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Glut in samtbraunen Augen

Glut in samtbraunen Augen

Titel: Glut in samtbraunen Augen
Autoren: Penny Roberts
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will, dass du noch heute von meinem Grund und Boden verschwindest!“
    Fassungslos sah Vanessa ihn an. Nein, das war nicht mehr der Cesare, den sie kannte! Der sie zärtlich und leidenschaftlich geliebt hatte.
    Vor ihr stand nur noch ein verbitterter, zorniger und hasserfüllter Mann.
    Einen Moment lang verharrte sie noch wie vom Donner gerührt, dann wirbelte sie herum und flüchtete, blind vor Tränen, aus dem Arbeitszimmer.

11. KAPITEL
    „Sie haben Glück, Signorina “, sagte sie Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. „In der Drei-Uhr-Maschine nach London-Heathrow ist noch ein Platz frei. Soll ich ihn für Sie reservieren?“
    Vanessa bestätigte die Buchung und beendete dann rasch das Gespräch, als sie spürte, wie ihr wieder die Tränen in die Augen stiegen. Glück? Nein, von Glück konnte wohl kaum die Rede sein. Es war jetzt gerade Mittag, und die Auseinandersetzung mit Cesare lag etwa eine Stunde zurück. In der Zwischenzeit hatte sie bereits ihre wenigen Sachen zusammengepackt. Wenn sie den Flug um drei Uhr noch bekommen wollte, würde sie sich beeilen müssen. Deshalb hatte sie bereits ein Taxi gerufen. Dieses Mal wollte sie sich nämlich nicht von Luigi fahren lassen.
    Dieses Mal würde sie ihren Weg allein bestreiten – und zwar so schnell wie möglich. Keine Stunde länger hielt sie es auf diesem Anwesen mehr aus.
    Gleichzeitig zerriss es ihr das Herz, gehen zu müssen.
    Erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, wie sehr sie Cesare liebte. Sie konnte sich nicht vorstellen, auch nur einen Tag ihres Lebens ohne ihn zu verbringen.
    Doch genau daran würde sie sich nun gewöhnen müssen. Und das Schlimmste an allem war, dass sie selbst daran die Schuld daran trug.
    Sie allein!
    Seufzend fuhr sie sich durchs Haar. Sie hätte von dem Zeitpunkt an, als sie zum ersten Mal mit Cesare geschlafen hatte, ehrlich zu ihm sein müssen. Nein, mehr noch: Sie hätte sich gar nicht erst auf das falsche Spiel ihres Onkels einlassen dürfen.
    Aber ich hatte doch keine Wahl, schoss es ihr wieder durch den Kopf, doch dann verharrte sie, als ihr die Worte in den Sinn kamen, die ihr Vater früher oft gesagt hatte.
    Man hat immer eine Wahl …
    Sie schloss die Augen. Cesare hatte jeden Grund, wütend auf sie zu sein, sie zu hassen. Und sie konnte sogar verstehen, dass er sie nicht einmal mehr anhören wollte. Es interessierte ihn schlicht nicht, warum sie ihn belogen hatte.
    Für ihn zählte nur, dass sie es getan hatte.
    Vanessa war klar, dass es keinen Sinn mehr hatte, weitere Versuche zu unternehmen, ihm alles zu erklären. Denn selbst für den Fall, dass er sie doch noch zu Wort kommen ließ – er würde ihr ohnehin nicht glauben.
    Für ihn war sie nichts weiter als eine Lügnerin. Und damit hatte er sogar recht.
    Traurig wischte sie sich mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht, dann straffte sie die Schultern. Jetzt war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt, ihrer Verzweiflung freien Lauf zu lassen. Auch wenn ihr privates Glück für immer zerbrochen war, so musste sie doch stark sein.
    Stark für Grace und Sam.
    Sobald ihr Onkel erfuhr, dass ihre Ehe mit Cesare gescheitert war, würde er die Konsequenzen ziehen, dessen war Vanessa sicher. Er würde dafür sorgen, dass Grace den Rest ihrer Kindheit und Jugend bei ihrem leiblichen Vater verbringen musste. Bei einem Mann, der sich noch nie um sie gekümmert hatte.
    Es ging ihrem Onkel nicht darum, die Firma zurückzuerhalten, das interessierte ihn nicht. Ihn interessierte nur sein Plan, Cesare für immer zu demütigen, indem er ihn mit einer Frau zusammenleben ließ, die keine Kinder bekommen konnte.
    Die Gewissheit, den Namen Sanguetti aussterben zu lassen, war seine ultimative Rache gewesen.
    Doch diese Rache war nun gescheitert. Cesare würde die Scheidung einreichen, und damit war für ihn die Sache erledigt. Er hatte ja selbst gesagt, dass ihn sogar die Firma seines Vaters nicht länger interessierte. Tatsächlich nahm er durch die Trennung in Kauf, dass alles an Charles Carlisle zurückfiel.
    Wenn sie also noch irgendetwas retten wollte, dann musste sie so schnell wie möglich mit ihrem Onkel reden. Vielleicht ließ er sich ja doch noch irgendwie überzeugen, Grace und Sam in Frieden leben zu lassen. Jeder Mensch hatte doch schließlich ein Herz!
    Sie wollte gerade ihren Koffer nehmen, als es an der Tür klopfte. Kurz darauf betrat Giovanna, ohne eine Antwort abzuwarten, das Zimmer. An der Hand hielt sie ihre Enkelin Felicia, die Vanessa aus großen Augen
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