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Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust
Autoren: Celia May Hart
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verloren», flüsterte er.
    Lucy zog sich zurück, blinzelte ihre Tränen weg und nahm sein Gesicht zwischen die Hände. «Du wirst mich nie verlieren», erklärte sie und küsste ihn.
     
    Unbeschreiblich verängstigt klammerte Elaine sich an Demetrios, dessen Körper sich unter ihr in etwas Neues, Merkwürdiges verwandelte. Erst war er zu einer riesigen Katze geworden, die sie durch ihr kleines Schlafzimmer geritten hatte, ohne sich von ihr abwerfen zu lassen.
    Sie kniff fest die Augen zusammen, denn das ständige Auf und Ab hatte zur Folge, dass der Raum um sie herum verschwamm und ihr schwindlig wurde.
    Dann sank Demetrios zu Boden, und die harten Muskeln der Katze wurden plötzlich ganz weich, bis ihre an sein Fell gepresste Wange von Schleim überzogen war.
    Als Elaine die Augen öffnete, sah sie nasse ockerfarbene, von dunklen Tälern durchzogene und mit schwarzen Flecken getüpfelte Haut.
    Sie hob den Kopf und betrachtete in voller Länge die Kreatur, in die Demetrios sich verwandelt hatte. Zwei fleischige Hörner ragten aus seinem schmalen Kopf, und zuckende Stielaugen blickten sie an.
    Eine Nacktschnecke! Ihr schöner Satyr war zu einer Nacktschnecke geworden!
    Sie reagierte, ohne zu denken, ließ ihn los und versuchte, sich den Schleim von den Armen zu wischen.
    «Elaine   …», hörte sie ihn noch seufzen, bevor seine Stimme verklang.
    Sie griff nach ihm, doch es war zu spät. Er löste sich in Luft auf, und zurück blieb dort, wo er gelegen hatte, lediglich eine silbrig glänzende Schleimspur.
    Elaine rollte sich zu einer Kugel zusammen und begann zuschluchzen. Wie dumm sie doch war! Dabei hatte er sie ausdrücklich davor gewarnt, dass es nicht sehr angenehm oder womöglich sogar gefährlich werden würde, und nun hatte sie ihn im Stich gelassen.
    Sie hatte ihren Geliebten im Stich gelassen.
    Elaine schlug die Hände vors Gesicht und schrie auf, als sie Demetrios’ Schleim spürte. Wie von Sinnen wischte sie sich die Hände am Teppich ab, bevor sie aufsprang und nach einer Dienstmagd rief.
     
    Myles schritt über die grüne Wiese, um Abby in dem von Efeu überwucherten Tempel zu suchen. Er hatte bereits genug Zeit mit dem Nachdenken darüber verschwendet, ob er ihr nun folgen sollte oder nicht.
    Vielleicht hatte er sie ja bereits verloren.
    Die Angst beschleunigte seine Schritte und ließ ihn über die abgetretenen niedrigen Stufen stolpern, die zum Tempel hinaufführten. Er hielt sich am Efeu fest, um nicht zu stürzen, und riss dabei mehrere Triebe ab.
    Er schlitterte mit rudernden Armen über die nassen dunkelgrünen Blätter und kam schließlich in der Mitte des Tempels zum Stehen. Sein eigener Atem tönte rau in seinen Ohren.
    Myles wusste ganz genau, wie er sie retten würde. Hatte Abby ihm nicht erklärt, er solle seine Geliebten, die Bacchantinnen, ganz fest halten, wenn er sie nicht verlieren wollte? Das war also alles, was er für sie tun musste.
    So hastig stieg er die schmale Leiter unter der Falltür hinab, dass seine Handflächen vom Kontakt mit dem Holz brannten. Dann stand er im Innern von Dionysos’ Reich und spannte die Muskeln für den bevorstehenden Kampf an.
    Das Podest erstrahlte in einem unirdischen goldenen Licht.Irgendwo musste sich ein gut verstecktes Oberlicht befinden, das ihm bislang nicht aufgefallen war.
    Im Schein dieses Lichts lagen, die Gliedmaßen ineinander verschlungen, Abby und Dionysos. Myles sah zu, wie der Gott Abbys Körper mit Mund und Händen huldigte und sie vor Lust keuchte.
    Myles blickte zur Leiter. Er sollte wohl besser gehen. Er wollte das nicht sehen. Er wollte nicht sehen, was diese Frau, seine Abby, mit einem anderen Mann trieb, auch wenn dieser andere sich Gott nannte.
    Er zögerte. Liebte er Abby eigentlich?
    Er hatte schon einmal geliebt   … ein wenig jedenfalls.
    Nichts, was ihn aus seinem bestens durchgeplanten Leben gerissen hätte. Aber Abby   … Abby hatte dasselbe unabhängige, abenteuerlustige Wesen wie er. Er
mochte
sie einfach.
    Er rieb sich das Gesicht. Was spielte das alles jetzt noch für eine Rolle? Er hatte sie an einen Gott verloren und im Übrigen bereits bewiesen, dass er nicht gut für sie war.
    Dionysos’ Gelächter ließ ihn unwillkürlich einen letzten Blick auf die beiden Liebenden werfen.
    Er blinzelte. Abby zog gerade einen Dildo aus ihrer Handtasche und hielt ihn an den Schwanz des Gottes.
    Myles wandte sich mit gesenktem Kopf ab. Sein Magen rebellierte. Sie hatte das mit
ihm
gemacht, und jetzt machte sie es mit
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