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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition)
Autoren: Thomas Graser
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zu kämpfen.
     
    Seine neuen Personenschützer fühlten sich auch nicht wohl, auch weil sie in den Generalverdacht der Brüder von Steven mit einbezogen wurden. Das gefiel ihnen nicht und sie recherchierten noch ein paar Tage neben der Mordkommission. Vielleicht wurde er doch vergiftet? Aber bei den vielen guten Methoden der heutigen Forensik war es eigentlich nicht mehr möglich, dass irgendeine toxische Substanz unentdeckt blieb.
    Sie überprüften zunächst den Bademeister aus dem Wellnessbereich. Im Aufguss konnte ja nichts gewesen sein, dann hätten alle anderen ja auch darunter gelitten. Es blieb nur der Früchtetee, dieser stand fertig zubereitet auf dem Rollwagen? Aber die Reste waren natürlich am nächsten Morgen schon entsorgt, außerdem hatten sie ja auch davon getrunken. Die Orangen hatte er vor ihren Augen aufgeschnitten und selbst, wie sie alle, auch davon gegessen. Sie nahmen Freddy etwas härter in die Mangel, er war es definitiv nicht. Eine andere Möglichkeit über Nahrungs- oder Getränkezufuhr gab es nicht oder doch?
    Die Auswertung der Überwachungskamera des Hotelflures in der Zeit als sie nach dem Wellnessbesuch die Zimmer betraten bis zum frühen Morgen hatte nichts ergeben.
    In dieser Zeit betrat niemand, auch nicht das Putzpersonal, das Zimmer von Sarkos.
    Sie selbst mussten die Tür vom Personal öffnen lassen, da war er schon tot. Selbst an der Minibar hatte er sich nicht bedient.
    Die Polizei sah sich diese Aufnahme natürlich auch an. Alle Ermittlungen verliefen im Sande und ließen nur einen Schluss zu. Manchmal muss man einen natürlichen Tod akzeptieren, hart und grausam, aber so ist der Lauf des Lebens. In diesem Fall schlug das Schicksal unerbittlich zu. Die Ermittlungsakte wurde recht schnell geschlossen, der Tod amtlich besiegelt. Vier Tage wurde die Suite durch Ermittlungsbehörden unter Verschluss gehalten. Das war natürlich für das Hotel nicht tragbar. Auf Druck der Geschäftsleitung beendeten die Beamten des Kriminallabors ihre Tätigkeit, sie wurde wieder freigegeben.
    Die persönlichen Gegenstände, Reisetasche und Kleidung, die die Polizei nicht mitgenommen hatte, kam en in einem Verwahrungsraum des Hotels.
    Die Suite wurde gründlich gereinigt, die Matratze, wie immer in solch tragischen Fällen, durch eine neue ersetzt.
    Der wenige Müll, auch aus dem Bad , wurde unwiederbringlich entsorgt.
    Darunter auch die Tube Zahnpasta, worin sich eine nur mit sehr aufwendigen Labormethoden fest stellbare Substanz befunden hat. Kein tierisches Gift, sondern eine besondere Kreation des Todes. In einem deutschen Chemielabor quasi als Nebenprodukt von einem Potenzmittel entdeckt. Hochkonzentriert würden bei einem Elefanten die Herzkammern anfangen zu flimmern, das ganze Herz dann stillstehen. Hier war die Dosis entsprechend gewählt und das Körpergewicht von Steven Sarkos mit in die Berechnungen einbezogen. Bei ihm verstärkte sich die schnelle Wirkung noch durch die Saunagänge, sonst wäre der Tod erst in den Morgenstunden eingetreten. Sein Ableben stieß bei den Medien nicht auf ganz so großes Interesse wie im Fall des Senators Homer Theodor Brown. Ein gewöhnlicher Herzanfall in einem Hotel, das war nicht spektakulär genug. Nach wenigen Tagen versiegten die Nachrichten gänzlich …

Kapitel 35
     
    Es gibt Nachrichten , die rütteln die Menschen auf, andere schießen geradezu durch unseren Gehörgang hindurch. Wieder andere bringen uns zum Lachen oder zum Weinen. Auf vielfältige Weise können sie uns berühren, und sogar eine geheime Botschaft enthalten.
    Oscar Benson saß fassungslos vor seinem neuen Mega-Flachbildschirm. Wie Rumpelstilzchen hüpfte er davor herum, tobte und fluchte, er war auch kurz davor, einen Herzanfall zu bekommen. Er sprach mit sich selbst, er musste irgendjemandem seine aufkommende Verzweiflung beichten, seinen Frust von der Seele reden:
    » Das ist doch abgefuckt, das kann doch nicht wahr sein? Du hirnverbrannter Idiot, kannst doch nicht einfach so sterben? Was ist jetzt mit mir? Ja, ich habe die erste Million und deine wohlwollenden lobenden Worte erhalten. Ich pfeif drauf! Jetzt kann ich meine schönen Pläne in meinen Allerwertesten schieben, obwohl er nicht mehr so dick ist. Mannnnnnn! Womit habe ich das nur verdient. Jetzt, wo endlich mal eine kräftig scheinende Sonne mein elendiges Leben erreicht, geht sie mit einem lauten Knall unter. Das Geld reicht nicht für meine Tochter und mich bis zum Ende unserer Tage. Es wäre auch zu schön
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