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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber
Autoren: Glen Cook
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Lebenswerk vernichten. Es konnte Den RUF zerstören. Außerdem wusste er gar nichts Genaues bis zu dieser letzten Nacht in der Weider-Villa, obwohl er vermutlich einen starken Verdacht hatte. Trotzdem lag er nicht ganz richtig, weil er so große Angst vor Tücker Hintefotz hatte, aber er war dicht genug dran, um Ihnen Sorgen zu bereiten. Wann hat Glanz Großmond Sie rekrutiert? Ich bin sicher, dass Sie nicht besonders stark dagegen angekämpft haben. Dann haben Sie ihn genauso in Ihren Bann gezogen wie Adolph und Gerris und Ihre anderen Komplizen. Oder nicht?«
    »Männer sind ja solche Idioten, Garrett.« Aha, ein Fünkchen Wahrheit blitzte auf. »Vor allem ältere Männer.«
    Da hatte sie möglicherweise Recht. Ich unterstütze allerdings auch die These, dass die Zeitspanne, in der ein Mann wegen seiner Zuneigung für das weibliche Geschlecht manipuliert werden kann, mit seinem Alter schrumpft. Denn irgendwann, wenn er das ganze Elend einige Male durchgemacht hat, beißt ihn die Realität schneller in den Hintern, als seine Säfte fließen können. »Sie sagen, die Wölfe haben Ihnen das angetan?«
    »Ja.« Natürlich gab es noch Wölfe da draußen, die nicht gefangen worden waren, solche, nach denen man gar nicht erst gesucht hatte, und noch mehr, die freigelassen worden waren, als der Rest des Hügels sich auf Tücker Hintefotz stürzte.
    »Noch vor einigen Minuten haben Sie behauptet, die Drachen hätten Ihnen alles weggenommen.«
    »Das haben sie auch. Bevor alles auseinander fiel. Die Wölfe haben mich gefunden und mir das hier angetan und mich so versteckt, dass Adolph mich erst finden konnte, wenn schon alles zu spät war.«
    Sollte ich das eher glauben als ihre Behauptung, dass Adolph und die Wölfe wieder gemeinsame Sache machten?
    Singe berührte leicht meinen Arm. »Das Opium ist ihre Rache.«
    Tama begann zu weinen. Sie konnte die Hände nicht ruhig halten. »Ich habe einmal einen Fehler gemacht. Vor langer Zeit. Als das Leben sehr grausam zu mir war. Ich habe Gerris erzählt, dass ich diese Sucht überwunden hatte, mich aber trotzdem jeden Tag danach sehnte. Als die Wölfe kamen, wussten sie es. Sie haben mich gezwungen, wieder zu rauchen. In Gerris' Namen. Sie brauchten nicht lange, bis sie mich wieder so weit hatten. Aber sie haben mir nur diese Menge Opium dagelassen. Wenn also das Opium alle ist und die Sehnsucht so stark wird, dass ich anfange zu erbrechen und unter Krämpfen leide und wegen Dingen schreie, die mich aus meiner Erinnerung verfolgen, dann muss ich mich selbst um Opium kümmern. Und bis dahin ist es nicht mehr lange hin. Ich kenne jedoch keine Opiumhändler. Ich werde also eine Weile brauchen, bis ich einen finde. Und Adolph wird längst nicht so lange brauchen, um mich aufzuspüren. Ich glaube kaum, dass er besonders gnädig mit mir umspringen wird.«
    Das klang aufrichtig. Aber es suchten viele Leute nach Tama Montezuma, nicht nur Adolph Sankt Norden. Und Tama Montezuma fiel einfach auf. Irgendjemand würde sie erwischen.
    Rächer sind immer so grausam, wie ihre Fantasie es ihnen ermöglicht. Und sanftmütige Männer leben meistens nicht lange genug, um in einer Gruppierung wie Den Wölfen zu überdauern.
    »Was ist mit Glanz Großmond und seinen Freunden?«
    »Weiß ich nicht. Er muss weggelaufen sein. Das liegt sicher an den Wölfen. Sie wollen Adolph vernichten. Weil sie glauben, dass er sie betrogen hat. Weil dieses verlogene Wiesel sie wirklich erst zusammengeführt und dann in den Untergrund getrieben hat. Und dort hat er sie einfach vergessen wollen. Ich habe sie benutzt, als ich ihnen die Befehle gab. Singe dachte, Sie sollten das wissen. Mir ist es egal. TunFaire kann von mir aus bis auf die Grundmauern niederbrennen. Die Welt wird sowieso aufhören, wenn ich sterbe.«
    »Eine Solipsistin der Verzweiflung. Wie interessant«, murmelte Morpheus.
    »Mir ist es nicht egal«, sagte Singe.
    Ich fragte mich, wie viel von dem hier der Tote Mann wusste oder sich gedacht hatte, ohne sich die Mühe zu machen, mich ins Bild zu setzen. Ich fragte mich auch, warum es so vielen Leuten gelungen war, Ihro Gnaden zu täuschen. Ließ er allmählich nach? Oder war es einfach nur Schicksal? Das Unwahrscheinliche passiert manchmal.
    Mein Leben ist ein Zeugnis dafür.
    »Wie viele von diesen Wandlern gab es?«, fragte Morpheus. »Haben Sie eine Ahnung, wie viele von ihnen noch frei herumlaufen?«
    Tama zuckte mit den Schultern. Sie strich die ganze Zeit nervös mit den Händen über ihren
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