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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren
Autoren: Michael Grant
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Kojoten«, sagte er kalt.
    »Caine, du hast den Verstand verloren«, fuhr Diana ihn an. »Du hast doch längst gesiegt. Es muss aufhören.«
    »Oder was? Hol Lana! Ich bin verletzt. Pack Leader, mach, was du willst.«
    »Vielleicht hat deine Mutter dich deshalb im Stich gelassen«, erwiderte Diana. »Vielleicht hat sie erkannt, dass du durch und durch böse bist.«
    Caine versetzte ihr eine schallende Ohrfeige. Diana taumelte rückwärts, stolperte und landete auf dem Boden.
    Caine konnte ihr Gesicht auf einmal klar und deutlich sehen – es lag im Glanz eines grünweißen Lichtstrahls.
    Dazu war nur einer fähig.
    Der Lichtstrahl ragte wie ein zum Himmel gerichteter Speer aus dem Trümmerhaufen des Gebäudes.
    »Nein!«, rief Caine.
    Er brannte den Schutt und die Trümmer weg, das ganze erdrückende Gewicht des eingestürzten Gebäudes.
    Als Caine ein zweites Mal »Nein!« rief, verschwand das Licht.
    Hinter ihm trugen Drake und Orc immer noch ihren Kampf aus, Schnell gegen Langsam, Behände gegen Schwerfällig, Gerissen gegen Stumpfsinnig, doch Caine konnte den Blick nicht von der rußverschmierten Gestalt wenden, die jetzt aus den Trümmern stieg und mit leuchtenden Augen auf ihn zukam.
    Caine richtete seine Hände auf den Schutthaufen vor der Kirche, dann schwang er sie in Sams Richtung und setzte eine Lastwagenladung Schutt in Bewegung.
    Sams grünes Feuer zersprengte die Mauerteile und schweren Holzbalken in der Luft und verwandelte sie zu Asche, bevor sie ihn treffen konnten.
    Dekka hob den Schutt von Astrid und dem kleinen Pete.
    Es war nicht einfach. Mit ihrer Fähigkeit, die Schwerkraft aufzuheben, beförderte sie auch Astrid und Pete in die Luft, die nun zusammen mit den Trümmern und Verputzstücken über ihr schwebten.
    Dekka zog blitzartig eine Hand ein und zerrte Astrid und ihren Bruder aus der schwerelosen Zone. Die beiden fielen zu Boden. Dann ließ Dekka von dem Schutt ab. Er krachte beängstigend laut herunter.
    »Danke«, sagte Astrid.
    »Da sind noch mehr begraben«, sagte Dekka und machte sich auf die Suche nach weiteren Verschütteten.
    Astrid beugte sich über den kleinen Pete und hob ihn auf. Er hing schlaff in ihren Armen. Sie sorgte dafür, dass sein Kopf an ihrer Schulter ruhte, und drückte ihn an sich wie ein Baby.
    Lana könnte ihn heilen, aber Lana war verschwunden. Astrid überlegte kurz, ob sie ihn zu Dahra in den Keller bringen sollte. Aber was könnte Dahra schon tun? Außerdem: Der Eingang zur Krankenstation war wahrscheinlich auch verschüttet.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass die Vorderwand der Kirche nicht mehr da war. Sie konnte den Himmel und die Sterne sehen, aber auch einen schrecklich grellen grünen Blitz.
    Ihr Gehör kehrte allmählich zurück und sie vernahm drei Dinge gleichzeitig: tierisches Knurren, das Knallen einer Peitsche und das Weinen viel zu vieler Kinder.
    Plötzlich begann der Schutt um sie herum zu fliegen.
    Astrid warf sich auf den Boden und schützte den kleinen Pete wieder mit ihrem Oberkörper, während Mauerbrocken und Teile der Holzvertäfelung, Holzpfeiler und Stahlstreben senkrecht aufstiegen wie Kampfjets im Startflug, sich gruppierten und mit rasender Geschwindigkeit aus der Kirche schossen.
    Wieder leuchtete der grüne Blitz auf, gefolgt von Explosionen, als hätte jemand Hunderte Sprengladungen auf einmal gezündet, und einem noch grelleren Licht.
    Ein Junge rannte die Straße entlang und stürzte in die Kirche. Er blieb schwer atmend stehen und blickte sich um wie ein verängstigtes, in die Enge getriebenes Tier.
    »Caine«, zischte Astrid.
    Ihm war anzusehen, dass er verletzt war und starke Schmerzen hatte. Sein Gesicht war schweißüberströmt und dreckverschmiert. Er starrte sie an, als sähe er ein Gespenst.
    In seinen Augen erschien ein gefährliches Glitzern.
    »Perfekt«, flüsterte er.
    Astrid wurde mit Pete im Arm in die Luft gehoben. Verzweifelt versuchte sie, ihn festzuhalten, aber er entglitt ihren Händen und fiel zu Boden.
    »Komm raus zum Spielen, Bruder!«, schrie Caine. »Ich hab eine Freundin von dir getroffen.«
    Astrid schwebte hilflos dahin, während Caine sie wie einen Schutzschild vor sich hertrieb.
    Sam stand auf der untersten Stufe. Er war blutbefleckt, hatte unzählige Schürfwunden und ein Arm hing schlaff an ihm herab.
    »Komm schon, Sam!«, kreischte Caine. »Verbrenn mich doch! Was ist, Bruder? Zeig mir, was du draufhast!«
    »Du versteckst dich hinter einem Mädchen?«, fragte Sam.
    »Glaubst du, du kannst mich
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