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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition)
Autoren: Thomas Graser
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Kapitel 1
     
    Es dämmerte schon leicht, die warme Sonne rückte von den Wäldern weg, sie zeigte sich nur noch zögerlich über den Bergen. Die beiden Kinder waren etwa eine dreiviertel Stunde unterwegs. Vom Dorf zur Höhle gab es einen schmalen direkten Weg. Peter ging forsch voraus und betrat die dunkle Seite des Gesteins.
    » Peter, warte auf mich oder ich gehe allein wieder zurück! Es ist dunkel hier, wehe du lässt deine Taschenlampe fallen. Kalt ist es hier auch.«
    » Manno, warum ist ein Mädchen mein bester Freund?« Sprach er leise.
    » Jetzt komm, Lucy. Ich will es dir schnell zeigen, dann müssen wir auch gleich wieder los. Ich habe keine Lust, nur wegen dir kein Abendbrot zu bekommen.«
    » Was kann ich dafür, dass dein Opa so streng ist?«
    » Nichts, ich aber auch nicht.«
    » Gib mir deine Hand, wir müssen über diese kleine Felsöffnung springen und dann sind wir auch schon da.«
    » Ich bin doch kein Baby, Peter Rust!«
    Sie lächelte ihn an, reichte ihm aber doch ihre kleine zarte Hand. Ihre Zahnspange ließ sie etwas lispeln. Beide sprangen zusammen, auf der anderen Seite war der modrige, feuchte Boden sehr glatt. Sie rutschten und fielen hin, seine Lampe flog von ihm weg und leuchtete in eine bestimmte Richtung.
    »Schau.« Ihr schmerzendes Knie spürte sie augenblicklich nicht mehr.
    » Oh, ist das wunderschön.
    Du hast nicht geschwindelt , Peter. Das ist ein schöner, goldener Sternenstaub. Oder?«
    »Ja, von einem Kometen oder so.«
    Sie rappelten sich auf und suchten wieder ihre Hände.
    » Komm Lucy, lasse uns wieder gehen. Jetzt hast du es gesehen, wir können ja am Wochenende wieder herkommen. Dann gehen wir gleich früh los und haben mehr Zeit, alles in Ruhe zu erkunden, ja?«
    Sie zerrte an seinem Arm.
     
     
     
    » Lasse es uns doch mal schnell berühren. Vielleicht ist es doch ein Zauberstaub und wir können uns was wünschen?«
    » Ich weiß nicht.«
    » Wer ist jetzt das Mädchen? Komm!«
    Erwiderte sie trotzig.
    » Aber wir berühren es nur mit einem Finger und beide zusammen.«
     
    Wie ein goldener Wasserfall flitterte der wie aus tausend winzigen Sternen bestehende Staub aus der Decke der Höhle. Unnatürlich, wahrlich wunderschön und magisch anziehend. Jetzt waren sie vielleicht noch einen Meter entfernt, ihre Augen waren weit aufgerissen. Beide wollten nicht mehr weitergehen, Angst überkam sie. Magnetisch wurden sie vom glitzernden Licht angezogen, standen nun darunter und wurden berieselt. Die kleinen Körper waren komplett umhüllt. Strahlend und funkelnd, plötzlich fiel nichts mehr von der Decke herunter. Augenblicklich schrumpften sie beide gleichzeitig während eines Wimpernschlages und entwickelten sich zurück.
    Ihre Kleidung s chlabberte seltsam um sie herum und wurde vom Goldstaub nicht benetzt. In diesem Moment lagen hier zwei kleine Babys. Nackt, seelenruhig, lächelnd, mit einer goldbronzenen Hautfarbe und harrten der Dinge, die bald folgen würden. Ihre goldenen Augen funkelten und strahlten.
     
    Sieben Stunden später, gegen ein Uhr betraten Bill Swant, der Sheriff von Moody County, mit Cody Gillen, seinem Hilfssheriff, weiteren drei Männern und Rixy, einen Terrier, die geheimen Höhlen von Tookstone. Zu allen Zeiten hatten hier - sie eingeschlossen - so ziemlich alle Kinder des County nach verborgenen Geheimnissen und Schätzen geforscht. Rixy führte sich wie verrückt auf.
    » Stanley, halt deinen verdammten Köter kurz oder leine ihn an. Der erschreckt die Kinder vielleicht noch.«
    » Ja, Bill. Er murmelte sich in den Bart: Ohne diesen Köter hätten wir die beiden vielleicht erst nächste Woche gefunden.«
    Fünf Taschenlampen erhellten die Höhle mit einem dämmrigen, dürftigen Licht. Alle Augen gewöhnten sich langsam daran.
     
    Ihre verschwitzten Körper waren von der kleinen Wanderung durch den Wald zur Höhle geschwächt und äußerst angespannt. Trotz der Uhrzeit lag die Außentemperatur immer noch bei etwa dreiundzwanzig Grad, eine angenehme warme Juninacht. Nun fröstelten alle, als wenn die Temperatur hier drinnen um den Gefrierpunkt liegen würde. Was sie nun erblickten, ließ sie ungläubig erschauern.
    » Was ist das? Sind das Puppen aus Gold?«
    » Nein, es sind zwei Babys, du Trottel.«
    » Ja aber, wo sind denn Peter und Lucy? Die sind beide zehn Jahre alt. Es ist doch ihre beschriebene Kleidung oder nicht?«
    Der Sheriff fühlte nach dem Puls der Babys.
    »Sie leben, glaube ich.«
    Noch nie in seinem Leben war Bill Swant so
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