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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Autoren: John Norman
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den Kopf. Sein Schleier senkte sich.
    »Hassan!« schluchzte sie. »Hassan!« Sie warf sich vor ihm zu Boden, bedeckte seine Füße mit Küssen.
    Als sie den Kopf hob, befahl er sie zur Couch. Sie riß sich die Sklavenseide vom Leibe und kniete auf dem Po l ster nieder, eine schmächtige Gestalt, in Erwartung ihres Herrn. Er legte seine Robe ab und ging zu ihr. Dann packte er ihr Haar, zog ihren Kopf hoch und drückte sie auf dem Rücken in die weichen Seidenpolster. Mit der grausamen Direktheit des Sklavenherrn der Tahari erhob er sodann seine Ansprüche auf sie.
    Gegen Morgen erinnerte er sie daran, daß sie noch dreimal bestraft werden mußte. Erstens hatte sie in der brennenden Oase des Roten Felsens seinen Namen ger u fen, zweitens war sie seinen Reitern ausgerückt, um zum Roten Felsen zurückzukehren; drittens hatte sie vor H a roun erneut den Namen ihres Herrn ausgesprochen.
    Freudig unterwarf sich Alyena dieser Strafe.
     
    An der Spitze der Kolonne schloß ich zu Hassan auf.
    »Eine Frage ist noch ungeklärt«, sagte ich zu ihm.
    »Und die wäre?«
    »Im Haus des Samos in Port Kar traf ein Botenmä d chen namens Veema ein. Sie brachte die Warnung ›Vo r sicht vor Abdul‹. Fälschlicherweise hielt ich den Wasse r verkäufer Abdul aus Tor für den Mann, der mit dieser Nachricht gemeint war.«
    »Diesen Fehler hätte ein Sohn der Tahari nicht g e macht«, erwiderte Hassan und sah mich an. »War nicht Ibn Saran zur gleichen Zeit im Haus des Samos?«
    »Ja.«
    »Dieses Zusammentreffen finde ich interessant«, meinte Hassan. »Vielleicht war der Mann, der die Wa r nung schickte, in dem Glauben, die Formulierung würde ausreichen, um die Agenten der Priesterkönige auf Ibn Saran zu bringen, der identisch war mit Abdul dem Salz-Ubar – oder zumindest auf eine Verbindung zwischen den beiden.«
    »Damals hatten wir nicht genügend Informationen«, sagte ich. Die geheimdienstlichen Einrichtungen der Priesterkönige hatten sehr unter dem Nestkrieg gelitten. Aber auch ohne den Nestkrieg hätten wir nicht mit g e naueren Informationen rechnen können; da die Prieste r könige das Sardargebirge nur selten verlassen, sind ihre Informationen kaum besser als die ihrer menschlichen Agenten.
    »Aber wer hat uns das Botenmädchen in das Haus des Samos geschickt?« fragte ich.
    »Das war ich«, sagte Hassan. »Mein Bruder hatte mich dazu aufgefordert. Er hatte die Warnung viele M o nate vorher eintätowieren lassen. Ich habe sie nur auf den Weg gebracht. Dann zog er in die Wüste, um Gerüchten wegen eines mysteriösen Stahlturms nachzugehen. Ibn Sarans Männer müssen ihn gefangen haben. Man ließ ihn dann in der Wüste frei – aber er bekam kein Wasser mit.«
    »Er hatte eine ziemlich große Strecke zurückgelegt.«
    »Ja. Er war sehr kräftig«, sagte Hassan.
    »Die Priesterkönige können sich glücklich schätzen, daß solche Männer auf ihrer Seite stehen.«
    »Ich kannte einen Mann, der ebenso tüchtig war, der sich aber für die Kurii entschieden hatte.«
    Ich nickte. Ich würde Ibn Saran nicht vergessen, einen kraftvollen Mann, der mich an einen geschmeidigen Pa n ther erinnert hatte. Er war ein ernstzunehmender Gegner gewesen. Man erringt einen Sieg und verliert einen Feind.
    Ich blickte zum wolkenlosen blauen Himmel empor. Irgendwo dort draußen, außerhalb der Atmosphäre, a u ßerhalb der Umlaufbahn von Gor, Erde und Mars, inmi t ten der stummen Fragmente des Asteroidengürtels – i r gendwo dort draußen befanden sich die Stahlwelten, die Bastionen der Kurii.
    In der Tahari hatte sich ein Kur auf meine Seite g e stellt und sein Leben hingegeben, um Gor zu retten. Ich nahm nicht an, daß die Kurii noch einmal den Versuch machen würden, diese Welt zu Opfern, um einen zweiten Planeten zu erobern. In grauer Vorzeit hatten sie schon einmal eine Welt verloren, ihren Heimatplaneten. Der politische Aufstieg der Gruppe, die Gor hatte vernichten wollen, war vermutlich mit dem Fehlschlag dieses Pr o jekts zu Ende. Daß ein Kur losgeschickt worden war, um den Plan zu vereiteln, hatte zweifellos eine große Bedeutung. Außerdem war Gor das eigentliche Prun k stück der Planeten, die um die Sonne rotierten, nicht die Erde – hatten sich doch die Erdenbürger im Namen von Gerec h tigkeit, Freiheit und Geschäft durch die Rhetorik von G e setz und Moral verwirren lassen, hinter der sich nur kurzsichtige Raffgier verbarg. Sie hatten es zugela s sen, daß die Luft, die sie atmeten, das Wasser, das sie tranken, und die
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