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Glut in samtbraunen Augen

Glut in samtbraunen Augen

Titel: Glut in samtbraunen Augen
Autoren: Penny Roberts
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Aufmerksamkeit wurde sofort von dem Mann gefesselt, der vor dem Fenster stand und ihm mit einem herablassenden Lächeln entgegenblickte.
    Charles Carlisle.
    Die Situation erinnerte Cesare auf groteske Weise an ihre erste Begegnung vor achtzehn Jahren. Damals war er ebenfalls in das Büro dieses Mannes gestürmt, wütend und von Rachegefühlen beseelt.
    Doch es gab auch einen entscheidenden Unterschied: Dieses Mal waren sie nicht allein.
    Vanessa stand ein paar Meter von ihrem Onkel entfernt, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie war entsetzlich blass und wirkte erschöpft, doch als sie Cesare jetzt erblickte, leuchteten ihre wunderbaren grüngrauen Augen für einen winzigen Moment auf.
    „Cesare …!“
    Das Herz ging ihm über vor Liebe zu dieser Frau. Mit zwei großen Schritten war er bei ihr und zog sie in seine Arme. „Vanessa, grazie a Dio !“
    Charles Carlisle kam um seinen Schreibtisch herum und klatschte dabei Beifall. „Was für eine ergreifende Szene! Wirklich beeindruckend, Sanguetti, ich hätte Ihnen doch tatsächlich beinahe abgekauft, dass Sie es ernst meinen. Aber mir machen Sie nichts vor: Sie haben es sich anders überlegt und möchten Fatto in CaSa nun doch behalten. Aber dazu müssen Sie mit meiner Nichte verheiratet bleiben. Deshalb sind Sie hier!“
    Cesare atmete tief durch. Nur mit Mühe gelang es ihm, seinen ersten Impuls zu unterdrücken und Carlisle für seine unverschämte Behauptung am Kragen zu packen.
    „Spotten Sie ruhig“, entgegnete er stattdessen ruhig. „Ich weiß, wem ich es zu verdanken habe, dass es mir nicht gelungen ist, neue Kunden für Fatto in CaSa zu gewinnen. Sie haben allen, die an einer Zusammenarbeit interessiert waren, ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen konnten, nicht wahr? Nun, Sie mögen sich im Augenblick vielleicht wie der große Gewinner fühlen, doch Sie werden schon bald feststellen, dass Ihrem Triumph ein schaler Beigeschmack anhaftet. So geht es nämlich allen Menschen, die bereit sind, für das Erreichen ihrer Ziele über Leichen zu gehen.“
    „Lächerlich!“ Vanessas Onkel tat Cesares Worte mit einer scheinbar lässigen Handbewegung ab. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Sie eigentlich sprechen!“
    „Ach nein?“ Cesare musterte ihn forschend. „Nun, ich hingegen glaube, Sie wissen sehr genau, worauf ich hinaus will, Signore! Sie haben Vanessa und ihrer Schwester jahrelang eingetrichtert, ich sei schuld am Tod ihrer Eltern, aber wir wissen doch beide, dass das nicht der Wahrheit entspricht, oder?“
    „Was wollen Sie damit sagen?“ Carlisle spielte den Empörten, doch Cesare konnte seine Nervosität deutlich spüren.
    „Abgesehen von mir fällt mir nur eine Person ein, die einer Aussöhnung unserer Familien so ablehnend gegenüberstand wie ich. Und diese Person sind Sie selbst!“
    „Sie sind ja vollkommen verrückt geworden, wenn Sie annehmen, dass Ihnen diese haarsträubende Geschichte jemand glaubt. In dem verunglückten Wagen saßen immerhin mein Bruder und seine Familie!“
    Cesare schüttelte den Kopf. „Natürlich war es mein Vater, den Sie eigentlich erwischen wollten, daran zweifle ich keine Sekunde. Aber trotzdem interessiert es mich brennend zu erfahren, was Ihnen in dem Moment durch den Kopf gegangen ist, als Sie die Wahrheit erfuhren.“
    „Aufhören!“ Vanessa, die die ganze Zeit über fassungslos zwischen ihnen hin und her geblickt hatte, schüttelte den Kopf. „Bitte, hört auf, ich halte das nicht mehr aus!“ Sie schob sich an Cesare vorbei und musterte ihren Onkel ungläubig. „Ist das wirklich wahr?“, fragte sie heiser. „Stimmt es, was Cesare sagt? Hast du …“ Sie holte tief Luft. „Bist du etwa schuld am Tod meiner Eltern? Und an dem, was mir passierte?“
    Für einen Moment herrschte angespanntes Schweigen, dann wandte Carlisle den Blick ab. „Ich wusste nicht, dass mein Bruder und seine Familie in dem Wagen sitzen würden!“, brach es plötzlich aus ihm heraus. „Ja genau, Ihre Familie war es, die ich treffen wollte, Sanguetti! Ich habe den Wagen so präparieren lassen, dass die Bremsen nicht sofort versagten, sondern dass zunächst nach und nach etwas Bremsflüssigkeit austrat.“ Er hob die Hände. „Dass das Unglück dann ausgerechnet an dem Tag passierte, an dem Ihr Vater die Limousine schickte, um meinen Bruder und seine Familie vom Flughafen abzuholen – wie hätte ich das denn ahnen sollen?“ Er blickte Cesare scharf an. „Aber glauben Sie bloß nicht, mit Ihrem Wissen
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