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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger
Autoren: Michael Grant
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und Trübsal blasen, weil etwas Schreckliches passiert ist. Wenn du die Hoffnung verlierst, springt das auf alle anderen über.«
    »Die Kids sind auch ohne mein Zutun hoffnungslos«, erwiderte er. »Wie geht’s eigentlich Petey?«
    Astrid warf einen Blick auf ihren Bruder. Er saß zusammengekauert und stumm auf einem Küchenstuhl und starrte Sam an. Zumindest sah er in Sams Richtun g – in Wirklichkeit wusste sie nie ganz genau, was er wahrnahm und was nicht.
    Eigentlich hatte sie vorgehabt, Sam zu erzählen, was mit ihrem kleinen Bruder in letzter Zeit los war, was er seit Neuestem tat. Aber Sam hatte auch so schon genug Sorgen. Und im Momen t – was selten genug vorka m – schien er sich ein wenig zu entspannen. Später war auch noch Zeit dafür.
    »Es geht ihm gut«, log Astrid. »Du kennst ihn ja.«

Drei
    106 Stunden, 11 Minuten
    Lana Arwen Lazar besaß die Kraft zu heilen. In der FAYZ hatte ihr das zu Ansehen verholfen und ihr großen Respekt verschafft. Doch das hinderte die Kids nicht daran, zu jeder Tages- und Nachtzeit bei ihr aufzukreuzen und sie mit jedem noch so kleinen Wehwehchen zu behelligen: einem wackelnden Zahn, einem Sonnenbrand, Hautaufschürfungen, verstauchten Zehen. Deshalb war sie aus der Stadt raus und in ein Zimmer im Clifftop Hotel gezogen.
    Bis auf Lana und ihren Hund Patrick war die Anlage vollkommen verlassen. Hunderte leere Zimmer, ein algenverseuchter Pool, ein von der Barriere halbierter Tennisplat z – all das gehörte ihr allein. Und von ihrem Balkon hatte sie einen Panoramablick auf den unter ihr liegenden Strand und den spiegelglatten Ozean.
    Die Einzigen, die wussten, wo Lana im Notfall zu finden war, waren Sam, Astrid, Edilio und Dahra Baidoo, die Apothekerin und Krankenschwester der FAYZ.
    Lana schenkte sich einen Becher Kaffee ein, ließ eine Süßstofftablette hineinfallen und rührte ein wenig Milchpulver dazu, ein selten gewordener Luxus, den sie in einem Rollwagen der Zimmermädchen entdeckt hatte.
    Sie trat auf den Balkon und trank einen Schluck.
    Im Zimmer lief eine CD mit alten Songs von Simon & Garfunkel, die vermutlich von einem ehemaligen Hotelgast stammte.
    In einem der Songs ging es um die Dunkelheit. Der Sänger begrüßte sie wie einen alten Freund. Fast so, als wollte er sie zum Bleiben einladen. Irgendwann war ihr aufgefallen, dass sie das Lied immer wieder abspielte.
    Manchmal half ihr die Musik zu vergessen. Dieser Song nicht.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung. Unten am Strand waren Leute. Sie kehrte ins Zimmer zurück und holte den Feldstecher, der sich im Gepäck verschwundener Touristen befunden hatte.
    Zwei kleine Kinder, kaum älter als sechs. Sie spielten auf den Felsen am Wasser. Zum Glück gab es keine Brandung. Aber an manchen Stellen ragten Felskanten hervor, messerscharf und glitschig. Sie sollt e …
    Später. Sie hatte auch so schon genug Verantwortung. Lana war in Wirklichkeit kein Mensch mit ausgeprägtem Helfersyndrom. Es hing ihr zum Hals heraus, diese Rolle aufgezwungen zu bekommen.
    Seit einiger Zeit griffen in der FAYZ Laster um sich, die früher eher ein Problem der Erwachsenen gewesen waren. Manche von der eher ungefährlichen Sorte wie Kaffee, ander e – Gras, Zigaretten und Alkoho l – nicht ganz so harmlos.
    An manchen Tagen sehnte sie sich nach der Wüste und der Hütte von Einsiedler Jim zurück. Die seltsame Hütte und der gepflegte Miniaturrasen, der inzwischen längst verdorrt sein musste, gingen ihr oft durch den Kopf.
    Die Hütte war abgebrannt. Außer Schutt und Asche war nichts mehr da. Bis auf das Gold. Jims Goldvorrat musste nach wie vor in seinem Versteck unter den Dielen liegen.
    Das Gold. Aus der Mine.
    Die Min e …
    Sie hob den Styroporbecher an die Lippen, nahm einen kräftigen Schluck und verbrannte sich die Zunge.
    Der Tag, an dem sie den Stollen entdeckt hatte, war in ihr Gedächtnis eingebrannt wie ein Albtraum der schlimmsten Sorte.
    Zu dem Zeitpunkt hatte sie noch keine Ahnung gehabt, dass mit dem Auftauchen der Mauer alle Erwachsenen verschwunden waren. Sie war zur Mine gegangen, um nach dem Einsiedler oder zumindest seinem Pick-up zu suchen und damit in die Stadt zu fahren.
    Den Einsiedler hatte sie tatsächlich gefunden. In der Mine. Tot. Er war also vor der FAYZ umgekommen.
    Dann war sie von Kojoten angegriffen und immer weiter in den Stollen hineingejagt worden. Und dort hatte si e … e s … gefunden. Das Ding. Die Kojoten nannten es die Dunkelheit.
    Sie erinnerte sich daran, wie
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