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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger
Autoren: Michael Grant
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nicht. Ich habe ein Exemplar mitgebracht. Es liegt auf der Anrichte in der Küche. Tot. Ich hab gehofft, d u … Was weiß ich, was ich gehofft habe. Du bist doch unsere Expertin für Mutationen.«
    Sam lächelte gequält. Astrid war keine Expertin. Sie machte sich bloß als Einzige die Mühe, allem, was in der FAYZ geschah, möglichst systematisch auf den Grund zu gehen und nach einer Erklärung zu suchen.
    Astrid lief in die Küche. Auf der Anrichte lag eine verschließbare Plastiktüte mit einem länglichen schwarzen Ding. Auf den ersten Blick glich es eher einer Schlange als einem Wurm. Wie eine ganz normale Schlange sah es aber auch nicht aus.
    Sie drückte vorsichtig auf die Tüte, um sicherzugehen, dass das Tier wirklich tot war. Dann legte sie ein Stück Wachspapier auf die Granitplatte und ließ den Wurm aus der Tüte fallen. Sie durchwühlte eine Schublade voller Krimskrams nach einem Maßband und tat dann ihr Bestes, um das Ding abzumessen.
    »Siebenundzwanzig Zentimeter«, stellte sie fest.
    Danach holte sie ihre Kamera und fotografierte den Wurm ein Dutzend Mal aus allen möglichen Blickwinkeln, ehe sie ihn mit einer Gabel in die Tüte zurückbeförderte.
    Astrid lud die Fotos auf ihren Laptop. Sie speicherte sie in dem Dateiordner Mutatione n – Fotos , in dem sich bereits eine ganze Sammlung befand: von Vögeln mit seltsamen Krallen oder untypischen Schnäbeln und von Schlangen mit kurzen Stummelflügeln. Später geknipste Bilder von größeren Schlangen mit bereits kräftigeren Flügeln. Und schließlich von einer aus einiger Entfernung aufgenommenen Klapperschlange, die so groß wie ein Python war und deren lederartigen Schwingen die Flügelspannweite eines Adlers erreicht hatten.
    Sie besaß ein unscharfes Foto von einem Kojoten, der doppelt so groß war wie seine Artgenossen, und eine Nahaufnahme vom Maul eines toten Kojoten mit einer seltsam verkürzten und gespenstisch menschlichen Zunge.
    Auf anderen Fotos waren völlig normal wirkende Kids abgebildet. Die einzige Ausnahme bildete ein Junge namens Orc, der zu einem Ungeheuer mutiert war und wie ein steinerner Hulk aussah. Eine Aufnahme zeigte, wie aus Sams ausgestreckten Handflächen grüne Lichtstrahlen schossen. Sie mochte das Bild nicht, weil Sams Gesichtsausdruck darauf so unendlich traurig war.
    Astrid klickte auf die Wurmbilder und aktivierte die Zoomfunktion.
    Der kleine Pete kam herein, gefolgt von Sam.
    »Schau dir das Maul an!«, rief Astrid erschrocken.
    Der Wurm hatte ein Maul wie ein Haifisch. Hunderte winzige Zähne, so viele, dass es unmöglich gewesen wäre, sie zu zählen. Außerdem schien er zu grinsen.
    »Würmer haben keine Zähne«, bemerkte Astrid.
    »Früher hatten sie keine, jetzt schon«, entgegnete Sam.
    »Siehst du die Dinger, die überall aus seinem Körper ragen?« Sie kniff die Augen zusammen und zoomte das Bild noch näher heran. »Sehen aus wi e … wie winzige Paddel.«
    »Die Würmer sind in Ease eingedrungen, durch seine Hände und Schuhe.«
    Astrid erschauderte. »Mit diesen Zähnen bohren sie sich überall durch. Die Paddel schieben sie vorwärts.«
    »In dem Feld gibt es Tausende von Würmern«, sagte Sam. »Ease haben sie attackiert, weil er es betreten hat. Albert, Edilio und ich sind draußen geblieben, auf uns sind sie nicht losgegangen.«
    »Revierverhalten?« Astrid runzelte die Stirn. »Bei primitiven Tieren sehr ungewöhnlich. Revierverhalten findet man nur bei höher entwickelten Lebewesen. Hunde und Katzen verteidigen ihr Revier, aber doch keine Würmer.«
    »Dich scheint das alles ziemlich kalt zu lassen«, sagte Sam fast schon vorwurfsvoll.
    Astrid streckte den Arm aus, um sein Gesicht von dem grausigen Bild wegzudrehen und seinen Blick auf sich zu lenken. »Du bist doch nicht zu mir gekommen, damit ich ausraste und du den Helden spielen und mich trösten kannst, oder?«
    »Nein. Entschuldige. Du hast Recht: Ich bin nicht zu meiner Freundin gekommen, sondern zu Astrid, dem Genie.«
    Astrid hatte für diesen Spitznamen nie viel übrig gehabt, sich aber mit ihm abgefunden. Immerhin verlieh er ihr einen gewissen Status in der FAYZ.
    »Ich werde ihn sezieren. Alles okay bei dir?«
    »Klar. Heute Morgen war ich für dreihundertzweiunddreißig Leute verantwortlich. Jetzt sind es nur noch dreihunderteinunddreißig. Und ein Teil von mir würde am liebsten denken: Super, einer weniger, der satt werden will.«
    Astrid beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Lippen. »Hör mal, du darfst nicht rumlaufen
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