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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts
Autoren: P. C. Cast
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losließ. Sie stand stumm und regungslos da.
    »Pamela!«, schluchzte Apollo. »Ich bin es. Du bist bei mir. Jetzt wird alles gut.«
    Ein Schauer lief durch ihren fast substanzlosen Körper. »Apollo?«, hauchte sie.
    »Ja, meine Liebste!« Er vergrub das Gesicht in ihren Haaren.
    Sie löste sich von ihm und blickte sich um, offensichtlich verwirrt. Sie erkannte, dass sie sich in einem riesigen Saal befand, mit Apollo, einer schönen jungen Frau und einem großen, dunkelhaarigen Mann. Dann sah sie an sich selbst hinab, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.
    »Sag mir, dass das nur ein Traum ist, Apollo. Sag mir, dass ich bald aufwachen werde.« Pamelas Stimme zitterte.
    »Das kann ich nicht«, antwortete er traurig.
    »Pamela.« Linas Stimme war wie Balsam für ihre aufgebrachten Sinne. Sie berührte sanft den Arm der jungen Sterblichen. »Ich bin Carolina; du kannst mich Lina nennen, wenn du magst. Und das ist mein Mann, Hades.«
    Pamelas Augen sahen in ihrem blassen Gesicht riesig aus.
    »Hades?«, flüsterte sie. Langsam, als wäre sie bleischwer, hob sie ihre durchsichtige Hand und starrte sie ungläubig an. »Ich bin … tot? Und jetzt bin ich in der …« Ihr Blick richtete sich wieder auf Hades, und ihr Mund öffnete sich, als wollte sie schreien.
    »Du bist in Elysion«, erklärte Lina mit einem sanften Lächeln. Sie nahm Pamelas Hand in ihre und nutzte die göttliche Macht, die in Persephones Körper schlummerte, um sie zu beruhigen. »Genauer gesagt bist du in unserem Palast am Rand der elysischen Gefilde. Die Unterwelt ist ein sehr schöner Ort, meine Liebe. Es gibt hier nichts, wovor du Angst haben müsstest.«
    »Die Unterwelt?« Pamela schüttelte ungläubig den Kopf und sah Apollo an. »Warum bin ich in der griechischen Unterwelt?«
    »Ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte.« Seine Augen flehten sie um Verständnis an.
    »Nein«, hauchte Pamela. »Nein, das kann nicht sein.«
    »Du bist gestorben, bevor die Sonne untergegangen war. Ich konnte dich nicht retten. Bitte vergib mir. Ich konnte dich nicht gehen lassen – ich – ich glaube, ich könnte dich niemals gehen lassen.«
    Pamela konnte ihn nur weiter anstarren und den Kopf schütteln. Aber dann erinnerte sie sich plötzlich. Vor ihrem inneren Auge sah sie das Auto auf sich zukommen und wusste, dass es sie in den Tod gerissen hatte. Mit einer ruckartigen, mechanischen Bewegung löste sie sich aus Apollos Armen.
    »Ich weiß nicht, was wir jetzt machen sollen«, gestand er.
    »Als Erstes solltest du ein Bad nehmen«, meinte Lina sachlich. »Und dir etwas anziehen ohne …« Sie hielt inne. »Und dir etwas Sauberes anziehen. Mein Mann kann dir den Weg zeigen. Und währenddessen führe ich Pamela herum.« Sie begegnete Hades’ Blick und hob die Augenbrauen. »Na los. Wir kommen schon klar.«
    »Ich bin bald zurück«, versprach Apollo. Sie sah ihm nur wortlos nach, als er und Hades den Saal verließen.
    Lina hielt immer noch Pamelas kühle Hand in ihrer und zog sie sanft zu der silbernen Tür auf der anderen Seite des Saals. Die junge Frau folgte ihr widerstandslos. Hinter der Tür erstreckte sich ein breiter, von juwelenbesetzten Kronleuchtern erhellter Korridor. Lina bog nach rechts ab und dann nach links, und schließlich gelangten sie an riesige Glastüren. Sie öffneten sich, ohne dass Lina sie berührte, und die beiden Frauen traten auf einen umwerfend schönen Innenhof hinaus, mit Marmorstatuen, einem riesigen Springbrunnen und Blumen in allen erdenklichen Weißschattierungen.
    Selbst durch die lähmende Angst, die alle rationalen Gedanken aus ihrem Kopf verdrängte, erkannte die Designerin in Pamela die Pracht, die sie umgab.
    »Umwerfend, nicht?«, fragte Lina. »Ich habe mich auf den ersten Blick in diesen Garten verliebt.«
    Pamela sah Lina an und blinzelte heftig, wie ein Schlafwandler, der mit aller Macht versuchte aufzuwachen.
    »Du bist nicht wirklich eine von ihnen, oder?«
    »Nein.« Lina schüttelte den Kopf. Dann lächelte sie und deutete auf ihren Körper hinab. »Der gehört einer von ihnen, aber das hier«, sie legte eine Hand über ihr Herz, »das hier ist ganz und gar menschlich. Ich bin wie du – eine Seele aus der sogenannten modernen Menschenwelt. Komm, setzen wir uns einen Moment.« Sie ließ sich auf einer Bank nieder und wartete, bis Pamela neben ihr Platz genommen hatte, bevor sie fortfuhr. »Ich bin eine Bäckerin aus Tulsa. Das Ganze ist eine lange Geschichte, aber jedenfalls haben Persephone und
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