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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache
Autoren: Michael Grant
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unterstützten. Aber die meisten wollten nur wissen, ob es da oben wirklich Nutella gab. Oder sie sagten: »Darf ich auf einem Boot wohnen? Das wäre so cool.«
    Sie kamen wegen der Nutella und den Nudeln mit, nicht seinetwegen.
    Er fühlte sich wie betäubt. Als würde das alles einem anderen passieren. Er stellte sich sein Leben am See vor, in einem Hausboot. Dekka wäre da und Brianna und Jack. Er hätte seine Freunde um sich. Er wäre nicht allein.
    Aber er konnte nicht aufhören, nach Astrid Ausschau zu halten. Sie musste sich nicht mehr um Pete sorgen. Sie könnten zusammen sein, nur sie beide. Aber er kannte sie und er wusste, dass sie in diesem Moment, wo auch immer sie gerade war, von Schuld zerfressen wurde.
    »Sie kommt nicht, nicht wahr?«, sagte er zu Dekka.
    Dekka antwortete nicht. Sie war in Gedanken woanders. Sam sah, wie sie den Blick senkte, als Brianna ihre Hand auf Jacks Schulter legte.
    Dahra war auf der Krankenstation geblieben. Es trafen aber immer noch Kids ein. Die meisten in kleinen Grüppchen von drei, vier Leuten. Die Sirene erschien mit allen aus ihrem Haus. John Terrafino kam. Dann Ellen.
    Sam wartete. Er würde warten, bis die zwei Stunden um waren. Nicht ihretwegen, redete er sich ein, sondern um Wort zu halten.
    Schließlich tauchte Orc auf. Mit Howard.
    Sam stöhnte innerlich.
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Brianna.
    »Der Deal lautet: Jeder trifft seine Wahl«, sagte Sam. »Howard dürfte begriffen haben, in welcher Gefahr er schwebt, wenn der König über Leben und Tod entscheidet.«
    Zu Sams Erleichterung blieb Howard auf Distanz. Orc und er setzten sich auf die Tragfläche eines Pick-ups. Die anderen machten einen großen Bogen um sie.
    »Es ist so weit«, sagte Jack.
    Sam nickte. »Brianna, zähl mal bitte durch.«
    Brianna war in zwanzig Sekunden wieder da. »Zweiundachtzig.«
    »Ungefähr ein Drittel«, meinte Jack. »Von denen, die noch übrig sind.«
    »Warte. Jetzt sind es achtundachtzig«, sagte Brianna. »Und ein Hund.«
    Lana, die extrem genervt aussah, was für sie ziemlich normal war, und Sanjit, der bis über beide Ohren strahlte, was wiederum für ihn ziemlich normal war, stießen zusammen mit Sanjits Geschwistern und Patrick gerade noch rechtzeitig zu der Gruppe dazu.
    »Ich weiß noch nicht, ob ich da oben bleibe«, sagte Lana ohne Einleitung. »Ich will es mir ansehen. Außerdem stinkt es in meinem Zimmer.«
    Sie wollten schon aufbrechen, da ging plötzlich ein Raunen durch die Menge. Die Leute tuschelten und bildeten ein Spalier.
    Sams Herz machte einen Satz.
    »Hey, Sam.«
    Er schluckte den Kloß hinunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte.
    »Diana?«
    »Mich hast du nicht erwartet, was?« Sie lächelte ironisch. »Wo ist die kleine Blonde? Hab sie bei der Versammlung nirgends gesehen.«
    »Du kommst zu uns ?«, fuhr Brianna sie an, die sich offensichtlich nicht darüber freute.
    »Ist Caine damit einverstanden?«, fragte Sam. »Es ist deine Entscheidung, aber ich muss wissen, ob er bei uns aufkreuzen wird, um dich zurückzuholen.«
    »Caine hat, was er will«, erwiderte Diana.
    »Vielleicht sollte ich Toto rufen«, sagte Sam. »Ihn fragen, ob du uns ausspionieren sollst.«
    Diana seufzte. »Sam, Caine ist momentan nicht mein größtes Problem. Und deins auch nicht. Denn die FAYZ wird etwas tun, was sie bisher noch nie getan hat: Sie wird wachsen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du wirst Onkel.«
    Sam starrte sie begriffsstutzig an.
    Sogar Dekka hob den Kopf.
    »Du bekommst ein Kind?«, fragte sie.
    »Hoffen wir es«, sagte Diana leise. »Hoffen wir, dass es nur das ist.«

Pete
    Er balancierte auf der Kante der Glasscheibe, schwebte kilometerhoch über allem. Tief unter ihm auf der einen Seite waren die schrillen Geräusche und die grellen Farben gedämpft. Er sah das gelbe Haar seiner Schwester und ihre stechenden blauen Augen, aber er war jetzt zu weit weg. Sie konnten ihm nicht mehr wehtun.
    Er sah die Schatten der helläugigen schrecklichen Monster, die ihn auffressen wollten. Sie waren Geister, die träge und langsam hinabsanken. Auf das grünliche, weit unten liegende Schimmern zu. Sie hatten mit spitzen Zungen und messerscharfen Mäulern nach ihm geschnappt. Deshalb hatte er sie verschwinden lassen.
    Die Schmerzen in seinem Körper waren verklungen. Er war kühl und leicht und erstaunlich gelenkig. Lachend schlug er ein Rad auf der Glaskante. Sein von Hitze und Schmerzen und vulkanartigen Hustenanfällen gepeinigter Körper war ebenfalls
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