Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
den Saal zurückkehren«, sagte ich.
    »Wie du willst«, erwiderte Samos.
    Wir verließen den Raum.
     
    Als wir den großen Saal betraten, wurden wir mit erh o benen Kelchen begrüßt.
    Zwei Krieger führten ein dunkelhäutiges Sklavenmä d chen herein. Sie hatte langes schwarzes Haar. »Ein B o tenmädchen«, sagte einer der Männer.
    Samos warf mir einen kurzen Blick zu. Dann wandte er sich an einen Mann an der Tafel, der das Gewand e i nes Arztes trug. »Verschaff uns die Nachricht.«
    Und er drehte sich zu dem Mädchen um. »Wem g e hörst du?« fragte er.
    »Dir, Herr.« Es ist üblich, daß das Mädchen dem Empfänger der Botschaft zum Geschenk gemacht wird.
    »Wem hast du gehört?«
    »Ich wurde anonym in den öffentlichen Gehegen von Tor gekauft«, sagte sie.
    »Wie heißt du?«
    »Veema, wenn es dem Herrn recht ist.«
    »Welche Nummer hattest du in den torischen Geh e gen?«
    »87 432«, erwiderte sie, »Herr.«
    »Dann weißt du also nicht, von wem die Nachricht kommt.«
    »Nein«, erwiderte sie.
    Der Arzt hob das lange Haar des Mädchens und setzte ein Rasiermesser an. Samos machte mich unterdessen auf einen Mann aufmerksam, der am unteren Ende eines der unwichtigen Tische saß. Er trank keinen Wein und auch keinen Paga. Der Mann bot einen ungewöhnlichen A n blick, trug er doch Kaffiyeh und Agal. Die Kaffiyeh ist ein eckiges Tuch, das zu einem Dreieck gefaltet auf dem Kopf getragen wird – zwei Spitzen zur Seite, eine zum Nacken. Mit einer langen Schnur, der Agal, wird die Kopfbedeckung an Ort und Stelle gehalten. Die Zeic h nung der Schnur deutet auf Stamm und Herkunft hin.
    Wir näherten uns dem Mann. »Dies ist Ibn Saran, ein Salzhändler aus dem Flußhafen Kasra«, stellte Samos vor.
    Das rote Salz von Kasra war auf dem ganzen Planeten berühmt. Es wurde in geheimen Bergwerken im Lande s inneren gewonnen und in schweren Zylindern mit Pac k kaiilas zum Hafen von Kasra geschafft. Jeder Zylinder wog etwa zehn Stein oder zwanzig Kilogramm und en t sprach damit einer goreanischen ›Last‹. Eine kräftige Kaiila vermochte bis zu sechzehn solcher Zylinder zu transportieren.
    »Ibn Saran hat im letzten Monat etwas Ungewöhnl i ches erfahren«, sagte Samos. »Er sprach darüber mit e i nem Kapitän auf dem Salzdock – und der gab die Info r mation an mich weiter.« Samos war der erste Sprecher des Kapitänsrates von Port Kar, der führenden Versam m lung in der Stadt. Es gab wenig, das ihm nicht früher o der später zugetragen wurde.
    »Der ehrenwerte Samos ist zu gütig«, sagte Ibn Saran. »Seine Gastfreundschaft ist ohne Beispiel.«
    Ich streckte Ibn Saran die Hand entgegen, der sich zweimal verbeugte und mir zur Begrüßung mit der Han d fläche über die Finger strich.
    »Es freut mich, die Bekanntschaft eines Mannes zu machen, der mit Samos von Port Kar befreundet ist«, sagte Ibn Saran. »Mögen deine Wasserbeutel niemals leer sein. Auf daß du immer Wasser hast.«
    »Mögen deine Wasserbeutel niemals leer sein«, erw i derte ich. »Auf daß du immer Wasser hast.«
    »Wenn es dir recht ist, edler Ibn Saran«, sagte Samos, »möchte ich dich bitten, meinem Freund zu erzählen, was du in Kasra erfahren hast.«
    »Es handelt sich um eine Geschichte, die von einem Jungen erzählt wurde, einem Kaiilapfleger. Seine Kar a wane war nur klein. Sie geriet in einen Sturm. Eine Kai i la, wild geworden durch Sturm und Sand, sprengte ihre Fußfessel und verschwand in der Dunkelheit. Törichte r weise folgte der Junge dem Tier, das Wasser geladen hatte. Am nächsten Morgen war der Sturm vorbei. Der Junge grub sich einen Schutzgraben, während man vom Lager aus eine umfassende Suche organisierte.«
    Ibn Saran machte eine Pause. »Gegen Mittag wurde der Junge gefunden. Er hörte die Glöckchen einer Kaiila, kam aus seinem Versteck und wurde gerettet. Natürlich erhielt er eine Tracht Prügel, weil er die Karawane ve r lassen hatte. Die Kaiila kehrte später zurück, weil sie hungrig war.«
    »Was hatte der Junge zu berichten?« fragte ich.
    »Als er die Kaiila verfolgte, fand er folgendes«, fuhr Ibn Saran fort. »Er stieß auf einen Stein, auf dem einige Worte eingekratzt waren: ›Vorsicht vor dem Stahlturm‹.«
    Samos blickte mich an. Ich sah wenig Sinn in der Warnung.
    »In der Nähe des Felsens lag ein Mann – tot, von der Sonne geschwärzt und ausgetrocknet, kaum noch so schwer wie ein Kind. Er hatte sich die Kleidung vom Körper gerissen und Sand getrunken.«
    Der arme Kerl hatte einen grausigen Tod
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher