Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
hartnäckig und keuchte leise auf, als er sie zärtlich biss.
    »Wie in einem Märchen? Nein.«
    »Nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube daran, dass zwei Menschen sich lieben.« Ein Lächeln erhellte seine Gesichtszüge. »Aus ganz gewöhnlichen Dingen Freude schöpfen. Zusammen spazieren gehen. Sich über Nichtigkeiten wie die Rechnung des Fleischers oder die Dienstboten streiten. Jede Nacht gemeinsam schlafen gehen und jeden Morgen gemeinsam aufwachen.« Er hob den Kopf und umschloss ihr Gesicht mit den Händen. »Jeden Morgen habe ich aus dem Fenster geschaut, um ein Stück Himmel zu erhaschen. Aber jetzt habe ich das nicht mehr nötig.«
    »Warum nicht?«, fragte sie sanft.
    »Weil ich stattdessen das Blau deiner Augen sehen werde.«
    »Wie romantisch du bist«, murmelte sie grinsend
und küsste ihn liebevoll. »Sei unbesorgt. Ich werde es niemandem verraten.«
    Merripen begann erneut, sie mit Liebkosungen zu betören, und war derart in einem Netz aus Begierde gefangen, dass er das leise Klappern am Türschloss überhaupt nicht bemerkte.
    Als Win über seine Schulter spähte, sah sie Beatrix’ langes, dünnes Frettchen, das sich auf die Hinterbeine stellte, um den Schlüssel aus dem Loch zu ziehen. Ihre Lippen öffneten sich, um etwas zu sagen, doch dann küsste Merripen sie leidenschaftlich und spreizte ihr die Schenkel. Später , dachte sie berauscht und verbannte den Gedanken an Dodger, der sich mit dem Schlüssel im Maul unter der Tür hindurchquetschte. Später bleibt uns auch noch Zeit dafür…
    Und im nächsten Moment war der Schlüssel längst vergessen.

Dreiundzwanzigstes Kapitel
    Obwohl sich die Pliashka , die Hochzeitszeremonie, traditionellerweise über mehrere Tage hinwegzog, hatte Kev entschieden, sie auf einen einzigen Abend zu beschränken.
    »Haben wir das Silber weggesperrt?«, hatte er Cam im Laufe des Tages gefragt, als die Zigeuner vom Fluss, allesamt in farbenfroher Kleidung und mit klimperndem Schmuck, ins Haus geströmt kamen.
    » Phral «, hatte Cam heiter erwidert, »das ist doch unnötig. Sie sind Familie.«
    »Und genau aus diesem Grund will ich, dass das Silber weggesperrt ist.«
    Kevs Ansicht nach genoss Cam die Hochzeitszeremonie eine Spur zu sehr. Vor wenigen Tagen hatte er viel Aufheben davon gemacht, als Kevs Bevollmächtigter einen Brautpreis mit Leo auszuhandeln. Die beiden hatten sich ein Scheingefecht über die jeweiligen Vorzüge von Braut und Bräutigam geliefert und diskutiert, wie viel die Familie des Bräutigams für ein Kleinod wie Win zu bezahlen habe. Beide Seiten waren ausgelassen übereingekommen, dass es ein echter Glücksfall war, eine Frau gefunden zu haben, die Merripen ertrug. Die ganze Zeit hatte Kev stumm und mürrisch der Unterhaltung folgen müssen, was die Kindsköpfe noch mehr erheitert hatte.
    Nachdem diese Formalität erledigt war, wurde die
Pliashka rasch und enthusiastisch geplant. Ein riesiges Festmahl würde nach der Zeremonie aufgetischt werden, bei dem Köstlichkeiten wie Schweine- und Rinderbraten, alle erdenklichen Geflügelsorten sowie Kartoffelaufläufe mit Kräutern und reichlich Knoblauch serviert wurde. Aus Rücksicht auf Beatrix stand Igel nicht auf der Speisekarte.
    Gitarren- und Violinenklänge erfüllten den Ballsaal, während sich die Gäste im Kreis aufstellten. Cam, der ein weites weißes Hemd, eine Wildlederhose, Stiefel und eine rote Schärpe trug, die an der Hüfte lose geknotet war, trat in die Mitte des Kreises. Er hielt eine in leuchtende Seide gewickelte Flasche in Händen, deren Hals mit aufgefädelten Goldmünzen geschmückt war. Er gab den Anwesenden mit einer Geste zu verstehen, dass sie nun ruhig sein sollten, und auch die Musikanten legten eine kurze Pause ein.
    Win, die das farbenfrohe Spektakel sichtlich genoss, stand neben Merripen und lauschte ihrem Schwager, der eine Rede auf Romani hielt. Im Gegensatz zu seinem Bruder trug Merripen Gadjo -Kleidung und hatte zur Feier des Tages lediglich auf die Halsbinde und den steifen Kragen verzichtet. Der Anblick seiner samtweichen braunen Kehle war verlockend. Am liebsten hätte Win die Lippen auf die Stelle gelegt, an der sein gleichmäßiger, starker Puls zu sehen war. Stattdessen begnügte sie sich mit einem diskreten Streicheln seiner Finger. In der Öffentlichkeit enthielt sich Merripen normalerweise jeglicher Liebesbekundungen. Hinter verschlossener Tür hingegen …
    Da spürte Win, wie sich seine Hand allmählich um
ihre schloss und sein Daumen sanft über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher