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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Autoren: John Norman
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krampften weiblichen Zurückhaltung und Beherrschung, wie sie in einer mechanistischen, technologischen G e sellschaft so gern gesehen wird. Menschen bewegen sich in einer technisierten Welt anders als in einer von der Natur bestimmten Umgebung. Nur wenige Menschen machen sich diese Unterschiede klar. – Ich musterte das Mädchen. Sie war verängstigt und voller Kummer.
    »Sag ihr, sie soll sich eine echte Frau ansehen«, sagte Samos. »Sie soll es lernen, eine Frau zu sein!« Er deutete auf die goreanische Tänzerin.
    Das Mädchen war noch nicht lange auf Gor. Samos hatte sie auf Teletus gekauft, für vier Silbertarsks, als ein Mädchen von vielen. Sie hatte zum erstenmal die Skl a vengehege verlassen dürfen, befand sich hier zum er s tenmal in Samos' Haus. Am linken Schenkel schimme r te frisch ihr Brandzeichen. Ein einfaches Eisenband war ihr um den Hals geschmiedet worden – das Zeichen ihrer Unterwerfung und Zugehörigkeit zu Samos. Sie war ein armseliges Geschöpf, nicht viel wert. Doch beim genau e ren Hinsehen entging mir nicht, daß sie einige vielve r sprechende Ansätze zeigte. Vielleicht konnte man noch einiges mit ihr anfangen.
    Das blonde Mädchen starrte entsetzt auf die Tänzerin. »Sieh sie dir an, Sklavin!« sagte ich auf Englisch. »So tanzt eine echte Frau!«
    Auf der Erde hatte das Mädchen Priscilla Blake-Allen geheißen. Sie stammte aus Amerika. Hier jedoch war sie der namenlose Besitz eines Sklavenhändlers, hier teilte sie das Schicksal vieler hundert Mädchen in den Gehegen unter uns.
    Die Tänzerin bewegte sich gemessen im Takt der M u sik. Sie verstand sich perfekt auf das Tanzen. Im Auge n blick wand sie sich auf dem ›Sklavenpflock‹, der sie an Ort und Stelle festhielt. Natürlich ist sie an diesen Pflock nicht in Wirklichkeit geschmiedet, doch wenn eine Tä n zerin gut ist, kann sich der Zuschauer diesen Pfahl ta t sächlich vorstellen. Das Mädchen tanzt, als ob eine schlanke, biegsame Stange ihren Körper hielte. Um di e sen hypothetischen Schwerpunkt bewegt sie sich ta n zend, sich windend, sich der eingebildeten Erscheinung manchmal voller Ekstase hingebend, manchmal dagegen ankämpfend, ohne jedoch davon loszukommen. Durch diesen Tanz wird eine unglaubliche sinnliche Spannung geschaffen, die vom Körper der Tänzerin ausgeht und von den Zuschauern erfaßt wird. Ich hörte die Männer an den Tischen voller Begeisterung rufen. Die Hände der Sklavin bewegten sich über ihre Schenkel. Ärgerlich starrte sie die Männer an, doch sie bewegte sich immer weiter. Ihre Schultern hoben und senkten sich, die Hände strichen über Brüste und Schultern, ihre Hüften zuckten. Im nächsten Augenblick schwieg die Musik, und auch die Sklavin stand starr.
    »Du mußt lernen, eine Frau zu sein«, sagte ich zu dem blonden Mädchen von der Erde.
    »Niemals!« zischte sie auf Englisch.
    »Du bist nicht mehr auf der Erde«, erwiderte ich. »Man wird dir alles Nötige beibringen. Die Lektion kann angenehm oder schmerzhaft ausfallen, aber du wirst sie schlucken.«
    »Das ist alles so entwürdigend!« sagte sie.
    »Du wirst es lernen, dich sinnlich zu bewegen wie e i ne Frau.«
    »Niemals!« schluchzte sie und bäumte sich in den Fesseln auf.
    »Du bist eine Sklavin«, sagte ich. »Du bist Eigentum deines Herrn. Er wird dich zwingen, eine Frau zu sein – eine andere Möglichkeit gibt es für eine goreanische Skl a vin nicht. Auf der Erde hattest du die Unterstützung der Gesellschaft, ein Ergebnis jahrhundertelanger Au s richtung auf die Frau. Dort konnte dich ein Mann nicht einmal u n höflich behandeln, ohne daß du geflohen wärst oder die Gerichtsbarkeit angesprochen hättest; hier aber mußt du ohne die Hilfe der Gesellschaft auskommen. Die Gesel l schaftsstruktur Gors ist allein auf deinen Herrn ausgeric h tet. Du hast keine Zuflucht, bist du doch eine Sklavin. Die Goreaner sind keine Erdenmänner. Sie sind stolz und erbarmungslos, und sie werden dich unterwe r fen!«
    Die Tänzerin stöhnte auf. Noch immer befand sie sich in der Gewalt des Sklavenpflocks, dessen hilflose Gefa n gene sie zu sein schien.
    »Du vermagst dich noch nicht so zu bewegen wie sie«, sagte ich zu dem blonden Mädchen. »Doch Muskeln la s sen sich ausbilden. Man wird dir beibringen, sich wie eine Frau zu bewegen.«
    In diesem Augenblick schnipste Samos mit den Fi n gern und befreite die Tänzerin damit von dem imaginären Sklavenpflock. Langsam drehte sich das Mädchen he r um, löste den Schleier von ihrer linken
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