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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber
Autoren: Glen Cook
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Kerl im Schlachthof am Ende der Rutsche mit seinem Hackebeilchen umgehen kann.
    »Ganz mein Schätzchen«, sagte ich ins Publikum. Ich zog mich ins Haus zurück. »Ist sie nicht köstlich?«
    »Wenn du ein Schätzchen haben solltest, Garrett, heißt das sicher nicht Tinnie Tate. Es sei denn, es gibt mehrere Ausgaben von mir.«
    »Autsch!«, sagte ich bestürzt. »Unmöglich! Du bist einzigartig!«
    »Hast du dir vielleicht ein Bein gebrochen? Oder den Weg zu meinem Haus vergessen? Oder das Schreiben verlernt?«
    Jetzt hatte sie mich. Selbst der gewiefteste Hermelin hätte sich aus dieser Klemme nicht herauswieseln können. Ich hab etwas getan, was Kerle manchmal tun, ohne zu wissen, dass sie es tun, während sie es tun, und immer noch nicht wissen, was sie tun, wenn sie es getan haben, und dann legte ich auch noch die ungeheuerliche Frechheit an den Tag, mich nicht öffentlich dafür zu entschuldigen. In letzter Zeit hege ich den Verdacht, dass es ein strategischer Irrtum erster Güte ist, sich an Prinzipien zu halten.
    »Ich glaube kaum, dass du hierher gekommen bist, um dich vor deinen Freundinnen mit mir zu zanken.« Ich zeigte ihr mein vollständiges, strahlendes Gebiss.
    Sie bedachte mich mit einem Blick, der mir deutlich machte, dass ich mal wieder alles in den falschen Hals bekommen hatte, aber dass sie es mir für den Augenblick durchgehen lassen würde.
    Der Besuch war eigentlich keine Überraschung, außer was den Zeitpunkt anging. Die Damen hatten mich fast alle schon einmal besucht, aber jedes Mal war ich damit beschäftigt gewesen, die Welt zu retten. Alyx' Vater hatte Probleme, und sie dachte, ich wäre der Richtige, um sie zu lösen.
    Tinnie kennt meine Öffnungszeiten. Gott segne ihr kleines, sadistisches Herz.
    Der alte Weider besitzt das größte Brauereiimperium in Tun-Faire. Und zwar deshalb, weil der clevere Halunke einfach die beste Brühe braut. Als er mich das erste Mal engagierte, habe ich ihn von einem Diebesring aus Insidern befreit, die seine Geschäfte wie ein rasendes Krebsgeschwür befallen hatten. Seidem stehe ich auf seiner Lohnliste. Am liebsten wäre es ihm, wenn ich Vollzeit für ihn arbeiten würde. Aber an einem ordentlichen Job bin ich nicht interessiert. Wenn man sein eigener Boss ist, muss man niemandem gefallen außer sich selbst. Allerdings hat man dadurch auch wenig Spielraum, anderen die Schuld für Fehlschläge in die Schuhe zu schieben.
    Im Austausch für mein Gehalt statte ich der Brauerei überraschende Stippvisiten ab. Zufälliges Auftauchen erschwert es dem organisierten Verbrechen, wieder Wurzeln zu schlagen.
    Früher war Alyx ein dürres Kind gewesen, dem keiner eine Zukunft als Herzensbrecherin vorausgesagt hätte. Ihre ältere Schwester Kittyjo war da schon viel interessanter.
    Tja, die Zeit trottet weiter, und manchmal spielt sie dabei eine hübsche Melodie.
    Ich versuchte es noch einmal. »Lass uns nicht streiten, Tinnie. Ich hätte ohnehin keine Chance.«
    »Wenn du das weißt, wieso …?«
    »Ich meinte damit nicht, dass du Recht hast!« Verdammt. Ich wusste, noch während ich die Worte ausspuckte, dass ich es mal wieder vermasselt hatte.
    »Garrett! Ich …!«

 
2. Kapitel
     
    »Ach du gute Güte!«, kreischte jemand. »Augen auf, Kumpel! Das ist ja der reinste Himmel! Wer von euch Süßen will zuerst?«
    »Ist das dieser berüchtigte Papagei?«, fragte die Neue. Alyx und Tinnie warfen einen finsteren Blick in mein kleines Wohnzimmer. Sie hätten damit Wasser gefrieren und Glas zum Bersten bringen können. Die Zimmer in meinem Haus gehen direkt hinter der Haustür vom Flur ab. Ich hatte vergessen, sie zuzumachen, bevor ich die Damen hereinbat.
    »Das ist Mr. Big, ja. Der großschnäblige Champion des Universums. Ignoriert ihn. Sonst regt er sich nur noch mehr auf.«
    »Aufregen?«
    »Er hält sich im Moment noch zurück.«
    »Garrett nennt ihn Den Gottverdammten Papagei«, warf Tinnie in die Runde.
    Woher wusste sie das? Der gefiederte Moskito war erst nach ihrem denkwürdigen Abgang hier aufgetaucht.
    Natürlich. Ihr Versuch, mich so verrückt zu machen, bis mir der letzte Hirnsaft aus dem Kopf träufelt, bedeutet nicht, dass sie sich nicht mit Dean trifft. Und Dean hält Tinnie für das Nächstbeste nach Unsterblichkeit. Er ist ihr ergebener Maulwurf im Garten meines Lebens.
    »Ich würde ihn ja zu Katzennahrung verarbeiten, wenn ich ihm den Hals umdrehen könnte, ohne den Kerl zu beleidigen, der ihn mir geschenkt hat.« Irgendwann würde ich mich an
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