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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut
Autoren: Sandra Brown
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so etwas durfte sie nicht denken. Sie griff zum T elefon und rief bei der einzigen Familie an, die sie hatte. »Hallo, Edna, frohe W eihnachten.«
    »Kathleen, Liebes, wie schön, dass du dich meldest! B. J., mach doch mal den Fernseher leiser und geh an den anderen A pparat. Es ist Kathleen!«
    »Hallo, Kleine«, brüllte B. J. ihr ins Ohr.
    Es tat so gut, ihre Stimmen zu hören; es war wie Balsam auf eine W unde. Es hätte kein schöneres W eihnachtsgeschenk für Kathleen geben können. »Als Erstes vielen Dank für den Kranz, den ihr zu Seths Beerdigung geschickt habt. Ich habe euch einen Dankesgruß geschrieben.«
    »Liebes, du weißt doch, dass du dich nicht extra bedanken musst. W enn es möglich gewesen wäre, wären wir zu dir gekommen.«
    »Das weiß ich. Es tut gut, eure Stimmen zu hören.«
    »Kathleen«, fragte Edna. »Wie geht es dir? W ie geht es dem Kleinen? Seid ihr wohlauf?«
    Ihre Liebe, die selbst übers T elefon zu spüren war, öffnete eine Schleuse in ihr und brach den Gefühlen Bahn, die sie so sicher eingesperrt geglaubt hatte. Sie erzählte den beiden die ganze Geschichte, angefangen von jenem T ag, als sie Erik zum Flughafen von Fort Smith gebracht hatte. »Theron ist Eriks Sohn«, gestand sie leise.
    »Kathleen, meinst du allen Ernstes, wir wären schon so senil, dass wir nicht schon längst selber darauf gekommen sind?«, fragte B. J. »Wir wussten es die ganze Zeit. A ber – weiß Erik es?«
    »Ja.« Sie war nun wesentlich ruhiger und erzählte ihnen auch die andere Hälfte der Geschichte. W ie Erik wieder in ihrem Leben aufgetaucht war, von ihrer inneren Zerrissenheit und den T agen auf Chub Cay. »Ich kann nicht aufhören, ihn zu lieben. Ich habe mit ihm geschlafen, und als ich zurückkam, lag Seth im Sterben.« Sie brach unter einem heftigen Schluchzen ab, das für die beiden am anderen Ende der Leitung beängstigend klang.
    »Kathleen, mein armes Kind«, sagte Edna. Kathleen konnte die T ränen in ihrer Stimme hören.
    »Du und dieser junge Mann, ihr bekämpft euch bis aufs Messer, seit ihr euch begegnet seid. W arum sagst du ihm nicht endlich, was du für ihn empfindest?«, fragte B. J.
    »Weil ich nicht sicher bin, ob er mich auch liebt. Er will doch nur T heron. Ich habe solche A ngst, dass er ihn mir wegnimmt. Natürlich würde ich ihn niemals kampflos hergeben, aber Erik könnte uns das Leben zur Hölle machen.«
    »Kathleen, Liebes, das ist doch Unsinn. Du hast ihn nicht erlebt, als er nach dem Unglück zu uns kam. Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der so wahnsinnig vor Liebe war.«
    Kathleen schüttelte traurig den Kopf. »Nein, er war nur wütend, weil ich vor ihm weggelaufen bin.«
    »Er würde nichts tun, was dem Jungen schaden könnte«, meinte B. J. »Das sagt mir meine Menschenkenntnis.«
    »Du weißt aber nicht, wie er jetzt ist. Er ist anders als damals in ›Bergblick‹. Er ist … verbittert … hart.«
    »Ich frage mich, was ihn wohl so hat werden lassen«, sagte Edna absichtlich zweideutig.
    Kathleen wechselte das T hema und berichtete ihnen über T herons neueste Fortschritte. »Ich hoffe, ihr könnt bald mal kommen und ihn sehen. Ihr werdet ihn lieben!«
    »Das tun wir jetzt schon«, sagte B. J.
    Kurz bevor sie auflegen wollte, fragte Edna noch: »Warum kommst du mit T heron nicht einfach zu uns? Er könnte draußen rumtoben. Es würde euch beiden sicher guttun.«
    »Das würde ich gerne, aber momentan ist noch so viel in der Schwebe hier. Lasst mich erst mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln.«
    Kathleen musste nicht lange warten. Zwei W ochen nach Neujahr rief der Notar der Kirchoffs an und bestellte Kathleen und Hazel zur T estamentseröffnung in sein Büro. Der Inhalt kam für beide Frauen überraschend. Nur mit W issen des Notars und des Erwerbers hatte Seth die Firma an eine größere Ladenkette verkauft. Die an den V erkauf geknüpfte Bedingung war, dass seine Schwester, solange sie wollte, einen Sitz im V orstand des Unternehmens bekam, und dass der Name »Kirchoffs« für sämtliche Filialen bis zu Hazels T od erhalten blieb. Kathleen sollte ihre derzeitige Stellung ebenfalls so lange behalten, wie sie es wollte. Sie unterbrach den sonoren V ortrag des Notars nicht, um ihm mitzuteilen, dass sie bereits anderweitige Pläne für ihr Leben hatte.
    Das Haus und ein Großteil des A nwesens gingen ebenfalls an Hazel. Kathleen erhielt eine Summe, die ihr enorm erschien, die aber gemessen an Seths V ermögen doch eher bescheiden war. Darüber hinaus
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