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Goettlicher Thor 1

Goettlicher Thor 1

Titel: Goettlicher Thor 1
Autoren: Sabineee Berger
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zischte die Hexe. „Du hast das alles in einem magischen Buch über Drachen gelesen!“
    „Um ehrlich zu sein, habe ich aus dem dicken Wälzer ganze fünf Seiten gelesen, denn mit den Ritualen, die da drinnen standen, konnte ich nichts anfangen. Mir ging es um Fakten und die standen eben in diesen fünf Seiten. Wie gesagt: Ich wusste vorher nicht einmal, dass es unterschiedliche Drachen gibt.“
    „Blödsinn! Du hast das alles aus einem Buch. Niemand kann ohne Ritual einen Drachen rufen. Niemand“, wiederholte sie total fuchtig und ich ging so derart in Saft, dass ich aufsprang und mich wütend zu ihr beugte.
    „WER sagt das und wieso, verflucht, will mir ständig jemand sagen wo meine Begrenzungen anfangen?“ Ich war total sauer und in Gedanken nahe daran meine Zähne in den Hals dieser lächerlichen Hexe zu schlagen, ... als Kathrin auf ihre übliche Weise mit den Nägeln auf den Tisch trommelte. DAS funktionierte mittlerweile wie eine Konditionierung, denn damit holte sie mich immer gut aus müßigen Gedanken, dunklen Fantasien oder purer Aggressivität.
    „Ganz ruhig, Süße“, beruhigte sie mich mit ihrer tiefen Stimme. „Luise kennt diese Möglichkeit des Kontaktes eben nicht. Gib ihr ein wenig Zeit! Sie wird schon sehen, was du alles so drauf hast, Schätzchen.“
    „Danke!!!“, mischte sich nun die Hexe ein. „Ich schätze ich weiß jetzt, dass die Dame das pure Nitroglyzerin ist“, ätzte sie und sah mich an, als wäre ich Luzifer höchstpersönlich.
    „Ganz ruhig, Luise! Siena ist eine sehr temperamentvolle Frau und ich denke es ist IHRE Stunde, also lassen wir sie doch einfach weitererzählen und ganz am Schluss sagst du uns dann was für ein Bild du gewonnen hast.“ Kathrin grinste wissend, weil sie wusste was als Nächstes kam. Ihr hatte ich bereits von meinem intensiven Erlebnis mit dem schwarzen Drachen erzählt und sie sah dieses Erlebnis offenbar als das Tüpfelchen auf dem I.
    „Gut, dann fahre ich fort“, zischte ich, warf noch einen halbgiftigen Blick in die lavendelfarbenen Augen und nahm wieder Platz. Wenigstens hatte das Hexchen begriffen, dass ich kein einfacher Zauberlehrling war. „Es gibt also zwei mächtige Drachen. Der weiße steht, laut diesem Buch, für das Licht und der schwarze für die Dunkelheit. Beide Drachen gemeinsam sind wie das Zentrum, das die Elementar-Drachen beherrscht. Durch ihre Farben, aber natürlich auch durch die Qualität ihrer Energie, werden sie sehr oft mit Gut und Böse verglichen, obwohl genau dieser Vergleich falsch wäre. Beide Qualitäten sind wohl eher neutral und notwendig, um zur wahren Kraft zu gelangen. Trotzdem war ich natürlich sehr stolz darauf den weißen Drachen erwischt zu haben und hielt mich insgeheim für die Gute im Universum.“ Die Hexe schnaubte und Kathrin trommelte wie wild mit ihren Fingernägeln auf die Tischplatte. Aber mittlerweile hatte ich schon kapiert, dass ich mit meiner Erzählung die Weltordnung der Hexe auf den Kopf stellte und Kathrins Sinn für die Normalität und Realität ziemlich überstrapazierte.
    „Aber dann kam eine schwere Zeit auf mich zu und ich habe das mit den Drachen wieder aus den Augen verloren. Mein Mann ...“ Ich würgte kurz, weil ich mit Georg wohl nie wieder ins Reine kommen würde. „... war nicht gerade ein nettes Kerlchen während unserer Scheidung. Auf jeden Fall war ich sehr mit der Trennung beschäftigt und danach war ich ... ziemlich am Ende und nach Wochen der Enthaltsamkeit, auch total frustriert.“ Die Hexe zeigte zum ersten Mal Verständnis in ihrem Blick. Aber auch das mochte ich nicht sonderlich an ihr. Aus irgendeinem Grund, wollte ich dennoch weitererzählen. Vermutlich gab es wirklich so ein Konkurrenzdingsbums zwischen uns und ich wollte sie mit meiner Geschichte ein klein wenig beeindrucken.
    „Als ich dann wieder einmal wie das heulende Elend in meinem Bett gelegen hatte, mit dieser unglaublichen Sehnsucht nach Nähe und vielleicht auch nach einem Mann, tauchte plötzlich dieser mächtige, beeindruckende und durch und durch schwarze Drache auf. Zuerst war ich vollkommen von den Socken und hatte echt Bedenken, vielleicht sogar Angst. Doch dann konnte ich plötzlich ganz klar sehen, wie interessant dieses riesige Biest doch eigentlich war.“ Wobei ich das Wort ‚Biest‘ wie eine Liebkosung aussprach. Der schwarze Drache hatte mich damals mit seiner gigantischen Ausstrahlung schlicht von den Socken gehauen. Dunkel oder böse traf es nicht annähernd was diesem
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