Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
setzte sich auf. Ihm schwindelte. Er griff nach dem Wasser.
    »Warum ist das Dach kaputt? Was ist, wenn es regnet?« Seine eigene Stimme erschreckte ihn. Statt des sonst so weichen und schmeichelnden Klangs drang ein heiseres Krächzen aus seiner Kehle.
    Diana kannte keine Gnade. »Reicht es nicht, dass du den Verstand verloren hast, Caine? Bist du jetzt auch noch dement geworden?«
    In seinem Hinterkopf regte sich eine dunkle Erinnerung und bereitete ihm Unbehagen. »War ich das?«
    »Du hast das Dach hochgehoben.«
    Er drehte die Handflächen nach oben und betrachtete sie.
    »Du hattest einen deiner Albträume.«
    Caine schraubte die Flasche auf und trank. »Jetzt weiß ich’s wieder. Ich dachte, jemand wollte das Haus zertreten und mich darunter zerquetschen. Ich habe dagegengedrückt.«
    »Ja, ja. Iss etwas.«
    »Ich mag keine Kichererbsen.«
    »Niemand mag sie«, erwiderte Diana. »Aber das ist alles, was noch da ist. Also, iss. Du musst zu Kräften kommen.«
    Caine runzelte nachdenklich die Stirn. »Wie lange geht es mir schon so?«
    »Du meinst, wie einem Geisteskranken, der nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Traum unterscheiden kann?«, spottete Diana.
    Er nickte. Die Erbsen rochen ekelhaft, doch er verspürte Hunger. Caine erinnerte sich, dass die Nahrungsmittel knapp geworden waren. Sein Gedächtnis kehrte zurück.
    »Drei Monate, mehr oder weniger«, sagte Diana. »Nach der Schießerei in Perdido Beach bist du mit Pack Leader in die Wüste gegangen und warst drei Tage fort. Bei deiner Rückkehr warst du weiß wie die Wand, halb verdurstet und e s … na ja, es ging dir so, wie es dir jetzt geht.«
    »Pack Leader.« Beim Gedanken an die Bestie fuhr Caine zusammen. Pack Leader, das Alphatier der Kojoten, der sprechende Kojote. Pack Leader, der treue und furchtsame Diener vo n … von ihm. Dem Ding im Stollen.
    Der Dunkelheit, wie die Kojoten es nannten.
    Caine kippte zur Seite, doch bevor er vom Bett fiel, fing Diana ihn auf. Sie packte ihn an den Schultern und stützte ihn.
    »Warum sind wir eigentlich hier? Das ist doch die Hütte von Mose.«
    »Weil du zu gefährlich bist. Im Schulgebäude will dich niemand mehr haben.«
    Er blinzelte, als er sich an etwas anderes erinnerte. »Ich habe jemanden verletzt.«
    »Du hast Chunk für ein Monster gehalten und geschrien. Ein Wort nur: ›Gaiaphage‹. Und dann hast du ihn durch die Wand geschleudert.«
    »Ist er okay?«
    »Caine, im Film kann jemand durch die Wand fliegen und danach wieder aufstehen, als wäre nichts passiert. Wir sind nicht im Film. Es war eine Ziegelmauer. Chunk sah aus, als wäre er überfahren worden. Ich mochte ihn nicht, aber diesen Anblick werde ich nie vergessen.«
    »Ich muss außer mir gewesen sein«, murmelte Caine, als er sah, wie sich Diana verstohlen eine Träne abwischte.
    Zum ersten Mal seit Wochen betrachtete Caine ihr Gesicht. Diana Ladris war eine Schönheit. Sie hatte große dunkle Augen, lange braune Haare und einen sinnlichen Mund.
    »Dir hätte es ähnlich ergehen können wie Chunk«, sagte er. »Trotzdem hast du mich nicht im Stich gelassen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Wir leben in einer schrecklichen neuen Welt. Ich hatte die Wahl: Ich konnte zu dir halten oder auf Drake setzen.«
    »Drake.« Der Name beschwor düstere Bilder herauf. »Was treibt er so?«
    »Er spielt den Vize-Caine. Angeblich vertritt er dich. Aber wenn du mich fragst, hofft er insgeheim auf deinen Tod. Vor ein paar Tagen hat er den Laden überfallen und Nahrungsmittel gestohlen. Das hat ihm fast schon so was wie Beliebtheit eingebracht. Hungrige Kids verlieren jedes Urteilsvermögen.«
    »Und Sam, mein Bruder?«
    »Die Wanze ist ein paarmal in der Stadt gewesen, um zu spionieren. Er sagt, sie haben noch zu essen, aber sie machen sich langsam Sorgen. Vor allem seit Drakes Überfall. Sam ist jedenfalls der unangefochtene Boss.«
    »Gib mir meine Hose«, verlangte Caine.
    Diana reichte sie ihm und kehrte ihm den Rücken zu, während er sich anzog.
    »Wie verteidigen sie sich?«, fragte Caine.
    »Der Laden wird seither rund um die Uhr bewacht. Auf dem Dach sitzen vier bewaffnete Typen.«
    Caine nickte und kaute in alter Gewohnheit an seinem Daumennagel. »Und die Freaks?«
    »Sie haben Dekka, Brianna und Taylor. Und Jack. Kann sein, dass es noch ein paar andere mit nützlichen Kräften gib t – die Wanze ist sich nicht ganz sicher. Dann ist da noch Lana, die Heilerin. Außerdem gibt es wohl einen Jungen, der eine Art Hitzewelle abfeuern kann.«
    »So
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher