Glut in samtbraunen Augen

fürchte ich mich vor überhaupt nichts.“
    Cesare nahm ihre Hand. „Dann lass uns jetzt hinuntergehen“, schlug er vor. „Der Pfarrer wartete schon, und ich kann es kaum abwarten, dich noch einmal zu heiraten.“
    „Warte“, sagte Vanessa, und auf einmal klopfte ihr Herz heftig vor Aufregung. „Ich muss dir unbedingt noch etwas sagen, Cesare! Ich … Wir bekommen ein Baby!“
    Einen Moment lang schaute er sie einfach nur an, dann schüttelte er den Kopf. „Aber ich dachte … Bist du sicher?“
    „Absolut sicher! Ist das nicht herrlich? Wir werden Eltern!“
    „Herrlich?“ Er umarmte sie stürmisch. „Das ist überhaupt kein Ausdruck! Es ist das schönste Hochzeitsgeschenk, das du mir machen konntest, cara mia!“
    Hand in Hand gingen sie strahlend vor Glück die schmale Treppe zum Aussichtsdeck hinunter. Im Gegensatz zu ihrer ersten Hochzeit waren ihr die Gesichter, die ihr strahlend entgegenblickten, nicht mehr fremd. All diese Menschen waren zu einem Teil ihres Lebens geworden, und sie konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder ohne sie zu sein.
    Als sie vor den Geistlichen traten, dachte Vanessa unwillkürlich an den Tag ihrer Ankunft in Italien zurück, und an ihren Albtraum von einer düsteren, trostlosen Zukunft.
    Ihr sollt euch lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet.
    Heute klang dieser Satz nicht mehr höhnisch in ihren Ohren, sondern wie das größte Versprechen, das zwei Menschen einander geben konnten.
    Und sie war fest entschlossen, ihren Teil dieses Versprechens einzulösen.
    – ENDE –