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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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Gesicht sehen. Sie soll mich völlig durchdringen. Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben.«
    Die letzte Zeile sprachen sie und Lana im Chor: »Nichts außer mir.«
    Dem folgte ein kollektives Seufzen, das fast schon wie ein Schluchzen klang.
    Sam nahm Astrid in die Arme und küsste sie. Dann schob er sie ein Stück von sich weg und sagte: »Ich liebe dich. Mit all meinem Herzen. Für immer. Aber jetzt will ich, dass du von hier abhaust. Ich kann nicht auf dich aufpassen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Astrid. »Und ich liebe dich auch.«
    Lana blickte mit trotziger Miene die Straße hinunter. Sam wusste, was in ihr vorging.
    »Lana, was du draufhast, wird ihn nicht umbringen. Aber es wird viele andere retten. Geh schon.«
    Dann waren sie nur noch zu dritt: Sam, Caine und Quinn. Sie sahen zu, wie das Licht näher kam und sich allmählich die Konturen dreier Gestalten aus der Dunkelheit schälten.
    Die in der Mitte schien eine von Sams Leuchtkugeln zu tragen. Nur der Farbton war ein anderer. Die Gesichter waren nicht zu erkennen. Aber Sam war überzeugt, einen zuckenden Tentakel zu sehen.
    »Sie sind zu dritt«, sagte Caine. »Also dürfte Penny bei ihnen sein.« Er holte tief Luft. »Quinn, hau ab.«
    »Nein, ich bin dabei.«
    »Hey, Fischer, du bist aus dem Schneider. Ich lass dich gehen, okay? Ich bin ein guter Mensch. Nachher kannst du allen erzählen, dass das meine letzten Worte waren: ›Hau jetzt ab, Quinn, und bleib am Leben.‹«
    »Quinn«, sagte Sam. »Du musst niemandem was beweisen.«
    Sie hatten für Quinn eine Pistole aufgetrieben. Einen Revolver. Mit drei Kugeln.
    »Ich sag’s noch einmal: Ich bin dabei.«
    »Hast du einen Plan, Sammy Boy?«, fragte Caine.
    »Ja.« Er löschte die über ihnen hängende Leuchtkugel. Die nächste befand sich hundert Meter weiter hinten. »Quinn, du ziehst dich zur letzten Kugel zurück. Bei diesem Licht haben sie genauso wenig Tiefenwahrnehmung wie wir. Sie werden dich anpeilen. Caine, du verschwindest nach links, ich nach rechts. Wir greifen sie an, sobald sie auf fünfzehn Meter an uns herangekommen sind. Und hoffentlich, bevor Penny zuschlägt.«
    »Toller Plan«, meinte Caine mit sarkastischem Unterton, verschmolz dann aber mit der Finsternis links von der Straße.
    »Quinn, mein Freund. Tu, was Caine gesagt hat. Heb dir eine Kugel auf.« Und nun verschwand auch Sam.
    Er beobachtete Quinn, der sich rückwärtsgehend entfernte. Er würde so lange im Schutz der Dunkelheit bleiben, bis er die nächste Leuchtkugel erreicht hätte.
    Falls Drake sie überhaupt gesehen hatte, könnte er nicht sagen, wie viele sie waren. Aber Quinn würde er früher oder später entdecken. Und dann wäre er nur noch auf ihn fixiert.
    Das wäre ihre Chance. Aus dem Hinterhalt zuzuschlagen, während Drake nur Augen für Quinn hatte. Mit etwas Glück und vorausgesetzt, sie waren schnell genug, gelang es ihnen vielleicht, einen der drei zu erledigen. Dann wären sie im Vorteil.
    Nur, wer war die dritte Person?
    Drake, Penny und noch jemand – oder etwas –, der im Dunkeln leuchtete wie ein alter Scheinwerfer.
    Zuallererst mussten sie Penny erwischen.
    Penny war diejenige, die sie am meisten fürchteten.
    »Dada«, sagte Gaia.
    Diana blickte ihr hell leuchtendes Kind an. Es war inzwischen so groß wie eine Zweijährige, hatte Zähne im Mund und Haare auf dem Kopf – dunkel wie die ihrer Eltern. Ihre Bewegungen erfolgten bewusst und koordiniert. Diana fragte sich, ob sie schon laufen konnte.
    »Hast du ›Dada‹ gesagt?«
    Gaia fixierte die Dunkelheit zu ihrer Rechten. Weiter vorne, im Licht einer der Leuchtkugeln, war eine einzelne Gestalt zu erkennen. Dahinter brannten mindestens zwei Häuser, eines davon lichterloh.
    Gaia war wieder in ihrem Kopf. Anstatt ihren Kindermund anzustrengen und zu sprechen, stöberte sie in Dianas Erinnerungen. Bilder von Caine tauchten auf. Und auf einmal war alles klar.
    »Das ist ein Hinterhalt«, sagte Diana.
    »Halt den …«, fuhr Drake sie an, doch weiter kam er nicht, denn er wurde mit voller Wucht auf den Rücken geworfen.
    Und dann leuchtete auf der anderen Seite der Straße ein gleißender Lichtstrahl auf.
    Penny hatte schneller auf Dianas Warnung reagiert. Als das Licht wie ein Messer durch die Finsternis schnitt, war sie hinter Diana gesprungen. Eine Haarsträhne fing dennoch Feuer und kringelte sich ein. Zurück blieb ein beißender Gestank.
    Drake stieß ein tierisches Brüllen aus und stürzte mit erhobener Peitsche auf
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