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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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rief sie alle durch die Ströme. Keiner würde von diesem Zauber verschont bleiben.
    Dann suchte er den Strom der Hexe, der sich deutlich von allen anderen abhob. Er war so finster wie die Nacht. Er war der Strom, den Kaliß immer gefürchtet hatte. Heute nicht mehr.
    Er würde die Verbindung von Silvia mit den Strömen kappen. Da dies noch nie jemand versucht hatte, konnte er nur hoffen, dass es gelang, ohne dass ihr oder jemand anderem, einschließlich sich selbst, dabei etwas zustieß oder gar der Tod zugefügt wurde.
    Eine Weile stand Kaliß einfach nur regungslos mit geschlossenen Augen da.
    »Ich beschwöre die Alten Mächte«, sagte er klar und deutlich.
    Nebelschwaden zogen auf. Der Himmel verdunkelte sich. Die Nacht wurde zu einer wolkenlose Nacht in der der Mond voll am Himmel stand.
    Blau schimmernde Wesen tauchten auf; manche menschlich, manche in unbeschreiblicher Form. Alle bildeten sie einen Kreis um Kaliß und Sykora. Kaliß Gestalt schwand. Er wurde wieder zum Menschen, ohne dass er dies beabsichtigt hatte.
    »Du!« , keifte da eine bekannte Stimme. Ein Wesen trat aus dem Kreis hervor.
    »Jetzt wagst du es dich auch noch uns zu rufen? Du -«
    »Ja, das tue ich, Zeit. Deine geliebte Ewigkeit und du ihr müsst einen anderen Weg finden, um euch zu berühren«, entgegnete er schlicht.
    Er öffnete die Augen. Sie leuchteten in der blauweißen Farbe der Ströme. Er sah zu Zeit hinüber. Sie war eines der undefinierbaren Gestalten. Wohingegen Ewigkeit neben ihr das Standard Symbol gewählt hatte: Die liegende Acht.
    »Es tut mir leid«, sagte er ihr aufrichtig. Da trat die Mutter Sein vor. Sie hatte die Form eines wunderschönen Schmetterlings.
    »Aber, seid gewiss, hiernach werdet ihr die Möglichkeit haben zusammen zu sein« , versprach sie Zeit und Ewigkeit.
    »Denn ihr habt mehr als nur die Regeln gebrochen. Ihr habt Schicksal gespielt und dies war nie eure Bestimmung.«
    Sein klang sanft und gütig, aber Kaliß wusste welche Konsequenz ihnen für ihr Handeln folgen würde: Sterblichkeit.
    Zeit trat mit gesenktem Blick wieder zurück in den Kreis.
    »Und ihr Leben und Tod …«
    Zwei menschliche Gestalten, die nebeneinander standen, zuckten zusammen. Sie hatte ein fein geschnittenes Gesicht und langes Haar, ihre Augen sahen warm wie der Morgen aus. Sie trug eine lange Robe. Ihr Kopf war mit der Kapuze der Robe bedeckt.
    Tod war ein hohlwangiger Mann mit Glatze und scharfsinnig funkelnden Augen, der ebenfalls eine Robe trug und außerdem die allseits bekannte Sense mit sich führte. Leben ergriff Tods knochige Hand. Beide sahen zu Boden.
    »Ihr macht es mir nicht einfach. Ihr habt die Regeln nach euren Belieben gedehnt. Ihr habt sogar eine Tochter, die in deinem Dienste tätig ist, Tod.« Sie warf den beiden einen scharfen Blick zu.
    »Du hast dir einen Namen zugelegt Tod: Thanatos. Ihr zwei habt genaugenommen so viele Regeln bis ins Unermessliche gedehnt und gestreckt. Und anstatt, dass ihr auf mich zukommt, habt ihr einfach gehandelt. Was mache ich jetzt mit euch? Werdet auch ihr sterblich?
    Tod, du hast eine lebendige Seite an dir erweckt. Eine die mitfühlend ist. Glaubst du denn, dass dies deiner Arbeit nicht im Wege steht?«
    Tod trat unschlüssig vor. Er räusperte sich verunsichert. Bevor er jedoch antwortet, wanderte sein Blick zu seiner Geliebten Leben.
    »Das tut es« , gestand er. Was nützte es das zu leugnen? Leben warf ihm einen erschrockenen Blick zu.
    »Ich glaube jedoch, dass es besser so ist. Leben ist mit mir verbunden so wie ich mit ihr. Und hätte ich dieses Gefühl nicht gekannt, hätte ich all das nicht getan was ich getan habe. Und ich bereue es nicht. Jetzt weiß ich, dass es sich um einen Plan von Zeit und Ewigkeit handelte, doch, Ehrwürdige Mutter, wenn alles immer einfach nur sein gelassen wird, dann verpasst man das Beste.
    Zeit und Ewigkeit mögen die Regeln gebrochen haben, aber wer hat überhaupt dafür gesorgt, dass sich die Mächte untereinander finden und einen Bund eingehen können?
    Und zu meiner Aufgabe ist zu sagen, dass ich immer noch fähig bin sie auszuüben, nur mit mehr Gefühl.
    Meine Tochter – unsere Tochter …«, Tod trat zurück zu Leben und legte seinen Arm um ihre Schultern, »ist sie nicht, wie jeder andere und jedes andere, was Ihr verkörpert, Ehrwürdige Mutter? Ich bin stolz auf sie und sie gehört dazu. Die Aufgabe gab ich ihr, da sie die Macht von uns besitzt und wozu es führen kann, sich einer Macht zu verschließen oder dieses zu verbieten
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