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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber
Autoren: Glen Cook
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Körper, aber ihre Augen waren glasig geworden. Wir würden nichts mehr aus ihr herausbekommen, wenn wir sie nicht rauchen ließen. Dann mussten wir ihr noch Zeit lassen, wieder hinter ihrem Schleier aus Träumen hervorzukommen, die süßer waren als das Leben.
    »Wir werden bald alle Silberarmbänder tragen, wenn wir die Angelegenheit nicht schnell zu einem Abschluss bringen«, knurrte Ahrm.
    Da hatte er Recht. Ich konnte mir ohne Schwierigkeiten eine Zukunft vorstellen, in der praktisch bei jeder Transaktion ein Silbertest gemacht wurde, vorausgesetzt, die Wandler konnten sich erfolgreich reproduzieren. Jedes Haus, das es sich leisten konnte, würde Silber horten und Zaubersprüche kaufen, die seine Schwelle schützten. Der Silberpreis würde in Schwindel erregende Höhen steigen. »Wir werden es herausfinden. Ich weiß, wer es wissen kann.« Der Tote Mann war in Glanz Großmonds Kopf gewesen. Großmond wusste genau, wie viele Gestaltwandler nach TunFaire gekommen waren. Von da aus konnten wir die Sache angehen.
    »Was machen wir mit ihr?«, fragte Morpheus. Singe sah mich mit großen Augen an, als wäre das eine Art Prüfung. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie enttäuschen würde.
    »Ich schulde Max Weider noch etwas. Sie hat die Opfer ausgesucht. Und sie hat die Mörder geschickt.«
    Ich erinnerte mich an die erste Nacht im »Dudelsack«. Dieser nächtliche Besucher mit dem Hackebeilchen könnte auch Jerry Stockfisch gewesen sein, der eine Rechnung begleichen wollte. Vielleicht. Aber es könnte auch Tama Montezuma gewesen sein, mit einer besonders scharfen Überraschung für den Störenfried, der gerade in dem Moment auftauchte, als sie Den RUF ganz übernehmen wollte.
    Getrennte Schlafzimmer, hm? Ich schuldete der kleinen Heimlichtuerin Tinnie einen Extra-Kuss. Nicht auszudenken, was mich erwartet hätte, wenn sie nicht da gewesen wire.
    Im Augenblick sah Miss Montezuma aus wie das ideale Geschenk für einen Freund in der geheimen Geheimpolizeisparte. Morpheus hatte nichts dagegen, weil sie keine Polster hatte, jedenfalls keine finanziellen, die sein Mitleid hätten erregen können. Singe hatte dagegen Mitgefühl, aus schwesterlicher Solidarität, aber selbst sie konnte das Böse nicht entschuldigen, das Tama vom Zaun gebrochen hatte. Und von dem wir sehr wahrscheinlich nur einen winzigen Bruchteil überhaupt kannten.

 
113. Kapitel
     
    Ich sandte Leutnant Rammler eine Nachricht, in der ich ihn bat, mich bei seinem nächsten Aufenthalt in der Stadt zu besuchen. Ich bekam eine höfliche, formelle Antwort, in der stand, dass man ihn ersucht habe, sich gefälligst von mir fern zu halten. Was Adolph Sankt Norden und Den RUF anging, hatten wir nichts mehr zu besprechen.
    Ich versuchte es nicht noch einmal. Stattdessen stellte ich mich der Herausforderung bei Max, seine neuen Angestellten zu überprüfen. Morpheus kam mit und stand gelangweilt herum. Vermutlich deshalb, weil es genauso dumpf ist, mir bei der Arbeit zuzusehen, wie Steine beim Kopulieren zu beobachten.
    Nicks schickte Leutnant Rammler eine Einladung zum Essen bei den Weiders. Rammler tauchte auf, was wirklich nur sie selbst überraschte. Und er kam nicht nur pünktlich, gekämmt und gestriegelt, sondern duftete nach Rosenwasser und hatte einen Blumenstrauß dabei. Er war allerdings nicht allzu erfreut, als er feststellte, dass er den Abendmahltisch mit mir und meinem gefiederten Quälgeist teilen musste.
    Der Gottverdammte Papagei klebte an Nicks, sobald ich die Villa betreten hatte. Sie waren wirklich füreinander bestimmt, die beiden. Warum sahen sie es bloß nicht selbst ein?
    Rammler würdigte Tinnie und Alyx keines einzigen Blickes. Aus Morpheus wurde er nicht schlau, da er ihm nicht vorgestellt wurde. Ahrm achtete seinerseits auch nicht auf den schmucken Soldaten, sondern poussierte mit Alyx und ihren ganzen männliche Verwandten herum. Mit Max, Gilbey oder Ty hatte Rammler keine Probleme, also musste es an meinem Haarschnitt liegen. Aber er behandelte mich zumindest mit kalter Höflichkeit.
    Die Diener brachten das Essen auf einmal statt in mehreren Gängen und zogen sich dann sofort zurück. Bis auf Neersa Binor. Die sorgte dafür, dass die Küchentür geschlossen blieb, und baute sich mit ihrem gewaltigen Fleischklopfer davor auf.
    Während wir aßen, gab es nur wenig Gespräche, obwohl die entzückenden Damen versuchten, etwas in Gang zu bringen, jede auf ihre Art.
    »Kommen Sie zur Sache, Garrett«, knurrte Max. Er hatte kaum an seinem
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