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Goettlicher Thor 1

Goettlicher Thor 1

Titel: Goettlicher Thor 1
Autoren: Sabineee Berger
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mich nur wundern konnte, warum man derart schlechte Arbeit auf schöner Frauenhaut zuließ. Kopfschüttelnd hatte ich mir die Frauen in diesem Fitnesscenter angesehen und mich einmal mehr gewundert, warum ich auf diese Welt und in dieser Stadt gekommen war. Ich wusste es war wichtig und ich wusste auch irgendwo tief in mir, dass es mit einer Frau zu tun haben musste, doch wie sollte ich diese Frau finden? Und warum eigentlich?

13. Kapitel

    Bei Kathrin konnte ich mich immer so gut entspannen, doch heute hatte sie mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ohne Vorankündigung war auch eine Hexe anwesend und das machte mich natürlich nervös. Von dieser Frau ging eine unterschwellige Macht aus, die ich nicht zuordnen konnte. Kathrin hatte sie mir nur als Luise, Wahrsagerin und Frau fürs Außergewöhnliche vorgestellt, weil es ihrer Meinung nach an der Zeit war mit meiner Ausbildung zur Hexe anzufangen. Kurz entschlossen hatte sie also diese Dame mit zu unserer Therapiestunde eingeladen, ohne mir vorher Bescheid zu geben. Was mich im Prinzip ziemlich sauer machte, weil ich mich überrumpelt und bevormundet fühlte. Sie bemerkte es natürlich.
    „Komm schon! Das war so spontan und kurzfristig, da hätte ein schneller Anruf vor zehn Minuten auch nichts gebracht, oder? Wir plaudern ja nur mal, was du für Möglichkeiten hast“, zwitscherte Kathrin, die durchaus wusste, wie sehr sie mich hier gerade überrollte. „Ganz unverbindlich. Du verlierst ja keine Therapiestunde, sondern gewinnst neue Perspektiven und Möglichkeiten.“ Was für mich nichts anderes war als Klugscheißen im Therapeutenjargon. Aber so unfreundlich wollte ich das natürlich nicht sagen.
    „Aber ich weiß doch noch gar nicht, was ich wirklich will“, protestierte ich und warf einen schrägen Seitenblick auf Luise, die eigentlich recht hübsch anzusehen war, obwohl ihre Augen von einem stechenden blau mit einem Hauch von Lavendel waren. Und die soll mich unterrichten? Die Dame war ja gut zehn Jahre jünger als ich und bedeutend besser gebaut. Ups. Das sollte doch wohl kein Kriterium für oder gegen sie sein.
    „Siena! Keine Angst! Luise ist sehr einfühlsam. Am besten du erzählst ihr von deinen Drachenerlebnissen und dann wird sie schon wissen, was zu tun ist“, beschwichtigte Kathrin, die durchaus merkte, wie unwohl ich mich fühlte. Immerhin hatte sie zu einem vertraulichen Gespräch eine fremde Person dazu geholt.
    „Ich finde Drachen aufregend“, stellte die Fremde mit den seltsamen Augen fest. Vermutlich, um mich lockerer zu machen. Doch sie lächelte kein bisschen bei ihren Worten und ich spürte, wie sich erste Alarmglocken in meinem Innersten regten. Vielleicht war es auch nur Unsicherheit oder sogar Neugierde. Denn, wenn die Dame wirklich etwas über Drachen wusste, konnte sie mir vielleicht doch irgendwo auch den richtigen Weg weisen. Mein Gefühl sagte zwar etwas anderes, aber vielleicht hatte Kathrin ja Recht. Sie war schließlich diejenige, die in Sachen Psyche geschult war und oft genug wusste, was ich brauchte oder nicht. Womöglich sollte ich mich wirklich einmal für eine Stunde auf ein Gespräch mit dieser Hexe einlassen.
    „Wann hattest du denn erstmals Kontakt?“, fragte die Hexe frei heraus und starrte mich aus ihren lavendelfarbenen Augen an. Ihre Haare waren blond und kurz und im Gegensatz zu meinen heller und sehr dünn. Ich hatte dunkelblondes Haar, das mir bis über die Schultern reichte. Meine Augen waren nicht blau sondern grün und ich hatte eine große Oberweite, war von mittlerer Größe und immer noch leicht übergewichtig. Wobei ich das mittlerweile als Bonus sah. Knochig und hart wollte ich einfach nicht sein. Komisch? Warum überlegte ich mir das gerade jetzt? Steuerte ich etwa auf ein bescheuertes Konkurrenzverhalten zwischen Frauen zu? So etwas sah mir doch gar nicht ähnlich.
    „Äh, das war in Hongkong. Vor ein paar Jahren war ich dort auf Kurzurlaub – mit meinem Ex. Damals kriselte es schon sehr und ich fühlte mich in dem Hotelzimmer überhaupt nicht wohl. Kulturschock sagt man wohl dazu, denn ich hatte das Gefühl am völlig falschen Kontinent zu sein. Vielleicht lag es auch an dem Vorurteil, dass Chinesen uns angeblich nicht mögen und als stinkende Langnasen bezeichnen. Offenbar ist es erwiesen, dass wir mehr schwitzen als die gelbe Rasse. Aber das gehört jetzt hier nicht her.“ Ich bemerkte, dass ich plapperte, aber es war nicht so einfach es effizient auf den Punkt zu bringen.
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