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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren
Autoren: Michael Grant
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blickte zu Brianna und sie nickte kaum merklich.
    »Nein, Mann!«, sagte Sam. »Der Krieg ist vorbei.«
    Edilio nahm widerstrebend die Waffe herunter.
    »Du auch, Breeze. Lass sie gehen.«
    Brianna gehorchte sichtlich erleichtert.
    Quinn stieg die Stufen hoch und stellte sich neben Edilio. Er war voller Blut. Er schleuderte seine Waffe zu Boden, dann warf er Sam einen niedergeschlagenen, unendlich traurigen Blick zu.
    Patrick sprang aufgeregt herbei. Lana kam gleich hinter ihm.
    Astrid war in die Kirche zurückgegangen, um ihren Bruder zu holen. Jetzt tauchte sie wieder auf. Sie hielt ihn unter den Achseln und zerrte ihn mit letzter Kraft heraus.
    »Helft mir!«, bat sie und Lana lief zu ihr.
    Sam wollte zu Astrid. Er wollte nichts sehnlicher. Doch er konnte sich vor Erschöpfung nicht von der Stelle rühren. Mit seinem heilen Arm stützte er sich auf Edilios Schulter.
    »Dann haben wir wohl gewonnen«, sagte Sam.

Epilog
    Die Tische bogen sich unter den gebratenen Truthähnen, den vielen Schüsseln mit Bratensaft und Füllung und Preiselbeersoße und der größten Ansammlung an Kuchen, die Sam je gesehen hatte.
    Sie aßen mit Plastikgabeln von Papptellern und saßen auf den wenigen Stühlen oder im Gras.
    Gelächter war zu hören.
    Aber auch vereinzeltes Weinen, ausgelöst durch Erinnerungen an das letzte Thanksgiving-Fest mit den Eltern.
    Musik klang aus einer Stereoanlage, die Computer-Jack aufgestellt hatte.
    Lana hatte tagelang rund um die Uhr gearbeitet, um alle zu heilen, die geheilt werden konnten. Dahra war ihr nicht von der Seite gewichen; sie hatte das Organisatorische übernommen und dafür gesorgt, dass die schlimmsten Fälle zuerst an die Reihe kamen, während sie die anderen, die warten mussten, getröstet und mit Schmerzmitteln versorgt hatte. Cookie hatte zwar den Kampf versäumt, dafür aber Dahra mit seiner Größe und Kraft geholfen und die Verletzten getragen.
    Orc und Howard saßen abseits von den anderen in einer Ecke. Orc hatte Drake aufgehalten. Doch niemand – und Orc am allerwenigsten – hatte Bette vergessen.
    Die Plaza sah katastrophal aus. Das ausgebrannte Apartmenthaus war ein Schutthaufen. Die Kirche bestand nur noch aus drei Wänden und der Kirchturm würde bei einem Sturm wahrscheinlich sofort einstürzen.
    Die toten Kojoten hatten sie verbrannt. Ihre Asche und Knochenreste füllten mehrere große Mülltonnen.
    Sam ließ den Blick über die Plaza schweifen. Er hielt einen Teller Essen in der Hand und achtete darauf, keinen Bratensaft zu verschütten.
    »Astrid, sag mir, ob das eine verrückte Idee ist, aber wenn von dem Essen was übrig bleibt, könnten wir es doch nach Coates raufschicken. Als eine Art Friedensangebot.«
    »Nein, das ist nicht verrückt.« Astrid schlang ihren Arm um seine Hüfte.
    »Außerdem geht mir schon länger noch etwas durch den Kopf«, fuhr Sam fort.
    »Was denn?«
    »Es betrifft nur dich und mich und Am-Strand-Sitzen.«
    »Bloß sitzen?«
    Er grinste. »Als o …«
    »… sagt er und deutet mit dieser Ellipse eine ganze Reihe von Möglichkeiten an.«
    »Ich bestehe nur aus elliptischen Andeutungen, Astrid.«
    »Erzählst du mir, was passiert ist, als du weg warst?«
    »Ja, aber nicht unbedingt heute.« Er wies mit dem Kopf auf den kleinen Pete, der sich über seinen Teller beugte und dabei mit dem Oberkörper vor- und zurückwippte. »Ich bin froh, dass es ihm gut geht.«
    »Ja«, erwiderte Astrid. »Doch lass uns zur Abwechslung mal nicht über Pete sprechen. Halte deine Rede und dann hauen wir ab und finden heraus, ob du überhaupt weißt, was ›elliptisch‹ bedeutet.«
    »Meine Rede?«
    »Alle warten darauf.«
    Es war nicht schwer, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Selbst die ganz Kleinen hörten eine Zeit lang auf zu brabbeln.
    »Okay. Zuallererst möchte ich mich bei Albert und seinen Helfern für dieses tolle Festmahl bedanken. Ich finde, unser McDaddy verdient einen Applaus.«
    Alle klatschten in die Hände und manche lachten. Albert winkte verlegen.
    »Wir müssen uns auch bei Lana und Dahra bedanken, denn ohne sie wären jetzt einige von uns nicht hier.«
    Es folgte ehrfürchtiger Beifall.
    »Das ist unser erstes Thanksgiving in der FAYZ«, fuhr Sam fort, als der Applaus verklungen war.
    »Und hoffentlich unser letztes!«, rief jemand.
    »Ja«, sagte Sam. »Aber vorläufig sind wir hier. An einem Ort, an dem wir nie sein wollten. Und der uns Angst macht. Ich werde euch auch nichts vormachen und behaupten, dass in Zukunft alles einfach wird. Das
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