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Glut in samtbraunen Augen

Glut in samtbraunen Augen

Titel: Glut in samtbraunen Augen
Autoren: Penny Roberts
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miteinander bekannt machen. Ich wäre dankbar, wenn ich mich irgendwo frisch machen könnte. Die Fahrt von Neapel hierher war anstrengend, und in wenigen Stunden geht bereits mein Heimflug nach England, den ich …“
    „Sie reisen heute schon ab?“ Cesare stutzte. „Wollen Sie denn bei der Hochzeit nicht dabei sein?“
    Carlisle lachte. „Aber, aber, mein Lieber, warum sollte ich? Unser kleines Abkommen ist doch unter Dach und Fach, und dass die Hochzeit tatsächlich stattgefunden hat, werde ich zweifellos über meine Anwälte erfahren.“
    Cesare verharrte, als er das Funkeln in Carlisles Augen bemerkte. Plötzlich war er sich nicht mehr so sicher, dass der alte Mann wirklich nur aus den vorgegebenen Beweggründen handelte.
    Das Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. „Sí?“
    Die Tür öffnete sich, und Giovanna, seine Haushälterin, trat ein. „ Scusi , Signor Sanguetti, Luigi ist soeben vorgefahren. Zusammen mit Ihrem Gast. Soll ich Signorina Carlisle zu Ihnen hoch schicken?“
    Cesare schüttelte den Kopf. „ No , Giovanna, sie soll im Park auf mich warten. Ich habe noch ein wichtiges Telefonat zu erledigen und werde dann kommen. Seien Sie doch bitte so gut und zeigen Mr. Carlisle einstweilen, wo er sich frisch machen kann.“
    „Naturalmente.“ Giovanna nickte. „Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Signor Carlisle?“
    Der alte Mann deutete ein knappes Nicken an, dann stand er auf und verließ den Raum.
    Nachdenklich sah Cesare ihm nach. Er fragte sich, warum Carlisle es so eilig hatte, zurück nach England zu kommen. Irgendetwas führte er im Schilde – bloß was?
    Habe ich mich vielleicht doch zu voreilig auf seinen Vorschlag eingelassen? fragte er sich.
    Entschieden schüttelte er den Kopf. Nein, gewiss nicht. An seinem Entschluss, Vanessa Carlisle zu heiraten, würde sich nichts ändern. Und wenn ihr Onkel tatsächlich nicht mit offenen Karten spielte, so spornte ihn dies nur noch mehr an.
    Denn eines stand für Cesare fest: Er würde nicht eher ruhen, bis er herausgefunden hatte, was der alte Mann vorhatte.

2. KAPITEL
    So sieht also mein neues Zuhause aus.
    Als Vanessa vorhin die Empfangshalle betreten hatte, während Luigi sich um ihr Gepäck kümmerte, war sie für einen Augenblick vor Ehrfurcht wie erstarrt gewesen. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie solchen Luxus, solch unglaublichen Prunk gesehen. Der Fußboden bestand aus feinstem, strahlend weißem Marmor, ebenso wie die breite Treppe, die hinauf ins Obergeschoss der Villa führte. Eine Galerie umgab die Halle etwa auf halber Höhe, getragen von Säulen, die über stuckgeschmückte Rundbögen miteinander verbunden waren.
    Die Einrichtung war – das erkannte Vanessa gleich, obwohl sie sich nicht gerade als Kennerin auf dem Gebiet bezeichnen durfte – durchweg alt, kostbar und wahrscheinlich unbezahlbar. Dunkles Holz mit aufwändigen Einlegearbeiten dominierte, und sie trat näher, um die feinen Schnitzarbeiten zu bewundern. Dabei fiel ihr ein kleines Mädchen von etwa fünf Jahren auf, das zwischen einem wuchtigen Sekretär und der Wand auf dem Boden hockte. Sofort kam Vanessa ihre Nichte in den Sinn, und sie spürte einen Stich im Herzen, als sie daran dachte, was für eine Zukunft Grace bevorstünde, wenn die geplante Hochzeit nicht stattfände.
    Die Kleine erblickte sie und schaute sie aus großen dunklen Augen an, sagte jedoch kein Wort.
    „Ciao Bella.“ Vanessa schenkte dem Mädchen ein besonders freundliches Lächeln, denn sie spürte, dass es Angst hatte. „Du brauchst dich nicht zu fürchten, ich tue dir ganz gewiss nichts. Ich …“
    „Scusi, Signorina“ , sprach sie plötzlich jemand von hinten an. In dem Moment, in dem sie sich umdrehte, sah sie aus den Augenwinkeln, wie die Kleine aufsprang und so eilig davonlief, als sei der Teufel persönlich hinter ihr her.
    Fragend sah Vanessa die ältere Frau an, deren von grauen Strähnen durchwirktes Haar zu einem festen Knoten zusammengefasst war. „Was hat sie denn? Es ist doch alles in Ordnung mit ihr?“
    Die Frau seufzte lächelnd. „Ihr Name ist Felicia, sie ist meine Enkelin“, erklärte sie, ohne auf die ihr gestellte Frage einzugehen. „Sie müssen Signorina Carlisle sein. Ich bin Giovanna, Signor Sanguettis Haushälterin. Er hat mich angewiesen, Sie in den Garten hinauszuführen. Er bittet Sie, dort ein paar Minuten auf ihn zu warten. Er wird so bald wie möglich zu Ihnen kommen, um Sie zu begrüßen.“
    „Ist mein Onkel denn auch bereits
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