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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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Witzfigur im Internet.« Quinn behielt Caines Hände im Auge. Er hoffte, die anderen würden ihn stoppen, ehe er ihn durch die Luft schleuderte.
    Caine wandte sich ihm mit bedrohlicher Langsamkeit zu. Quinn meinte, die Hitze seiner Wut spüren zu können. Seine Erniedrigung ins Spiel zu bringen, war ein gefährlicher Zug.
    »Was meinst du, wie deine Geschichte aussehen wird, Caine? Ständig am Rumstolzieren, so was von böse und so was von mächtig. Du hast ein einziges Mal das Richtige getan. Als du Brianna geholfen hast und ihr diese Viecher verjagt habt. Das war der Grund, warum die Kids gesagt haben, okay, soll er unser König sein.«
    »Ich soll Brianna geholfen haben?«, schnappte Caine. »Sie hat mir geholfen.«
    »Ja, nur wird kein Mensch mehr darüber reden, weil deine Geschichte mit Penny endet.«
    »Hör auf damit.«
    »Die Leute erinnern sich an das Ende. Sobald das hier vorbei ist, werden sie erzählen, wie du geheult und dir in die Hosen gemacht und auf Pennys Befehl hin getanzt hast wie ein Zirkusaffe.«
    Es war unmöglich zu sagen, ob Caine wirklich so blass war, wie er im Licht der Kugel aussah. Seine Augen waren zwei schmale Schlitze, seine Lippen angespannt wie die Lefzen eines zähnefletschenden Wolfs. Er war so nah an Quinn herangetreten, dass er ihn beinahe berührte.
    Er nagelte Quinn mit dem Blick fest, sprach aber Sam an. »Deinem Loserfreund müssen Eier gewachsen sein, Sam.«
    »Sieht ganz so aus«, erwiderte Sam und bemühte sich, seine eigene Verblüffung nicht zu zeigen.
    »Ich sag dir was«, wandte Caine sich jetzt wieder an Quinn. »Da dir mein Vermächtnis so wichtig ist … so nennt man das doch, oder, Astrid? Vermächtnis? Also, wenn es dir wirklich so wichtig ist, mache ich mit bei der Jagd auf Drake, wenn …«
    »Wenn was?«, fragte Quinn.
    »Wenn du mitkommst«, antwortete Caine mit einem bösen Lächeln. »Du gehst mir schon viel zu lange auf den Wecker. Den Zoff mit Penny hab ich dir zu verdanken. Also: Da draußen ist es richtig scheißfinster, mit ziemlicher Sicherheit schleicht Drake hier irgendwo durch die Gegend, vielleicht sogar mit unserer alten Freundin Penny. Ganz zu schweigen vom Oberfinstermann selbst.«
    Gegen seinen Willen warf Quinn jetzt einen Blick in die Dunkelheit.
    »Er ist ein Fischer«, sagte Sam. »Er ist nicht einmal bewaffnet.«
    Caine lachte. »Warst du mal in Perdido Beach? Nette kleine Stadt. Kaum was zu essen, nichts los, dafür jede Menge Waffen. Waffen sind das Einzige, an dem kein Mangel herrscht. Und er wird eine brauchen.«
    »Ich weiß nicht mal, wie man schießt«, protestierte Quinn.
    Caine funkelte ihn belustigt an. »Du sollst auch nicht Drake oder Penny abknallen, geschweige denn den Gaiaphage, so er denn kommt. Du brauchst sie, damit du sie dir selbst in den Mund stecken und abdrücken kannst, wenn du einem von ihnen in die Hände fällst.«

Sechsunddreißig
    18 Minuten
    Nach den vielen Stunden in vollkommener Finsternis konnte sich Diana im schwachen Lichtschein, der von ihrem Kind ausging, wieder selbstbewusster fortbewegen. Sie war das Licht in der Dunkelheit. Gaia – ihr Baby.
    Beim Gedanken an den Horror, den sie empfunden hatte, als der Gaiaphage in die Nase und den Mund ihrer Tochter eindrang, zuckte sie innerlich immer noch zusammen. Dieses Bild würde sie nie wieder aus ihrem Kopf bekommen.
    Es gab so viele Dinge, die sie niemals vergessen würde.
    Aber im Moment wurde das alles von diesem kleinen Wesen in den Hintergrund gerückt. Von diesem weichen, pummeligen Mädchen in ihren Armen, das sie mit blauen Augen und einer unnatürlichen Wachsamkeit anblickte.
    Sie schien von Sekunde zu Sekunde schwerer zu werden. Auch jetzt, während Diana sie durch die Geisterstadt am Fuß der Mine trug. Bald würde sie Gaia nicht mehr stillen müssen, sie spürte bereits den Biss kleiner spitzer Zähne.
    Und dann? Was würde Gaia dann mit ihrer Mutter tun?
    Brittney, die neben ihr ging, warf immer wieder neugierige Blicke auf Gaia. Mit der verzückten Ekstase einer Gläubigen im Gesicht. Sollte Gaia plötzlich zu sprechen anfangen und Brittney befehlen, in den nächstbesten Abgrund zu springen, würde sie es glatt tun.
    Aber im Moment sprach Gaia noch durch Diana.
    Sie sprach durch ihre Mutter.
    Diana spürte, wie der Verstand des Babys ihren eigenen erforschte. Zwar nicht mit der Unschuld eines Säuglings, aber auch nicht mit der kalten Brutalität des Gaiaphage.
    Gaia und die Dunkelheit verschmolzen zu einem Wesen. Sie wurden zusammen
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