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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Sie schüttelte gedankenverloren den Kopf und biss sich auf die Unterlippe.
    »Wenn ich dich nicht sterben lassen, werde ich Mutter und Vater nie mehr wiedersehen können.« Baff öffnete ich den Mund. Ich wusste wie wichtig Leto ihre Eltern immer gewesen waren. Tatsache war, dass Leto mich sogar ein paar Mal in die Welt der Alten Mächte mitgenommen hatte, damit wir ihre Eltern besuchen konnten. Und sie hatte immer so viel über sie geredet.
    »Dann solltest du es zu Ende bringen«, entgegnete ich ihr.
    »Und dann?«, keifte sie aufgebracht und erschien mir plötzlich wie eine Furie.
    »Bis in alle Ewigkeit leben? Alleine? Ich möchte nicht mehr alleine sein. Ich möchte nicht ewig leben.«
    »Ja, aber … was willst du dann von mir hören?«
    »Ich liebe dich«, sagte sie kurz entschlossen. Da erwischte sie mich völlig auf dem falschen Fuß.
    »Ich dich auch«, sagte ich stirnrunzelnd. Leto schüttelte den Kopf.
    »Nein, … nicht so«, sagte sie.
    »Kaliß,«, sie holte Luft und sagte nachdrücklich, » ich liebe dich! « Eine unangenehme Stille folgte ihrem Geständnis. Die Bedeutung dieser Worte sank in mich.
    »Äh … Ich…« entgegnete ich ihr kopfschüttelnd. Wie sollte ich wissen, ob ich sie auch auf diese Weise liebte? Bisher hatte ich immer meine beste Freundin in ihr gesehen. Aber in Wahrheit war sie eine Frau wie jede andere auch, die sich verliebt hatte; in mich. In jenem der ihr am nächsten stand. Ich ging einen Schritt auf Abstand zu ihr. Leto seufzte mit hängendem Kopf.
    »Findest du mich denn gar nicht …? Hast du mich denn nie …?«, fragte sie leise und sah mich dabei nicht an.
    »Wir haben so viel zusammen erlebt. So viel miteinander herumgealbert. Und … Hast du es nicht auch gespürt?«, fragte sie und sah mich unendlich traurig und unglücklich an.
    »Leto, ich … ich habe dich immer als meine beste Freundin gesehen … Ich …« Ich konnte förmlich sehen, wie ich ihr junges Herz brach und förmlich den spitzen Schmerzensschrei von ihr hören, der nie ihren Mund verließ. Könnte ich doch nur etwas anderes in ihr sehen!
    Gekränkt und traurig wandte sie sich ab. Ihr Blick war weit entfernt, als sie erzählte:
    »Weißt du, all die Jahre über glaubte ich, du wärst tot und dein Tod wäre mir entgangen. Aber ich konnte dich nicht vergessen, so sehr ich es auch versuchte. Und dann eines Tages bist du einfach plötzlich da, um diese Hexe zu retten …« Leto lief langsam vor und setzte sich schließlich.
    »Als wir uns das letzte Mal genau hier wiedersahen, habe ich dich nicht erkannt. Hier in der Anderswelt sieht der Mensch aus wie seine Seele. Deine hatte sich im Laufe der Zeit so sehr verändert, dass dort ein völlig Fremder vor mir stand. Erst als du mir meine Klinge entwunden hast, da war da etwas Vertrautes …«
    Sie zog die Stirn kraus, schüttelte den Kopf und lächelte leicht.
    »Nachdem dir die Alten Mächte bei deinem Kampf geholfen haben, kam Sein auf mich zu. Sie erklärte mir das Paradoxe und zu gleich verständliche meines Seins. Genaugenommen dürfte es jemanden wie mich nicht geben. Doch weil Sein sein lässt haben sich meine Eltern einen können. Da ich aus der Vereinigung zweier Mächte hervorging, hatten diese keine Macht über mich. Nichts war Zufall, nichts Schicksal, nichts Glück oder Unglück und die Zeit hatte keine handhabe über mich. Einzig meine Eltern sorgten dafür, dass ich dennoch leben konnte.«
    Ich wollte irgendetwas sagen oder tun, damit Leto sich besser fühlte, aber was?
    »Vielleicht ist es Zeit, dass ich einfach ein Teil von alle dem werde …«, dachte sie laut.
    Dann schaute sie mich einen Moment lang an.
    »Mein Entschluss ist gefallen«, verkündete sie mir.
    Auf ein Mal tauchte Tod hinter ihr auf. Hatte jetzt doch mein letztes Stündlein geschlagen?
    »Es ist richtig so.«
    Auf der anderen Seite von Leto tauchte Leben auf und legte ihrer Tochter den Arm um die Schultern. »Mutter wie kommst du hierher?«, fragte Leto.
    »Wie es der Zufall so wollte, scheine ich doch tatsächlich vergessen zu haben, die Tür zur Anderswelt hinter mir zu schließen« , meldet sich Tod zu Wort. Leben umarmte ihre Tochter innig.
    »Wir werden ein Auge auf dich haben.«
    Tod stand erst etwas beläppert daneben, doch Leto löste sich aus der Umarmung ihrer Mutter und umarmte ihn. Tod zuckte zusammen, als hätte er sich verbrannt, ehe er ihr etwas unbeholfen auf den Rücken klopfte
    »Dass du mir ja nicht so schnell wieder hier auftauchst!«, m ahnte er.
    Ich
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