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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts
Autoren: P. C. Cast
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Vermutung.
    Eddies Gesicht verhärtete sich. »Lass ihn dafür büßen, meine Göttin.«
    »Das werde ich, mein Krieger. Oh, das werde ich.«
    Entschlossen wandte Artemis sich der Verwüstung zu, die Eifersucht und Hass angerichtet hatten. Sie hob die Hände. Mit einer Stimme, die bis in die entlegensten Winkel der Stadt vordrang, spendete sie Trost, heilte Wunden und zerstörte die letzten Überbleibsel von Bacchus’ grausamem Bann.
    »Lass ihre Seelen in Frieden gehen,
    Keiner wird mehr sterben heute Nacht,
    Sie sollen das Reh als Wunder sehen,
    Auch wenn keiner weiß, wie es vollbracht.
    Gesegnet sollen sein ihre Seelen von Herzen,
    die Erinnerung getilgt, fort mit den
Schmerzen

    Sie ließ die Hände sinken, und um sie herum brach die Hölle los. Unzählige aufgebrachte Rufe erfüllten die Nacht, als die Menschen aus ihrer Starre erwachten und auf die Straße rannten. In der Ferne erklang das Heulen einer Krankenwagensirene. Ohne dem Chaos um sie herum Beachtung zu schenken, ergriff Artemis Eddies Arm. Wie durch einen Schleier göttlicher Ruhe vor der Außenwelt geschützt, suchten sie gemeinsam das Weite.
    »Das war eine wirklich gute Tat, meine Göttin«, meinte Eddie, als sie in die Straße einbogen, die zu Caesars Palace führte.
    Artemis lächelte ihm zu. »Danke.« Dann legte sie nachdenklich den Kopf schief.
    »Was ist?« Eddie sah sie fragend an.
    »Eddie, es könnte sein, dass ich nicht hierher zurückkehren kann. Auf dem Olymp wird man die Ereignisse beunruhigend finden.«
    »Das verstehe ich.« Einen Moment konnte man unter der Fassade des exzentrischen Autors deutlich seinen Schmerz sehen. »Ich wusste von Anfang an, dass du nicht bei mir bleiben würdest. Trotzdem bereue ich es keine Sekunde, dass ich mich in dich verliebt habe. Solange ich atme, werde ich die Erinnerung an dich tief in meinem Herzen bewahren.«
    »Vielleicht gibt es einen Weg, wie dir nicht nur die Erinnerung an mich bleibt«, erwiderte sie langsam.
    Die Augen des Autors weiteten sich vor Überraschung.
    »Eddie, hast du schon mal etwas gehört von einem Reich namens Tulsa, Oklahoma?«

33
    »Hades!« Apollos Stimme ließ die Große Halle des Herren der Unterwelt bis in die Grundmauern erzittern.
    Einen Moment später kam der dunkle Gott in seinen Thronsaal geeilt, dicht gefolgt von seiner Ehefrau.
    »Apollo?« Hades erkannte seinen Freund fast nicht wieder, was nichts mit seiner seltsamen, blutbespritzten Kleidung oder der Lichtkugel zu tun hatte, die er in den Armen hielt. Es war der wilde, gehetzte Ausdruck in seinen Augen, der so gar nicht zu dem Gott des Lichts passte.
    »Was ist passiert?«
    »Sie haben sie umgebracht! Die Metallbestien! Ich konnte sie nicht aufhalten. Ich war zu spät bei ihr«, stieß Apollo zwischen schweren Atemzügen hervor.
    Hades’ Frau trat auf ihn zu. Carolina verstand sofort, und ihre Seele in Persephones unsterblichem Körper erzitterte.
    »Das ist Pamela«, sagte sie und starrte auf den hellen Lichtball.
    »Die Seele einer Sterblichen? Du hast die Seele einer Sterblichen hierhergebracht!«, rief Hades aufgebracht aus.
    »Natürlich hat er das«, erwiderte Lina leise. »Was hätte er denn sonst machen sollen?
    »Du musst ihren Tod ungeschehen machen! Du musst mir Pamela zurückgeben!«
    Lina warf dem Gott des Lichts einen scharfen Blick zu. »So darfst du nicht reden. Sie ist immer noch Pamela, und du jagst ihr wahrscheinlich Angst ein.« Sie wandte sich ihrem Ehemann zu. »Mein Geliebter, du musst sie willkommen heißen.«
    Der Herr der Unterwelt kam widerwillig auf Apollo zu. Er streckte die Hand aus, aber bevor er das Licht berührte, warnte er seinen Freund: »Die Gesetze des Universums zu manipulieren ist gefährlich.«
    »Sie ist meine Seelenverwandte«, entgegnete Apollo.
    Der dunkle Gott schüttelte traurig den Kopf. »Dann lass uns hoffen, dass die Schicksalsgöttinnen ein Einsehen haben.« Er legte seine Handfläche auf die leuchtende Kugel. »Sei in meinem Reich willkommen, Pamela.«
    Das Licht flackerte und dehnte sich aus. Mit einem Geräusch, das einem Seufzen sehr ähnlich war, nahm es Form an, bis schließlich Pamela in Apollos Armen stand. Ihr Körper schimmerte immer noch leicht, aber gleichzeitig wirkte er fast durchsichtig und irgendwie surreal, als wäre sie ein unfertiges Aquarell ihrer selbst.
    Mit einem Schluchzen schlang Apollo die Arme fester um sie. Ihr Körper fühlte sich kühl und viel zu leicht an. Er hatte Angst, dass sie sich auflösen würde, wenn er sie
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