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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber
Autoren: Andreas Gößling
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Liebe, Sitten und Gebräuche im Reich der Azteken kennenlernt. Die übrigens nannten sich selbst »Mexica«; »Azteken« hießen sie ursprünglich nur in einer Legende, nach der ihreVorfahren einst aus einem Ort namens »Aztlán« eingewandert sein sollen.
    Höchst unwahrscheinlich klingt Cortés’ Ankündigung nach der »traurigen Nacht«, dass sie nach Tenochtitlan zurückkehren und die Stadt diesmal unterwerfen würden – und doch hat sich alles ziemlich genauso abgespielt. Nach ihrer Vertreibung flohen die überlebenden Spanier nach Tlaxcala, pflegten dort ihre Wunden und kehrten ein knappes Jahr später zurück.
    Sie belagerten Tenochtitlan vom Wasser und vom Land aus, beschossen die Stadt mit Kanonen und schnitten sie von der Versorgung durch das Festland ab. Die Belagerten litten an Hungersnot und an Seuchen, die die Spanier schon bei ihrer ersten Invasion eingeschleppt hatten. Die geschwächten Azteken leisteten dennoch erbitterten Widerstand. Als die Spanier schließlich über die Dammwege in die Stadt eindrangen, verteidigten die Einwohner verzweifelt jedes einzelne Haus. Zweieinhalb Monate – vom 30. Mai bis zum 13. August 1521 – dauerten Belagerung und Kampf, und am Ende bestand Tenochtitlan nur noch aus Trümmern und Ruinen.
    Cuauhtémoc, der letzte Aztekenherrscher, wurde bei einem Fluchtversuch gefangen genommen. Er war ein Neffe von Montezuma (der eigentlich den für spanische Zungen unaussprechlichen Namen Motecuhzoma trug), und Cortés behandelte ihn nicht anders als seinen unglücklichen Vorvorgänger auf dem Herrscherthron: Anfangs ließ er ihn nur unter Arrest stellen. Doch nicht lange danach bezichtigte er Cuauhtémoc, eine Verschwörung gegen ihn angezettelt zu haben, und ordnete seine Hinrichtung an.
    Ob Orteguilla in diesen blutigen Wirren sein Glück gefunden hat? Er war ein treuer Gefolgsmann seines Commandante, aber so wie wir ihn in Goldfieber kennengelernt haben, kann er mit dem Überfall auf Tenochtitlan, mit der Abschlachtung der Bewohner und der Zerstörung der prachtvollen Aztekenmetropoleunmöglich einverstanden gewesen sein. Ich jedenfalls stelle mir vor, dass er sich an dem Massaker keinesfalls beteiligt hat und bei der nächsten Gelegenheit nach Spanien zurückgekehrt ist. Reicher nicht an Goldstücken, aber an unvergesslichen Eindrücken und Erfahrungen – übergenug, um seinen Landsleuten bis zum Ende seines Lebens in spannenden Abenteuerromanen davon zu erzählen.
    Andreas Gößling,
    Coburg, im August 2011
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