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Glut in samtbraunen Augen

Glut in samtbraunen Augen

Titel: Glut in samtbraunen Augen
Autoren: Penny Roberts
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ein kleines Kind. Ein Gefühl, das ihr leider alles andere als fremd war. Was mochte Cesare jetzt wohl von ihr denken?
    Hastig schüttelte sie den Kopf. Warum interessierte sie, was er von ihr dachte? Hatte sie etwa schon vergessen, wer vor ihr stand? Dieser Mann hatte ihr Leben zerstört, und sie sollte sich hüten, ihn als Partner zu sehen, denn das war er nicht und würde es nie sein.
    Erneut riss seine Stimme sie aus ihren Gedanken. „Und was bewegt Sie zu dieser Hochzeit?“, fragte er und sah sie durchdringend an. „Warum tun Sie das?“
    Sie lachte bitter auf. „Als ob Sie das nicht genau wüssten! Oder wollen Sie mir etwa weismachen, dass mein Onkel Ihnen das nicht gesagt hat?“
    „Nun, er sprach von Geld.“ Er zuckte mit den Schultern. „Allerdings hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass …“
    „Was? Dass eine Frau sich dazu herablassen könnte, einen Mann, den sie nicht einmal kennt, aus rein finanziellen Gründen zu heiraten?“ Sie atmete tief durch. „Und was ist mit Ihnen? Halten Sie sich vielleicht für etwas Besseres? Dann darf ich Sie daran erinnern, warum Sie sich auf diese Sache einlassen: um die Firma zurückzubekommen, die Ihr Vater einst an meinen Onkel verloren hat und …“
    „Das reicht!“ Cesare kniff feindselig die Augen zusammen. „Ich gebe Ihnen einen guten Rat, Signorina Carlisle: Tun Sie sich selbst einen Gefallen und sprechen Sie nie wieder von meinem Vater, niemals!“
    Unwillkürlich trat Vanessa einen Schritt zurück. Gleichzeitig spürte sie, wie Wut in ihr hochkochte. Wie kam dieser Mann dazu, so mit ihr zu reden? Ausgerechnet er, der so viel Leid über ihre Familie gebracht hatte! Sofort kam ihr wieder jener Tag vor sieben Jahren in den Sinn, und schon sah sie alles vor sich, als sei es gestern gewesen: das Innere der Limousine, die vor Schreck verzerrten Gesichter ihrer Eltern und ihrer Schwester, das Wasser, das durch die geschlossenen Türen und Fenster drang … Tränen traten ihr in die Augen, doch sie hielt sie tapfer zurück. Nein, sie wollte nicht weinen. Nicht vor Cesare Sanguetti!
    Sie schluckte und wollte etwas erwidern, doch sein Blick ließ sie verstummen. Überdeutlich wurde ihr bewusst, dass sie es mit einem mächtigen, gefährlichen Mann zu tun hatte, und sie fragte sich, ob sie es überhaupt durchstehen konnte, den Rest ihres Lebens an seiner Seite zu verbringen.
    Wehmütig verfing ihr Blick sich in der bezaubernden Blüte einer gelben Rose, und sie gestattete sich, einen Augenblick lang alles um sich herum zu vergessen und sich der irrealen Hoffnung hinzugeben, dass all das hier nur ein böser Traum war, aus dem sie schon bald erwachen würde.
    Sie ist eine wahre Augenweide.
    Fasziniert beobachtete Cesare, wie ihr die rotblonden Locken ins Gesicht fielen, als sie den Kopf neigte.
    Was für eine Frau! Was er aus der Ferne bereits erkannt hatte, verdeutlichte sich jetzt nur noch mehr: Sie besaß eine Figur, mit der sie jeden Mann um den Verstand bringen konnte, und ihre Bewegungen waren geschmeidig und sinnlich wie die einer Raubkatze. Die vollen Lippen und die großen grüngrauen Augen unterstrichen ihre Sinnlichkeit sogar noch. Alles an ihr erschien perfekt – zumindest rein äußerlich betrachtet.
    Irritiert über sich selbst, verharrte er. Was war bloß los mit ihm? Warum das plötzliche Interesse für diese Frau?
    Verständnislos über sich selbst schüttelte er den Kopf. Er hatte geschworen, die Firma, die sein Vater einst aufgebaut hatte, irgendwann wieder in den Besitz der Familie zu bringen.
    Nun stand dieser Tag unmittelbar bevor – der Tag der Abrechnung.
    Statt also die Nichte seines Erzfeindes zu bewundern, sollte er sich besser ihren wahren Charakter vor Augen halten. Und den zeigte ihm die Tatsache, warum sie sich auf diese Hochzeit mit ihm einließ, nur allzu deutlich.
    „Ich denke, wir sollten sachlich bleiben“, sagte er, und sie blickte auf. „Jeder von uns hat dieser Hochzeit zugestimmt, weil er dadurch etwas bekommt, das er haben will. Das ist durchaus in Ordnung, auch wenn es sich, wie in Ihrem Fall, dabei lediglich um Geld handelt. Dennoch gibt es noch einiges zu klären, wie ich finde.“
    Fragend sah sie ihn an. „So, und was? Ich denke, es wurden bereits im Vorfeld sämtliche Vorbereitungen für die Hochzeit getroffen.“
    „Das ist richtig. Ich sprach auch eher von der Zeit nach der Trauung.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Dann sind wir verheiratet, und?“
    „Interessiert Sie denn gar nicht, was ich
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