Zugang?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich bin unbemerkt in die Fe s tung gelangt«, sagte ich und sah sie an. »Neugier schickt sich nicht für eine Sklavin.« Sie erstarrte.
    Ich hatte in der Nähe eines Tors der Kasbah gewartet – im Schutz der Unsichtbarkeit durch den Ring. Als eine Kundschaftergruppe die Festung verließ, war ich unb e merkt durch das geöffnete Tor getreten. In den Küche n räumen der Kasbah hatte ich ein geeignetes Kleidung s stück für Vella an mich genommen, ehe ich mich auf die Suche nach ihr machte.
    Ich betrachtete die Lampen an der Seite des Spiegels – eine davon würde genügen.
    Kurz darauf ging Vella mit gefesselten Armen vor mir her, eine Schlinge um den Hals. Wir betraten einen der langen, mit Kacheln ausgelegten Säle.
    Wir kamen an Wächtern vorbei. Ich trug die Kleidung eines Anhängers des Salz-Ubar, Beutestück von einem Gefangenen. Es waren neue Söldner in der Kasbah. Ni e mand kümmerte sich um mich; die Blicke der Männer galten der attraktiven Sklavin, die unwillkürlich die Schultern gestrafft hatte.
    Ich lachte leise, und Vella warf ärgerlich die Haare in den Nacken.
    Als wir ein schmales Fenster erreichten, das nach Norden hinausführte, hob und senkte ich zweimal die Lampe. Dann blies ich das Licht aus. Es war dunkel ringsum; die Monde lieferten das einzige Licht.
    Wir hörten den Gong der Wachen, der die zwanzigste Ahn anzeigte.
    »Ich werde im
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