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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren
Autoren: Michael Grant
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damit reizen?«, erwiderte Caine. »Das Einzige, was zählt, ist der Sieg. Also spar dir deine blöden Kommentare.«
    »Ich bring dich um, Caine.«
    »Nein. Denn dann geht deine Freundin mit drauf.«
    »Caine, in ungefähr einer Minute verschwinden wir von der Bildfläche. Es ist vorbei – für uns beide.«
    »Für dich vielleicht, Sam. Aber nicht für mich. Ich weiß, wie ich es überliste. Wie ich hierbleiben kann.« Er stieß ein triumphierendes Lachen aus.
    »Sam«, sagte Astrid. »Du musst es tun. Vernichte ihn!«
    Diana war die Treppe heraufgekommen und stand jetzt neben Sam.
    »Ja, Sam, vernichte mich!«, höhnte Caine. »Du kannst es! Brenn ein Loch durch deine Freundin, dann erwischst du auch mich!«
    »Caine, lass sie runter«, sagte Diana. »Sei zur Abwechslung mal ein Mann.«
    Sam griff ihre Worte auf. »Ja, lass sie runter! Es ist vorbei. Ich hab keine Ahnung, was jetzt kommt, aber wenn wir sterben, möchtest du sicher nicht noch mehr Blut an den Händen haben.«
    Caine lachte bitter. »Was weißt du schon von mir? Dir war immer klar, von wem du abstammst und wer du bist. Ich musste mich erst selbst erfinden.«
    »Ich bin ohne Vater groß geworden«, erwiderte Sam. »Ich weiß genauso wenig von ihm wie du.«
    Caine warf einen Blick auf seine Uhr. »Deine Zeit ist um, Sam. Du gehst als Erster, weißt du noch? Und bevor du gehst, sollst du etwas wissen: Ich werde überleben, Sam. Ich bleibe hier. Bei deiner süßen Astrid und in der FAYZ. Jetzt gehört alles mir.«
    »Sam!«, schrie Diana plötzlich. »Um nicht zu verpuffen, musst d u …«
    Caine wirbelte zu ihr herum, hob die Hand und traf sie mitten im Satz. Sie flog durch die Luft, machte einen Salto rückwärts und landete auf dem Rasen auf der anderen Straßenseite.
    Der Angriff hatte Caine abgelenkt. Er hatte Astrid fallen gelassen.
    Sam streckte die Hand aus und richtete die Handfläche auf Caine.

Sechsundvierzig
    0 Minuten
    Er konnte ihn nicht verfehlen.
    Er konnte Caine mit einem einzigen Gedanken töten.
    Doch jetzt verblasste alles um ihn herum. Astrid lag zusammengekrümmt da, sie wirkte farblos, beinahe durchsichtig. Auch Caine sah auf einmal aus wie ein Geist.
    Es war totenstill. Die Schreie der Kinder waren verstummt. Die Schlacht zwischen Orc und Drake, aber auch die Attacken der Kojoten schienen wie in Zeitlupe abzulaufen. Sams Körper war taub, als wäre bis auf sein Hirn alles abgestorben.
    »Es ist an der Zeit«, sagte eine Stimme.
    Er kannte sie. Ihr Klang traf ihn wie ein Messerstich.
    Seine Mutter stand vor ihm. Sie war so schön wie immer. Ihr Haar flatterte in einer Brise, die er nicht spürte. Das Blau ihrer Augen war die einzige Farbe weit und breit.
    »Alles Gute zum Geburtstag«, sagte sie.
    »Nein«, murmelte er, obwohl sich seine Lippen nicht bewegten.
    Sie reichte ihm die Hand. »Komm!«
    »Ich kann nicht«, erwiderte er.
    »Sam, ich bin deine Mutter. Ich liebe dich. Komm mit mir!«
    »Mo m …«
    »Gib mir einfach nur deine Hand. Ich tu dir nichts. Ich nehme dich mit.«
    Sam schüttelte langsam den Kopf, so langsam, als würde er bis zum Kinn in Treibsand stecken. War die Zeit stehen geblieben? Astrid atmete nicht. Nichts bewegte sich. Die ganze Welt schien wie erstarrt.
    »Alles wird so wie früher«, sagte seine Mutter. »Das verspreche ich dir.«
    »Es war ni e …«, begann er. »Du hast mich belogen. Du hast mir nie erzähl t …«
    »Ich habe nicht gelogen!«, fiel sie ihm barsch ins Wort. Sie hatte die Stirn gerunzelt und war sichtlich enttäuscht.
    »Du hast mir nie gesagt, dass ich einen Bruder habe, du hast ihm ni e …«
    »Komm mit mir!« Sie machte eine ungeduldige Handbewegung, die ihn an früher erinnerte, als er noch klein war und sich geweigert hatte, mit ihr Hand in Hand über die Straße zu gehen. »Komm mit, Sam. Ich bringe dich in Sicherheit und weg von hier.«
    Er hob die Hand, streckte sie ihr entgegen und zog sie wieder zurück.
    »Ich kann nicht«, flüsterte er. »Da ist noch jemand. Ich muss hierbleiben.«
    In den Augen seiner zornigen Mutter blitzte ein grünes Licht auf. Doch dann blinzelte sie und es war wieder weg.
    Jetzt tauchte Caine aus dem blassen Hintergrund auf.
    Sams Mutter begrüßte ihn mit einem Lächeln. Er blickte sie erstaunt an und sagte: »Schwester Temple.«
    »Mom«, korrigierte sie ihn. »Es ist an der Zeit, dass meine beiden Jungen mit mir kommen. Fort von hier, fort von diesem Ort.«
    Caine schien verzaubert und außerstande, den Blick von dem sanften Gesicht und den
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