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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition)
Autoren: Thomas Graser
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meiner Weisheit.
    Vielleicht berührt dieser besondere Fall ihr en Forschungsbereich.
    Unsere psychiatrische Einrichtung hier in der Klinik von Fargo ist sicherlich nicht die optimale Heilungsstätte für einen Zehnjährigen. Leider ist sein einziger lebender Verwandter, ein alter griesgrämiger Opa auch sein Erziehungsberechtigter, der ihn nicht verlegen lassen möchte. In Moment ist Peter ein Pflegefall und wir können nichts dagegen tun. Es ist völlig unerklärlich, schwerlich medizinisch nachzuvollziehen.«
    Professor Dyson war innerlich angespannt, wie schon viele Jahre nicht mehr. Er spürte im letzten Winkel seiner Hoffnungswindungen, dass hier ein Wendepunkt ihres Daseins stattfinden würde. Am liebsten würde er den Kleinen sofort in Augenschein nehmen.
    » Eigentlich sind es zwei Patienten mit gleichen Symptomen, aber dazu später mehr. Der Junge heißt Peter Rust, er ist zehn Jahre alt.
    Aus Tookstone in Moody County, ein em kleinen Ort etwa fünfzig Kilometer südlich von Fargo. Ein alter Bekannter von mir, Dr. Timothy Stark rief mich an. Er praktiziert in diesem Nest, deckt dort so ziemlich alle Fachbereiche ab, ich denke, er ist auch gleichzeitig Tierarzt.«
    War nun ein Anflug von Lächeln beim Professor zu erkennen?
    »Dr. Stark wurde vom Opa gerufen, er muss völlig verzweifelt gewesen sein.
    Wie jeden Morgen machte er Frühstück für den Jungen, betrat sein Zimmer und wollte ihn wecken.
    Peter war schon wach … reagierte nicht, als er angesprochen wurde. Er konnte nicht aufstehen, sprach nicht, starrte nur zur Decke. Seine Augen verändern sich. Quasi über Nacht änderte sich ihre stete Farbe. Seit diesem Morgen sind sie mal goldfarben und dann wieder blau.
    Dr. Stark untersuchte ihn und hatte keinen erklärbaren Befund. Bis dato war Peter ein ganz normaler Junge, kerngesund und völlig normal entwickelt. Der gute Dr. kannte ihn ja schon als Baby, war quasi auch sein Kinderarzt. Dann kam der Junge in unsere Klinik, er ist ein schwerer Pflegefall der Stufe drei. Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung war dem alten Mann nicht zuzumuten. Auch er ist mittlerweile psychisch erkrankt, er versteht es einfach nicht. Wie denn auch? Selbst wir haben nach vielen Untersuchungen nicht herausgefunden, was für ein extremes Trauma er erlebt haben könnte, das solch eine Störung seines Bewusstseins auslöste.
    Unser Neurologenteam, eigentlich alle Fachärzte an unserer Klinik haben keine Erklärung für seinen derzeitigen Zustand. Das vegetative Nervensystem funktioniert, aber alles andere …
    Sein komplettes Erinnerungsvermögen, alles Erlernte scheint ausgelöscht zu sein. Ich diagnostiziere eine dissoziative Amnesie, aber verursacht durch was? Durch einen Albtraum? Was hat dazu geführt? Der Opa ist ein seltsamer Kauz, aber auf seine Art hinsichtlich seines Enkels besonders liebevoll.
    Der Junge verlor beide Eltern in frühester Jugend, sein Großvater ist sein Ein und Alles. Alles is t so seltsam und fürchterlich.«
    Dr. Meyers atmet e tief durch und setzte neu an:
    » Und dann die farbliche Veränderung seiner Augenfarbe. Mir ist nicht bekannt, dass neben den Pigmenten Blau, Grau, Gelb, Grün bis Braun und bei entsprechend großer Menge Melanin, sogar bis zu Schwarz - die Farbe Gold jemals bei einem Menschen in der Iris aufgetaucht ist! Warum wechselt sie des Öfteren von Blau zu Gold? Wie ist so etwas überhaupt möglich? Und nun kommt das absolut Unfassbare.«
    Professor Dyson ahnte es schon irgendwie.
    » Die folgenden Informationen habe ich auch von Dr. Stark. Selbst habe ich das Mädchen noch nicht gesehen. Es handelt sich um Lucy Thorne, sie ist auch zehn Jahre alt. Sie ist wohl eine gute Freundin von Peter. Ihre Eltern fanden sie am selben Morgen in einem ähnlichen Zustand vor. Lucy wird zu Hause von ihrer Mutter gepflegt, auch dieses Mädchen müsste in eine Spezialklinik. Meine direkte Frage an Sie, Prof. Dyson, könnten hier Psi-Phänomene vorliegen?«
    Der Professor sah es im Gesicht seines Kollegen, dieser Satz hatte ihn Überwindung gekostet.
    » Mein lieber Dr. Meyers, Sie sind ein anerkannter Psychiater mit gutem Ruf. Glauben Sie nicht, dass es etwas geben kann, das wir nicht mit wissenschaftlichen Methoden, normalen Sinnen und der Vernunft erklären können?«
    » Bislang dachte ich, dass die Parapsychologie belanglos, nur von Scharlatanen besetzt, und von wahrer Wissenschaft weit entfernt ist.« So hatte James ihn auch nach dem ersten Telefonat eingeschätzt.
    » Warum haben Sie mich
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