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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise
Autoren: Lisa Kleypas
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Ein Schmetterling, eingesperrt unter einer Glashaube.
    Während er selbst immer wieder seinem körperlichen Verlangen nachgab.
    Trotz Merripens Verschwiegenheit, was sein Privatleben anbelangte, war Win überzeugt, dass es mehrere Frauen gegeben hatte, die ihm ihren Körper dargeboten und ihn zu ihrem eigenen Vergnügen benutzt hatten. Bei dem Gedanken, dass sich Merripen mit einer anderen Frau amüsiert haben könnte, stieg eine düstere Wut aus den Tiefen ihrer Seele in ihr hoch. Dieser brennende Zorn hätte jeden schockiert, der sie kannte, denn immerhin hätte sie damit die Stärke ihrer Begierde für ihn eingestanden. Am meisten hätte es wohl Merripen überrascht.
    Beim Anblick seines ausdruckslosen Gesichts dachte Win: Also schön, Kev. Wenn es das ist, was du willst, werde ich stoisch sein. Wir werden uns freundlich und belanglos voneinander verabschieden .
    Später würde sie dann in aller Stille leiden, in dem Wissen, dass eine Ewigkeit verginge, bis sie ihn endlich wiedersah. Aber das war besser, als so weiterzuleben, stets zusammen und dennoch getrennt, während ihre Krankheit zwischen ihnen stand.
    »Nun«, sagte sie rasch, »ich reise bald ab. Und es gibt keinen Grund, dir Sorgen zu machen, Kev. Leo wird sich auf der Reise nach Frankreich um mich kümmern, und …«
    »Dein Bruder kann sich nicht einmal um sich selbst kümmern«, entgegnete Merripen barsch. »Du wirst nicht gehen. Du wirst hierbleiben, wo ich …«
    Er verstummte abrupt.

    Aber Win hatte einen Anflug wütender Pein vernommen, die kaum merklich in seiner Stimme mitschwang.
    Allmählich wurde es interessant.
    Ihr Herz klopfte heftig. »Es …« Sie musste innehalten, um Atem zu schöpfen. »Es gibt nur eines, das mich von dieser Reise abhalten könnte.«
    Er warf ihr einen wachsamen Blick zu. »Und das wäre?«
    Es kostete sie einen langen Moment, bis sie den Mut aufbrachte, fortzufahren: »Sag mir, dass du mich liebst. Sag es, und ich bleibe.«
    Merripen riss die schwarzen Augen auf und sog scharf die Luft ein. Das Geräusch seines Atems durchschnitt die Luft wie die herabsausende Klinge einer Axt. Dann war er völlig ruhig, wie erstarrt.
    Eine sonderbare Mischung aus Belustigung und Verzweiflung pulsierte durch Win, während sie auf seine Antwort wartete.
    »Ich … sorge mich um jeden in deiner Familie …«
    »Nein. Du weißt genau, dass ich das nicht gemeint habe.« Win bewegte sich auf ihn zu und hob ihre blassen Hände, legte ihre Handflächen auf seine harte, muskulöse Brust. Sie spürte die glutvolle Reaktion, die ihn hindurchzuckte. »Bitte«, sagte sie und hasste den verzweifelten Unterton in ihrer Stimme, »es würde mir nichts ausmachen, morgen zu sterben, hätte ich es nur ein einziges Mal gehört …«
    » Nicht «, knurrte er und wich zurück.
    Win ließ alle Vorsicht fahren und folgte ihm. Sie streckte die Hände aus, um sein weites Hemd zu packen. »Sag es! Lass uns endlich ehrlich miteinander sein …«

    »Sei still! Du überanstrengst dich nur.«
    Es erboste Win, dass er Recht hatte. Sie konnte die gewohnte Erschöpfung bereits spüren, die Benommenheit, die einherging mit ihrem pochenden Herzen und den schwer arbeitenden Lungen. Sie verfluchte ihren dahinsiechenden Körper. »Ich liebe dich«, jammerte sie. »Und wenn ich gesund wäre, könnte mich keine Macht der Welt von dir fernhalten. Wenn ich gesund wäre, würde ich dich in mein Bett zerren und dir so viel Leidenschaft entgegenbringen wie jede andere Frau …«
    »Nein.« Seine Finger glitten zu ihrem Mund, um sie zum Schweigen zu bringen, doch als er ihre warmen Lippen spürte, riss er die Hand zurück.
    »Wenn ich keine Angst habe, es zuzugeben, warum dann du?« Der unbeschreibliche Genuss, in seiner Nähe zu sein, ihn zu berühren, glich einer Art Wahnsinn. Beherzt drängte sie sich an ihn. Merripen versuchte, sie behutsam von sich wegzudrücken, aber sie klammerte sich mit allerletzter Kraft an ihn. »Und wenn dies nun unser letzter gemeinsamer Moment sein sollte? Würdest du nicht bereuen, mir deine Gefühle nicht gestanden zu haben? Würdest du …?«
    Merripen bedeckte ihren Mund mit seinem, ein Akt der Verzweiflung, um Win zum Schweigen zu bringen. Beide keuchten auf und verstummten schließlich, kosteten den Geschmack des anderen aus. Jeder Atemzug an ihrer Wange kam einer Hitzewelle gleich. Seine Arme umschlossen sie, umhüllten sie mit seiner enormen Stärke, zogen sie an seinen festen Körper. Und dann entzündete sich alles, und sie wurden in
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