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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache
Autoren: Michael Grant
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mehr abhauen können. Er ließ sich auf die Knie fallen und hielt Dekka an den Schultern.
    »Was willst du tun?«, fragte Quinn.
    »Operieren«, sagte Sam dumpf.
    Er hob seine rechte Hand. Grünes, zu einem Laserstrahl fokussiertes Licht schnitt durch Dekkas Kleidung und in ihre Haut.
    Brianna entdeckte Lana am östlichen Stadtrand, wo sie sich mit Sanjit auf dem Rückzug befand.
    »Lana!«
    »Du bist am Leben«, sagte Lana. »Und die Kids?«
    »Viele sind tot«, stieß Brianna atemlos hervor. »Und noch mehr sind verletzt, aber die Käfer sind erledigt.«
    »Bin schon unterwegs«, erwiderte Lana und lief zurück Richtung Plaza.
    »Falsche Richtung und zu langsam«, meinte Brianna neben ihr. »Gib mir deine Hand. Später kannst du dich dann selbst heilen.«
    Brianna schoss los und zog Lana mit sich, die sofort den Halt unter den Füßen verlor. Sie raste mit der Heilerin die Straße hinunter und den Strand entlang.
    Mit Lana im Gepäck erreichte Brianna nicht annähernd ihre Höchstgeschwindigkeit, war aber immer noch unglaublich schnell.
    Als Brianna sie am Ende der Anlegestelle hochriss und auf die Füße stellte, waren die Beine der Heilerin von oben bis unten aufgeschürft.
    »Hab sie!«, schrie Brianna. Und dann: »Was machst du da?«
    Sams Gesicht war zu einer Horrormaske verzerrt. Er hatte Dekka vom Hals bis zum Becken aufgeschnitten. In Dekka sah es aus wie in einem Schlachthaus, ihre Organe wimmelten vor Käfern, mindestens einem Dutzend, die alle aus ihr herausschwärmten.
    Quinn schnappte nach ihnen und warf sie aus dem Boot ins Wasser. Seine Arme waren bis zu den Ellbogen voller Blut.
    »Lana, halt sie am Leben«, sagte Sam.
    Lana sprang ins Boot, das wie wild zu schaukeln anfing.
    Dekka konnte nicht mehr sprechen, nicht einmal mehr weinen.
    Lana legte ihre Hände auf Dekkas Gesicht.
    Brianna folgte ihr ins Boot, landete sanft und stieß Quinn und Sam aus dem Weg. »Das mach ich.«
    Sie nahm sich jede der herausdringenden Kreaturen einzeln vor – von denen manche losrannten, um Sam anzugreifen, während andere Deckung suchten –, drehte sie auf den Rücken und schoss sie mit ihrer Schrotflinte durch den Boden des Bootes.
    Quinn warf eine Leine über den Poller und zog das sinkende Boot zum Steg.
    Sam und Quinn hoben Dekka vorsichtig heraus und legten sie ausgestreckt auf die Planken.
    Lana nahm Dekkas Kopf auf den Schoß und hielt ihn in beiden Händen.
    Sam hatte einem fremden Jungen aus dem Boot geholfen, der Brianna irgendwie bekannt vorkam, und stand jetzt neben Quinn, außerstande, den Blick von Dekkas verstümmeltem Körper zu wenden.
    Das Boot ging unter. Die zerschossenen Körper der Insekten schwammen auf der Oberfläche.
    Dekkas Mund bewegte sich, es kam aber kein Ton heraus. Ihre Augen waren wie Glaskugeln, sie verdrehten sich, suchten etwas, sahen aber nichts.
    »Sie will etwas sagen«, meinte Quinn.
    »Sie soll lieber den Mund halten und zulassen, dass ich sie am Leben erhalte.« Lana warf Brianna einen bösen Blick zu. »Du schuldest mir ein paar Schuhe.«
    Wieder versuchte Dekka zu sprechen.
    »Wirbelwind«, sagte Sam. »Sie meint dich.«
    Brianna runzelte die Stirn, nicht sicher, ob Sam Recht hatte. Doch dann kniete sie sich neben Dekka und brachte das Ohr ganz dicht an ihren Mund heran.
    Brianna hörte zu, schloss einen Moment lang die Augen, dann stand sie wortlos auf.
    »Was hat sie gesagt?«, fragte Quinn.
    »Nur danke«, antwortete Brianna. »Sie hat sich nur bedankt.«
    Sie drehte sich um und lief los, hörte aber noch die Worte, die der sonderbare neue Junge sagte: »Das ist nicht wahr.«

Zweiundvierzig
    3 Minuten
    Astrid schaute hilflos zu. Von Orc war nichts mehr zu sehen. Wahrscheinlich war er schon tot. Jack schien sich aus Drakes drosselnder Umklammerung nicht befreien zu können. Und Drake wusste das. Er blickte zu Astrid hoch und zwinkerte ihr vergnügt zu.
    Sie hatte sich dafür entschieden, dem kleinen Pete nichts anzutun, ihn leben zu lassen, selbst wenn das bedeutete, dass andere starben.
    Das war die richtige Entscheidung gewesen.
    Aber in wenigen Augenblicken würde Jack ersticken. Und dann wäre sie an der Reihe. Über die Absichten des Psychopathen machte sie sich keine Illusionen.
    Drake und seine Armee waren nur hier, um zu töten, und sie würden weiterziehen und so lange töten, bis niemand mehr am Leben war. Was – doch vor allem wer – konnte sie aufhalten?
    Sie merkte, dass sie kaum noch atmete. Ihr Körper schien zu summen, als stünde er unter einer
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